WeinLetter #52: Jubiläum! 2 Jahre WeinLetter! Die Insides!
Liebe Wein-Freund*in,
Du liest den WeinLetter #52. Heute gibt's: das WeinLetter-Jubiläum! Wie, was für ein Jubiläum? #52 ist doch keine runde Zahl? Doch: #52 sind 2 Jahre! Denn der WeinLetter erscheint alle zwei Wochen. Und wenn der WeinLetter #52 ins Postfach flattert - dann? Wird gefeiert. Mit Dir. Den Weingütern. Den WeinLetter-Autor:innen. Heute gibt's WeinLetter Insides! Es gibt Zahlen zu den meistgelesenen Newsletter? Es gibt einen Döner-Wein-Flight und den größten Fail (Sorry, Rheingau!). Und ich erzähle exklusiv die Geschichte, warum Jan Ullrich schuld am WeinLetter ist. Seriously! Uvm. Viel Spaß beim Lesen! Und diskutieren: Schreibt mir Eure Meinung an weinletter@posteo +++ Empfehlt (und shared) gerade diesen WeinLetter bitte weiter. Unterstützt den WeinLetter gerne auch finanziell und werdet aktives Mitglied Und: Du kannst den WeinLetter jetzt auch verschenken! Aber vor allem:
Trinkt friedlich!
Euer Thilo
Konfetti, Blaster, dicke Gläser: Typische Szene einer Redaktionssitzung beim WeinLetter FOTO: ALESSANDRO BIASCIOLO/ISTOCK
Döner, Dummheit und Jan Ullrich
Wie der WeinLetter wurde, was er ist! Die ganze Wahrheit über den Rhein-GAU, das Döner-Line-up und warum Ulle schuld ist an diesem zweijährigen Jubiläum. Plus jede Menge Insides.
von Thilo Knott
1. Die Ranglisten des WeinLetter
Welche Themen interessieren Dich am meisten? Bei welchen Storys bleibst Du hängen? Ich gebe Dir hier einen einmaligen Einblick in das Zahlenwerk, das hier ganz sauber und minimal durch die Publishing-Plattform Steady ermittelt wird. Die Hauptwährung von Newslettern ist die Öffnungsrate. Heißt: Der WeinLetter landet in Deinem Mailfach – klickst Du drauf oder vergisst Du ihn? Der WeinLetter hat eine durchschnittliche Öffnungsrate von 52 Prozent, was angesichts der Vielzahl an Angeboten in Deinem Mailfach (oder auf Deinem Display) ein sehr starker Wert ist. Und hier ist die Rangliste:
1. 62 Prozent: Der WeinLetter #49 mit der Geschichte über das Weingut lichti & astroh aus der Pfalz (Öffnet in neuem Fenster).
2. 60 Prozent: Das Porträt im WeinLetter #36 über den Württemberger Top-Winzer Jochen Beurer (Öffnet in neuem Fenster).
3. 58 Prozent: Auf diesen immer noch starken Wert sind gleich vier WeinLetter gekommen. WeinLetter #48 mit acht Wein-Empfehlungen unter 10 Euro (Öffnet in neuem Fenster), WeinLetter #44 mit dem großen Rheinhessen-Special (Öffnet in neuem Fenster), WeinLetter #30 über die Auswirkungen des Angriffskrieges von Wladimir Putin und der Sanktionen auf den deutschen Wein (Öffnet in neuem Fenster) und WeinLetter #22 mit dem Special zum Comeback des Saar-Rieslings (Öffnet in neuem Fenster) (Foto: die Weber-Brüder).
Überrascht? Da die Texte der Newsletter auch auf einer Landingpage erscheinen, sei zumindest angemerkt, dass Reichweite zwar nicht der Hauptfokus ist, aber doch erzählt, das in den Sozialen Netzwerken oder den Suchmaschinen gelesen oder gesucht wird. Den meisten Traffic (Visits) hatte die Geschichte über das neue Pop-up-Weingut von Stefanie Weegmüller-Scheer (Öffnet in neuem Fenster), gefolgt von Teil 1 der Wein-Trends 2022 sowie Rainer Schönfelds drei Wein-Empfehlungen zu Asia-Food (Öffnet in neuem Fenster).
Hättest Du das gedacht? Waren Deine Favoriten auch dabei? Was sind Deine Lieblingsgeschichten – und wovon hättest Du gerne mehr? Schreib mir sehr gerne an weinletter@posteo.de (Öffnet in neuem Fenster)– ich bin für jedes Feedback dankbar!
2. Die Geschichte, die nicht im WeinLetter erschien
Es gab 2022 zwei kulinarische Bücher, die ich mit Gewinn gelesen habe. Das ist „Weinland Deutschland“ von Stuart Pigott und „Döner“ von Eberhard Seidel. „Döner“ ist ein Klassiker über einen Klassiker der deutschen Küche. Das ist der entscheidende Punkt, den man bei „Döner“ kapieren muss.
Ich kenne Eberhard, weil wir uns in meiner Anfangszeit bei der taz kurz überschnitten haben. Er war Inlandsressortleiter, als ich dort angefangen habe, einer Zeit, in der der Stuttgarter Weinhändler und Gastronom Bernd Kreis im taz-Magazin über Wein kolumnierte. Eberhard wurde dann rasch Geschäftsführer von „Schule ohne Rassismus“ und ist es bis heute. Wir wollten die letzte ungeklärte Döner-Frage klären: Welcher Wein passt zu „Döner“? Billy Wagner (Nobelhart & Schmutzig) hat nach Mitternacht am Kotti einst die bisher einzig ernstzunehmende Analyse geliefert. Zu Döner passt Blubber. Wir haben es 2022 nicht geschafft. Es ist die Geschichte, die leider nicht gemacht und aufgeschrieben wurde. Obwohl es schon ein Line-up gab und die Flaschen dazu noch immer in meinem Keller warten – auch dank Vorschlägen aus der WeinLetter-Community. Das Line-up will ich Euch nicht vorenthalten:
Rosé Brut von Reichsrat von Buhl, Scheurebe von Artur Steinmann FOTO: THILO KNOTT
1. Sekt: Reichsrat von Buhl: Rosé Brut, 2018, 12,5 % vol., 19,90 Euro ab Hof.
2. Rot: Oliver Zeter: Syrah, 2019, trocken, 13,5 % vol., 15 Euro ab Hof.
3. Weiß: Artur Steinmann: Scheurebe, 2019, Kabinett, 11 % vol., 9 Euro ab Hof.
Reichsrat von Buhl, die Empfehlung einer Leserin, macht herausragenden Sekt und der Rosé hat einfach eine super Frische, der Syrah von Oliver Zeter, die Empfehlung eines Lesers, könnte die Fleischigkeit und Schärfe gut ausbalancieren. Und Artur Steinmann als "weißer" Vertreter? Erklärung ist schlicht: Eberhard Seidel wuchs in Sommerhausen auf.
Jetzt wurde es doch noch eine kleine Geschichte. Probiert am besten selbst!
3. Die Liste aller Weingüter im WeinLetter
In zwei Jahren WeinLetter-Schreiben und -Schreibenlassen kommt ein sehr schöner Weinkeller zusammen. Bis auf zwei Ausnahmen, die hier nicht genannt werden, kann ich alle rundum empfehlen. Es gelten nämlich beim WeinLetter zwei Regeln:
1. Ich schreibe im Prinzip über keinen Wein, den ich nicht empfehlen könnte. Was soll ich die WeinLetter-Community mit Schrecklichem behelligen, wo es so viel Gutes gibt.
2. Ich probiere jeden Wein. Klar. Übrigens auch diejenigen, über die meine Autor:innen schreiben.
In alphabetischer Reihenfolge hier alle Weingüter, die jemals im WeinLetter eine Rolle spielten:
Felix Graf Adelmann (Öffnet in neuem Fenster), J. J. Adeneuer (Öffnet in neuem Fenster), Gert Aldinger (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Allendorf (Öffnet in neuem Fenster), Christoph Bäcker (Öffnet in neuem Fenster), Balthasar-Ress (Öffnet in neuem Fenster), Battenfeld-Spanier (Öffnet in neuem Fenster), J. B. Becker (Öffnet in neuem Fenster), Bastian Beny (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Benz (Öffnet in neuem Fenster), Jochen Beurer (Öffnet in neuem Fenster), Domaine Brand & Fils (Öffnet in neuem Fenster), Theresa Breuer (Öffnet in neuem Fenster) (Weingut Georg Breuer), Bürklin-Wolf (Öffnet in neuem Fenster), Lisa Bunn (Öffnet in neuem Fenster), Clemens Busch (Öffnet in neuem Fenster), Hermann Dönhoff (Öffnet in neuem Fenster), Hedwig & Helmut Dolde (Öffnet in neuem Fenster), Jürgen Drautz (Öffnet in neuem Fenster), Winzergenossenschaft Durbach (Öffnet in neuem Fenster), Andreas Durst (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Ehmoser (Öffnet in neuem Fenster), Lisa Edling (Öffnet in neuem Fenster), Juliane Eller (Öffnet in neuem Fenster), Eltz’sche Verwaltung Eltville am Rhein (Öffnet in neuem Fenster), Emrich-Schönleber (Öffnet in neuem Fenster), Udo Engelhardt (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Endrizzi (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Fleischmann (Öffnet in neuem Fenster), Joachim Flick (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Foradori (Öffnet in neuem Fenster), Eva Fricke (Öffnet in neuem Fenster), Matthias Gaul (Öffnet in neuem Fenster), Winzerhof Klosterhof Gilles (Öffnet in neuem Fenster), Maximin Grünhaus (Öffnet in neuem Fenster), Christoph Hammel (Öffnet in neuem Fenster), Weingut J. Heinrich (Öffnet in neuem Fenster), Genossenschaft Herrenberg-Honigsäckel (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Höhn (Öffnet in neuem Fenster), Heymann-Löwenstein (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Hoflößnitz (Öffnet in neuem Fenster), Schloss Hohenbeilstein (Öffnet in neuem Fenster), Jürgen Hofmann (Appenheim) (Öffnet in neuem Fenster), Jürgen Hofmann (Röttingen) (Öffnet in neuem Fenster), Carl Jung (Öffnet in neuem Fenster), Urban Kaufmann (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Franz Keller (Öffnet in neuem Fenster), Peter & Barbara Klein (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Knipser (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Koehler-Ruprecht (Öffnet in neuem Fenster). Andreas Laible (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Laquai (Öffnet in neuem Fenster), Florian Lauer (Öffnet in neuem Fenster), Winzergenossenschaft Lauffen (Öffnet in neuem Fenster), Legacy Peak (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Leitz (Öffnet in neuem Fenster), lichti & astroh (Öffnet in neuem Fenster), Alexandre Dupont de Ligonnès (Öffnet in neuem Fenster), Mas de Daumas Gassac (Öffnet in neuem Fenster), Daniel Mattern (Öffnet in neuem Fenster), Karl May (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Meine Freiheit (Öffnet in neuem Fenster), Domaine Mortiès (Öffnet in neuem Fenster), Adriane Moll (Öffnet in neuem Fenster), Neef-Emmich (Öffnet in neuem Fenster), Graf Neipperg (Öffnet in neuem Fenster), Kolonne Null (Öffnet in neuem Fenster), Bernhard Pawis (Öffnet in neuem Fenster), Karsten Peter (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Ratzenberger (Öffnet in neuem Fenster), Oekonomierat Rebholz (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Oetinger (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Riffel (Öffnet in neuem Fenster), Nicole Roth (Öffnet in neuem Fenster), Bibo Runge (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Santomas (Öffnet in neuem Fenster), Julia Schittler (Öffnet in neuem Fenster), Bernulf Schlauch (Öffnet in neuem Fenster), Georg Schmelzer (Öffnet in neuem Fenster), Rainer Schnaitmann (Öffnet in neuem Fenster), Reinhold & Cornelia Schneider (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Selbach-Oster (Öffnet in neuem Fenster), Weingut s.he (Öffnet in neuem Fenster), Speicher-Schuth (Öffnet in neuem Fenster), La Spinetta (Öffnet in neuem Fenster), Brendan Stater-West (Öffnet in neuem Fenster), Weinbau-Projekt Steiler Zucker (Öffnet in neuem Fenster), Weingut am Stein (Öffnet in neuem Fenster), Artur Steinmann (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch – Erben Thanisch (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Thörle (Öffnet in neuem Fenster), Weingut van Volxem (Öffnet in neuem Fenster), Peter Wagner (Öffnet in neuem Fenster), Saarweingut Weber-Brüder (Öffnet in neuem Fenster), Stefanie Weegmüller-Scherr (Weinmanufaktur Steinbock) (Öffnet in neuem Fenster), Staatsweingut Weinsberg (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Weisbrodt (Öffnet in neuem Fenster), Paul Weltner (Öffnet in neuem Fenster), Arndt F. Werner (Öffnet in neuem Fenster), Susanne Wild (Öffnet in neuem Fenster), Philipp Wittmann (Öffnet in neuem Fenster), Hans-Peter Wöhrwag (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Herzog von Württemberg (Öffnet in neuem Fenster), Weingut Zeni Scharzhof (Öffnet in neuem Fenster), Hanspeter Ziereisen (Öffnet in neuem Fenster), Forstmeister-Geltz Zilliken (Öffnet in neuem Fenster), Klaus Zimmerling (Öffnet in neuem Fenster).
4. Der größte Fail des WeinLetter
Ich habe einmal das Weingut von Hedwig & Helmut Dolde an den Rand des Schwarzwalds verortet. Gemeint war aber am Fuße der Schwäbischen Alb. Habe ich selbstverständlich korrigiert. Aber wer den größten Fail verstehen will, der muss das wissen: Wiesbaden und Mainz, Rheingau und Rheinhessen - mögen sich nicht so. Jeder denkt, er hat den besseren Wein und der andere ist prinzipiell von der „Ebsch Seit“. Als ich im Mai 2022 bei der Schufa anfing, Wiesbaden-Schierstein, also Rheingau, habe ich ein Rheingau-Special geschrieben: Die ersten 12 Rheingau-Weine, die ich getrunken habe, seit ich bei der SCHUFA arbeite (Öffnet in neuem Fenster). Da fühlten sich die Mainzer:innen in der Abteilung eindeutig diskriminiert – und forderten: Jetzt aber 12 Rheinhessen-Weine!
Oestrich-Winkel! Rheingau! Nix Rheinhessen! Das Weingut Bibo Runge, hier mit alkoholfreiem Sparkling FOTO: THILO KNOTT
Also habe ich die nächsten zwölf Rheinhessen-Weine getestet und beschrieben (Öffnet in neuem Fenster). Und in dieser „aufgeladenen“ Stimmung, in dieser Drucksituation ist es passiert: Ich habe das (sehr trinkenswerte) Weingut Bibo Runge nach Rheinhessen versetzt. Oestrich-Winkel! Nach Rheinhessen! Das ist wie: „Madrid oder Mailand: Hauptsache Idalien!“ Und jetzt 100 Mal: Oestrich-Winkel liegt im Rheingau. Oestrich-Winkel liegt im Rheingau! Oestrich-Winkel liegt … nicht in Italien!
5. Die Autor:innen des WeinLetters
Die Mission des WeinLetters war immer geprägt von flachen Hierarchien. Es ist nicht der Anspruch, Dir zu sagen, was gut geschmeckt - und was nicht. Das findest Du tatsächlich am besten alleine heraus. Ziel war immer auch, Menschen zu vernetzen - deshalb habe ich dieses Projekt nicht als One-Man-Show begriffen. Hier schreiben deshalb auch viele Autor:innen über ihren Bezug zu Wein. Ich bin dann eher der Host - und gebe auch schon mal ganze WeinLetter ab. I like it!
Also der Dank geht an dieser Stelle an die beste "Redaktion" der Welt: Markus Albers, Oliver Bach, Knut Bergmann, Philipp Bohn, Alexis Bug, Michael A. Else, Julia Heifer, Jörn Kabisch, Manfred Kriener, Andrej Marko, Ulrich Mell, Rainer Schönfeld, Peter Unfried, Franz Untersteller, Axel Wallrabenstein, Anja Zimmer. Danke!
6. Warum Jan Ullrich schuld am WG-Drama und dem WeinLetter ist
Ohne Jan Ullrich wäre der WeinLetter vermutlich niemals erschienen. Ich habe zwischen 1992 und 1998 in Freiburg im Breisgau studiert. Das Studium habe ich finanziert mit Sportjournalismus. Zu 98 Prozent über Fußball-Journalismus. Ich arbeitete während der Semesterferien in meiner Heimatzeitung Hohenloher Tagblatt in der Sportredaktion, coverte später u. a. den SC Freiburg (Volker Finke etc.) für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und den VfB Stuttgart (Jogi Löw, Magisches Dreieck, Ralf Rangnick) für die taz. In diese Zeit fiel eine Geschichte, die ich für die dpa machte, denn in diese Zeit fiel der Aufstieg von Jan Ullrich. Es war während der Tour de France 1997, da gab es den Auftrag: Mach' mal ne Merdingen-Geschichte. Ulle, die Tour, sein Dorf.
Mit dem Bus fuhr ich nach Merdingen, zur Familie und ihrem Public Viewing - unweigerlich ging's auch ins Rathaus zum Bürgermeister. Die Treppe hoch in die Amtsstube. Und da stand diese Burgunderflasche mit dem dunkelroten Schimmern. Der Bürgermeister überreichte sie mir nach dem Gespräch, ich ging nach Hause mit einem Spätburgunder "Merdinger Bühl". Es ist eine Einzellage im Tuniberg. Es war anders als die französischen Export-Pullen für 2 Mark 99 Pfennig (Cabernet-Syrah-Mixtur von JP Chenet mit dem typischen, gebogenen Flaschenhals), die wir im Edeka holten. Ich wollte mehr Merdingen, weniger Frankreich. Ich sag' ja, der Ulle war schuld.
Ich entdeckte in den 90ern also die Selbstvermarkter und die Lagen. Tingelte durch den Kaiserstuhl, knapste mir paar Euro mehr ab für Spätburgunder. Das gefiel nicht jeder und jedem in der WG im Freiburger Rennweg. Die Wein-Geschmäcker gingen auseinander, die preislichen Vorstellungen auch - es kam zum Streit ums WG-Budget. Weil mitgetrunken haben sie natürlich trotzdem alle. Ein WG-Wein-Drama, und schuld war der "Merdinger Bühl" und also auch Ulle, der 1997 immerhin die Tour gewann.
Jetzt bin ich Ulle dankbar, trinke ab und zu einen "Merdinger Bühl", zum Beispiel von Dr. Heger, die Wein-Leidenschaft habe ich seitdem nicht mehr verloren. Jetzt schreibe ich seit zwei Jahren diesen WeinLetter. An dem Ulle schuld ist mit seinem "Merdinger Bühl".
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