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WeinLetter #41: Montpellier, l'Hérault - der große Urlaubswein-Test!

Liebe Wein-Freund*in,

Du liest den WeinLetter #41. Heute gibt's: Urlaub! Urlaubswein! Bei 38 Grad! Montpellier, Südfrankreich! Was trinkt ihr so im Urlaub? In Griechenland, Dänemark, der Toskana oder Costa Brava, an der Mosel und in: Montpellier! Ich halte es so: Wenn ich in Montpellier, also dem Languedoc-Roussillion, einen Bordeaux trinken würde - wäre das für mich Verrat! Naja. Geht auch ne Nummer kleiner. Ich bin ein kulinarischer Verfechter des Vorrangs der Regionalität. Übrigens noch vor bio. Ich glaube, dass es ein Weg ist, mit dem Klimawandel umzugehen. Und Essen und Trinken haben einen Impact auf den Klimawandel. Ich war mit meiner Familie in Montpellier - und habe meinen Weinkonsum komplett auf das entsprechende Department 34 konzentriert: L'Hérault. Deshalb gibt es hier mein Wein-Montpellier-Tagebuch mit persönlichen Urlaubswein-Prinzipien und sieben Empfehlungen. Es ist ein "Ins Glas geschaut"-Special! +++ Empfehlt (und shared) diesen WeinLetter bitte weiter. Unterstützt den WeinLetter auch finanziell und werdet aktives Mitglied! (Öffnet in neuem Fenster) Es würde mich freuen! Aber vor allem:

Trinkt friedlich!

Euer Thilo Knott

PS: Der WeinLetter hat während der Ferien durchgearbeitet - jetzt macht er selbst Urlaub. Den nächsten WeinLetter gibt's deshalb wieder in vier Wochen - am 15. September!

L'Ateliers des Vins in Montpellier: Diese Weinhandlung mit einem großen Sortiment an regionalen Weinen war eine meiner Hauptquellen FOTO: PRIVAT

7 Prinzipien, 7 Weine: Mein ganz intimes Montpellier-Weintagebuch

von Thilo Knott

1. Lokal, national, global: Entscheide Dich für ein Urlaubswein-Prinzip!

Der Wein: Domaine Mortiès, Blanc, AOP Languedoc, trocken, 13 Vol. %, 17,50 ab Hof, 18,50 im Carrefour City, Avenue de la Justice de Castelnau, Montpellier.

Es gibt das Urlaubsprinzip, an jedem Ort dieser Welt den gleichen Weinstandard trinken zu können. Egal ob die Reise nach Taschkent, Bordeaux oder Havanna geht: Es muss immer ein La Tâche aus dem Burgund anwesend sein. Das ist okay in einer globalisierten, für Mensch und Waren erreichbaren Welt, in der wir leben. Ich will das überhaupt nicht bewerten. Aber meines ist es nicht.

Ich habe die Sommerferien mit meiner Familie in Montpellier verbracht. Berlin – Montpellier ist machbar mit dem Zug. Mit drei Kindern empfiehlt sich ein Zwischenstopp in Straßburg. Wer durchziehen will, schafft das auch in 13 Stunden. Übrigens nicht mit dem Auto, Stau!, da braucht man länger. (Fliegen ist übrigens out)

Montpellier, im Süden Frankreichs, liegt im Weinanbaugebiet Longuedoc-Rousillon. Was mir zu groß erschien für zehn Tage Wein-Erkundung, bei immerhin 290.000 Hektar. Ich konzentrierte mich tatsächlich auf das Department 34, die Präfektur ist in Montpellier: L’Hérault. Ich habe also nur Weine aus dem Teil des Anbaugebiets getrunken. Hätte ich in Montpellier Bourdeaux getrunken, wäre das so eine Art Verrat gewesen.

80 % Roussane - 20 % Vermentino: Domain Mortiès FOTO: THILO KNOTT

Also ankommen in Montpellier, noch 35 Grad am Abend, rein in den nächsten Carrefour, zum Weinkühlschrank, Weißwein bei der Hitze, obwohl hier 85 Prozent Rotwein angebaut wird. Egal. Das einzige Zusatz-Kriterium war noch: Trinke Rebsorten, die typisch sind für die Region – und die du nicht kennst.

Ich wählte den „Blanc“ der Domaine Mortiès – auch wegen des Etiketts (aber nicht weitersagen). Ein Abdruck eines Amonniten. (Muschel-)kalkhaltige Böden, Ecovin-zertifiziert, biodynamische Arbeitsweise: Das prägt das Weingut. Pascal & Richard Moustiés aus Mas Mortiès bewirtschaften elf Hektar Weinberge mit den Hauptrebsorten Syrah, Grenache, Roussane, Vermentino und Viognier. Sie besitzen Parzellen einer eigens namentlich anerkannten Herkunftslage, die wie in Deutschland dann auch auf dem Etikett steht: Pic Saint Loup.

Die Cuvée „Blanc“, ein Einstiegswein des Betriebs, besteht aus 80 Prozent Roussane und 20 Prozent Vermentino. Er ist leicht, zitronig, frisch, mineralisch – das ist für mich ein idealer Urlaubseinstieg!

Lies' auch WeinLetter #40 - exklusiv über die Rückkehr der Stefanie Weegmüller-Scherr! (Öffnet in neuem Fenster)

2. Vertiefe den ersten Eindruck und betreibe Weinmeneutik!

Der Wein: Domaine du Pas de l’Escalette, Les Clapas Blanc, trocken, 2020, Appellation L’Hérault, 13 Vol %., 26 Euro ab Hof, 27,80 Euro im L’Atelier des Vins, Montpellier.

Okay, das war jetzt ein langer Einstieg für den ersten Wein! Ich wollte einmal erklären, wie ich vorgehe.

Ich fasse zusammen: Ich hatte einen Weißwein, eine Cuvée, aus regional typischen Rebsorten, die ich nicht alle Tage im Kühlschrank und im Glas habe. Also wählte ich als nächstes: einen Weißwein, eine Cuvée, aus anderen regional typischen Rebsorten, die ich nicht alle Tage im Kühlschrank und im Glas habe. Got the difference? Hiermit habe ich quasi die Weinmeneutik erfunden!

50 % Carignan blanc - 40 % Grenache blanc - 10 % Terret bourret: Domaine Du Pas de lEscalette FOTO: THILO KNOTT

In der Weinhandlung L’Atelier des Vins am Place Canourgue in der Nähe der Kathedrale von Montpellier bin ich auf die Cuvée „Les Clapas Blanc“ der Domaine du Pas de l’Escalette gestoßen. Ebenfalls biodynamischer Anbau, was sonst in dieser klimatösen Gegend.

Okay, das ist schon ein Power-Ding. Die Cuvée besteht zu 50 Prozent aus Carignan blanc, zu 40 Prozent aus Grenache blanc und zu 10 Prozent aus Terret bourret. Ganz ehrlich: Den musst du vier Stunden oxidieren lassen. Karaffieren und dann für eine Weile vergessen. Dann wird er. Frisch aus der Flasche ist er beißend, vier Stunden später ist er elegant, weiße Blumen, Zitrus – und eine großartige Mineralität. Ich bekomme eine Ahnung davon, dass hier in Südfrankreich die Balance zwischen Aromatik und Alkohol die Herausforderung der nächsten Dekade sein wird.

Bernulf Schlauch und seine Sekt-Alternativen: Lies' WeinLetter #34 über die alkoholarmen Holunder-Bubbles! (Öffnet in neuem Fenster)

3. Folge dem Monty-Python-Probier-Prinzip

Das Bier: Brasserie des Garrigues, Degré Z, 2020, 0,7 Vol %, 3 Euro in der Brasserie Comptoir de l’Arc in Montpellier.

And now to something completely different! Dieses „Und nun zu etwas völlig anderem!“-Prinzip von Monty Python, um Übergänge herzustellen, wo keine sind, ist gerade im Urlaub ein konsequentes Prinzip. Du haust Dir zum Mittagssnack bei 36 Grad nicht einfach ein Viertele Syrah hinter die Papillen. Da ist eher ein alkoholarmes Bier angesagt.

Und doch bleibe ich regional, im l’Hérault, zum Department 34 gehört auch Sommières, 20 Kilometer entfernt im Nordosten von Montpellier gelegen. In dieser Brasserie machen Geenael Samotyj und Emmanuel Pierre-Auguste seit 2007 ganz hervorragendes Manufaktur-Bier. Sie sind seit 1997 ausgebildete Brauer. Es ist eine Freude, ihre Biere zu trinken – denn wenn du in Montpellier in einen Kiosk deiner (geografischen) Nähe (zum Airbnb-Appartment) gehst, bekommst du Mengen an belgischem Bier, Heineken oder alternativ Heineken in 0,65 Literflaschen und Heineken, vielleicht noch ein Fischer aus der Normandie. Was soll das? Regionalize it!

0,7 Volumenprozent Alkohol: Brasserie des Garrigues in Sommières FOTO: THILO KNOTT

In Frankreich ist es nämlich so, dass alles unter 1,2 Volumenprozent Alkohol als „alkoholfrei“ gilt. Per Gesetz. Das „Degré Z“ haben Geenael Samotyj und Emmanuel Pierre-Auguste immerhin auf 0,7 Volumenprozent gedrückt.

Es ist ein sehr schönes gehopftes, alkoholfreies Bier. Obergärig, unfiltriert, unpasteurisiert. Auch hier wird auf ökologische Anbau- und Verarbeitungsweise geachtet. Es hat eine Frische mit leichten Zitrusnoten. Die handwerkliche Struktur des Bieres lässt nicht auf den Alkoholgehalt schließen. Das ist der große Unterschied zu den vielen entalkoholisierten Weinen. Ich habe nicht danach gesucht im L’Hérault. Aber die Biere der Brasserie des Garrigues in Sommières werde ich weitersuchen.

Hier gibt's das Geheimnis der Wein-Bier-Hybride: Das Beispiel der Brauerei Flügge und des Winzers Daniel Mattern! (Öffnet in neuem Fenster)

4. Jetzt brauchst du einen Farbwechsel!

Der Wein: Clos de la Barthassade, „K Libre“, trocken, 13,5 Vol %., 23 Euro ab Hof, 24 Euro im L’Atelier des Vins, Montpellier.

So. Zwei weiße Cuvées, ein Bier. Geht’s noch in einem Rotweingebiet? Jetzt muss man sagen, dass Rotweine bei maximaler Tagestemperatur von 38 Grad Celsius bei minimaler Abkühlung in der Nacht auf 24 bis 28 Grad Celsius nicht mal um 4 Uhr in Zimmertemperatur zu konsumieren sind – sondern schlicht immer nur aus dem Kühlschrank. Zimmertemperatur haben sie dann ohnehin nach fünf Minuten!

Gut, die Geschmackszonen stehen auf regional und Rot! Der „K Libre“ des Clos de la Barthassade ist ein 100prozentiger Carignan. Das ist mutig. 100 Prozent sind überhaupt selten hier. Denn wenn Syrah draufsteht, sind mitunter noch 3 Prozent Grenache und 2 Prozent Mourvèdre untergejubelt. Und dann: Carignan! Eine Rebsorte, die Jahrzehnte unter den Top Ten der weltweit angebauten Rebsorten lag. Aber – wie in Frankreich – regelrecht gerodet wurde, um nicht mehr die Masse zu bedienen, sondern die Qualität.

100 % Carignan: Clos de la Barthassade FOTO: THILO KNOTT

Wer ist so mutig und baut einen reinen Carignan an mit einem Anspruch und Selbstbewusstsein, alles neu zu erfinden? Das ist die Geschichte von Hélène und Guillaume Barron. 2012 beschließen sie, ein Weingut zu gründen. Aus dem Nichts. Sie haben nur kein Weingut und keinen Weinberg. Sie ziehen nach Saint Jean de Fos, mieten sich eine Wohnung – und zufällig stehen 9,25 Hektar eines aufgegebenen Weinguts zur Pacht frei. Sogar auf den Terrasses du Larzac, einer eigens deklarierten Top-Lage. Das ist es!

Und das ist es für mich. Der Carignan ist für Longuedoc-Roussilon, was der Portugieser für die Pfalz oder der Teroldego für das Trentino ist. Wer hier alte Rebstöcke auffindet, mit kleinen Beeren – dem gelingt das Gegenteil von Masse (ist übrigens dem Trollinger vergönnt, den gibt‘s nur in Übergrößen (Öffnet in neuem Fenster)). Hélène und Guillaume Barron haben das geschafft. Aus einer verpönten Rebsorte, der oft gute Struktur mit wenig Aroma nachgesagt wird, eine spannungsvolle Struktur und Mineralität mit Aromen von Zwetschgen und dunklen Beeren herauszukitzeln. Ich habe ihn über zwei Tage getrunken, da hat er mir sein Geheimnis gezeigt. Man braucht hier echt Geduld mit diesen Franzosen! Aber, ich hatte das Gefühl, auch wegen der nur neun Positionen des Weinguts: Das ist mein Weingut des Urlaubs!

5. Mach den Gegencheck mit einem Wein, der allen schmeckt!

Der Wein: Domaine l'Aiguelière, La Côte Dorée, 2015, 14 Vol %., 25 Euro ab Hof, 26 Euro im La Cave Gourmande, Montpellier.

Okay, ich habe mich früh für ein Weingut entschieden. Das nur 9 Weine überhaupt macht – kleine Karte! Das ist nicht Mainsteam. Liege ich damit richtig? Das kann ich nur herausfinden, indem ich auf einen Wein – klar, rot! - zurückgreife, den man hier in Deutschland auch erwerben kann. Ich kaufte ihn in meinem zweiten Weinhandel: La Cave Gourmande am Boulevard Arceaux.

95 Prozent Syrah - 3 Prozent Grenache - 2 Prozent Mourvèdre: Domaine l'Aiguelière FOTO: THILO KNOTT

Es ist ein Syrah, nicht ganz reinsortig, weil besagte drei Prozent Grenache und zwei Prozent Mourvèdre untergejubelt wurden. Warum auch immer – vielleicht betont es die Frucht-Seite noch ein bisschen besser.

Also, ja, ein würziger Syrah aus der L’Hérault-Lage Montpeyroux. Robert Parker hat dem 2017er 94 Punkte und dem 2018er 92 Punkte vergeben. Ich hatte den 2015er. Das ist für mich viel zu hoch gegriffen. Er hat eine klare Struktur, ist aromatisch-würzig, vanillig, aber komplex ist er nicht. Es ist ein Robert-Parker-Allerweltsgeschmack, er hat keine Kanten, stellt einen nicht vor eine Herausforderung. Aber: Er ist eine Bank. Wer im Urlaub eine Bank sucht, sitzt mit diesem Syrah gut durch den Urlaub.

6. Fahr' nach Hause und prüfe, ob du dich belogen hast!

Der Wein: Chateau la Négly, Chardonnay, Pays d'Oc IGP, 13 Vol %, 8,50 Euro reduziert bei Mövenpick Wein Berlin.

Was heißt das denn? Sich selbst belügen? Naja, wir vernunftbegabten Wesen sind ja durchaus - beeinflussbar. Es gibt eine spannende Forschungsrichtung: die Wein-Psychologie. Hören, Sehen, Denken: Wir sind nicht frei von Erwartungen. Ist der Preis hoch, gehen wir davon aus, dass der Wein auch besser schmeckt. So ist es mit Urlaubsweinen. Wir sind in entspannter Grundstimmung, wollen so viele Impulse wie möglich aufsaugen, lassen uns von Landschaft, Meer, Menschen inspirieren - da kann doch der Wein gar nicht schlecht schmecken.

Mehr dazu lesen? Alles über Wein-Psychologie gibt's im WeinLetter #13 (Öffnet in neuem Fenster)! Im WeinLetter #12 habe ich das erste Experiment mit Urlaubswein (Öffnet in neuem Fenster) durchgeführt!

Deshalb: Wenn ihr nach Hause kommt, vielleicht mit dem einen oder anderen Sixpack Carignan, dann checkt, ob er eure Erwartungen immer noch erfüllt. 

Als ich aus Montpellier zurückgekehrt bin, machte ich mich gleich auf die Suche nach guten Testobjekten für den Vorher-Nacher-Vergleich. Ich griff zum günstigsten (und später zum teuersten Wein) dieses Montpellier-Experiments.

100 Prozent Chardonnay minus einen kleinen Anteil Sauvignon Blanc, der numerisch nicht ausgewiesen wird: Domaine La Négly FOTO: THILO KNOTT 

Es ist ein einfacher Chardonnay. Eines bekannten und spannenden Weinguts. Die Domaine la Négly befindet sich am La-Clape-Gebirge unweit des Mittelmeers. Die Lage ist spannend - und der unbedingte Wille, Weine aus dem Languedoc-Roussilon zu machen, die mithalten können mit den viel prominenteren Brands wie Bordeaux, Burgund und auch Rhône. 

Es ist also ein Pionier-Weingut, das auch auf die Basisweine großen Wert legt. Wie auf diesen Chardonnay, der drei Monate im Stahltank verbrachte - c'est ça. Es gibt bei Chardonnay die beiden Pole: Mineralisch-säurebont und buttrig-nussig. Dieser Chardonnay ist an einem dritten Pol: kräuterig. Typisch eben für Südfrankreich. Ein schöner Trinkwein, bei dem man nicht viel nachdenken muss - außer, mal wieder, was der Sauvignon-Blanc-Anteil da drin zu suchen hat. Ansonsten hat er den Vorher-Nachher-Text bestanden.

Der Aufstieg des deutschen Chardonnay: Lies' dazu den WeinLetter #37! (Öffnet in neuem Fenster)

7. Gehe All-in!

Der Wein: Mas de Daumas Gassac, Rouge, trocken, 2019, 45 Euro ab Hof.

Das Ende des Montpellier-Experiments sollte eine Frage noch beantworten: Lohnt sich die Gegend, richtig zu investieren? Also: Wie weit geht die Qualität, wenn man mehr als 20 Euro für eine Flasche bezahlt? Das komplettiert das Bild.

Also: Mas de Daumas Gassac, Cuvée, Cabernet-Dominanz - 45 Euro ab Hof.

Das Interessante an diesem Weingut unter dem Winzer Aime Guibert ist seine klar international ausgelegte Rebsortenauswahl. Bordeaux war (und ist) für ihn die Benchmark. Diese schlicht "Rouge" genannte Cuvée ist ganz untypisch für Longuedoc-Roussillon. Nix Syrah, Grenache, Mourvèdre etc. Hier dominiert Cabernet.

78 % Cabernet Sauvignon - 4 % Merlot - 3 % Cabernet Franc - 3 % Pinot Noir, 3 % Petit Verdot - 3 % Tannat - 2 % Malbec - 4 % Sonstiges: Mas de Daumas Gassac FOTO: THILO KNOTT

Diese doch vielfältig zusammengewürfelte Assemblage hat einen klaren Bordeuax-Stil. Zwölf Monate reift der Wein im Barrique. Ja, er ist viel zu jung geöffnet - er hat sicherlich gute zehn Jahre weitere Reifung vor sich. Aber schon jetzt: Cassis, Brombeere, rote Paprika. Er ist schon jetzt sehr rund und weich - trotz seiner Jugendlichkeit. Er hat eine schöne mineralische Länge. Diese für l'Hérault so typische Würzigkeit? Non. 

Und so komme ich doch noch zu einem Bordeaux-Blend - ohne einen Bordeaux öffnen zu müssen. Das ist ein perfekter Urlaubsabschluss.

Bisher in der Rubrik "Ins Glas geschaut" 2022 erschienen: +++ WeinLetter-Herausgeber Thilo Knott testet die neuen Scheureben-Weine von Stefanie Weegmüller-Scherr (Öffnet in neuem Fenster) +++ Thilo Knott testet Mutanten-Chadonnay vom Weingut Laquai aus dem Rheingau (Öffnet in neuem Fenster) +++ Rainer Schönfeld empfiehlt drei Weine zu Asia-Gerichten (Öffnet in neuem Fenster) +++ Franz Untersteller testet PiWi Cabernet Blanc vom Stuttgarter Wein-Projekt "Steiler Zucker" (Öffnet in neuem Fenster) +++  Thilo Knott testet Gamaret der neuen Vinissima-Chefin Stefanie Herbst (Öffnet in neuem Fenster) +++ Thilo Knott testet Newcomer-Spätburgunder für 50 Euro von Peter Wagner (Öffnet in neuem Fenster) +++ Philipp Bohn testet Eltz-Riesling, den es seit 1976 eigentlich nicht mehr gibt (Öffnet in neuem Fenster) +++ Andrej Marko testet die PiWi-Rebsorte Cabernet Blanc vom Weingut Hoflößnitz aus Radebeul (Öffnet in neuem Fenster) +++ Anja Zimmer testet Doctor Riesling vom Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch - Erben Thanisch (Öffnet in neuem Fenster) +++ Die Test-Highlights aus 2021 liest du übrigens hier! (Öffnet in neuem Fenster)

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