WeinLetter #9: Wein-Lobby-Zoff
Liebe Wein-Freund:in,
Du liest den neunten WeinLetter, den zweiwöchentlichen Wein-Newsletter. +++ Heute: Es geht um die Spaltung der deutschen Wein-Lobby. Warum treten die Raiffeisen-Genossenschaften aus dem Deutschen Weinbauverband aus? Und warum die Franken? Was sagt der VDP? Ich habe mit allen gesprochen. Es geht um eine Qualitätsentscheidung, die die EU übrigens schon vor 13 Jahren getroffen hat +++ In der Rubrik "Ins Glas geschaut" stellt Grünen-Politiker Franz Untersteller den Lieblingswein seines Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann vor (Es ist kein Grüner Veltliner) +++ Empfehlt den WeinLetter bitte weiter. Unterstützt den WeinLetter und werdet sehr gerne aktives Mitglied! Und vor allem:
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Euer Thilo Knott
Großlage, umstritten: Links Deidesheim, in der Mitte Forst, rechts Wachenheim. Auf 1401 Hektar erstreckt sich hier die Großlage Deidesheimer Hofstück im Bereich Mittelhardt-Deutsche Weinstraße. Weine mit der Bezeichnung "Deidesheimer Hofstück" müssen künftig "Region Hofstück" heißen. FOTO: KGP.DE
Alter Spalter!
Der große Knall in der deutschen Weinbranche: Erst treten die Raiffeisen-Genossen aus – dann auch noch die Franken. Und nun? Was sind die Gründe für die Spaltung? Und was geht das die Verbraucher*innen an? Sieben Fragen, sieben Antworten.
1. Was ist passiert im Deutschen Weinbauverband?
Der Deutsche Weinbauverband (DWV) ist die wichtigste Berufs- und Lobbyorganisation der deutschen Weinwirtschaft. Die regionalen Weinbau- und Raiffeisenverbände sind Mitglieder, aber auch Vereine wie die Winzerinnen-Organisation Vinissima, der Öko-Verband Ecovin oder der Verband der Prädikatsweingüter (VDP). Ende Juni kam der Bruch: Zwei wichtige Mitglieder haben zum Ende des Jahres ihren Austritt angekündigt. Zum einen der starke Deutsche Raiffeisenverband, der die Genossenschaften repräsentiert. Zum anderen der Fränkische Weinbauverband. Beide sind unzufrieden mit der Repräsentanz im und durch den Deutschen Weinbauverband - aus unterschiedlichen Gründen.
2. Wie begründen die Genossenschaften und die Franken ihren Austritt?
„Die genossenschaftlichen Verbände sind ihren Mitgliedern verpflichtet. Unser Ziel ist es, die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten – das war innerhalb des Weinbauverbandes nicht mehr zufriedenstellend möglich, daher haben wir uns für den Austritt entschieden“, erklärt der Raiffeisenverband auf eine schriftliche WeinLetter-Anfrage. Er geht nicht konkret auf einzelne Punkte ein - wie den Streit in den Verhandlungen um das neue Weingesetz -, sondern sagt nur: „Es gibt keine Einzelpositionen oder einen konkreten Anlass, der ausschlaggebend für den Austritt war. Vielmehr hat eine Summe von Veränderungen beim DWV sukzessive zur Unzufriedenheit der genossenschaftlichen Weinwirtschaft geführt.“
Und der Fränkische Weinbauverband? „Wir waren immer das fünfte Rad am Wagen“, sagt dessen Vorsitzender Artur Steinmann dem WeinLetter, „wir passen nicht zusammen“. Er wird konkreter in seiner Kritik am Deutschen Weinbauverband als der Raiffeisenverband. Der DWV habe „zu langsam“ auf die von der EU verordnete Umstellung auf das romanische System reagiert. Hierzulande wurde immer noch am germanischen System festgehalten, das die Qualitätsstufen beim Wein nach dem Mostgewicht bemisst, also dem Zuckergehalt. Im romanischen System hingegen steht die Herkunft der Weine im Vordergrund. Wie es in Frankreich etwa im Burgund seit langem eingeführt ist oder in Deutschland durch den VDP vehement vertreten wird. Herkunft meint Ort und Lage, je klarer desto hochwertiger, und die finden sich dann auch auf den Etiketten wieder. Hierzulande wurde dagegen immer noch am germanischen System festgehalten, das die Qualitätsstufen beim Wein nach dem Mostgewicht bemisst, also dem Zuckergehalt. „Das haben wir in Franken schon längst umgesetzt“, sagt Steinmann. Er wünscht sich auch mehr regionale Autonomie – statt alles zentral im Deutschen Weinbauverband zu regeln. Um einen weiteren Punkt zu nennen. „Die Branche soll sich selbst verwalten“, sagt Steinmann. Deshalb der Austritt.
3. Wie reagiert der Deutsche Weinbauverband?
Der Deutsche Weinbauverband hat bisher nur auf den Austritt des Raiffeisenverbands reagiert. Und hier sein Unverständnis geäußert: „Die genossenschaftliche Seite hat sich stets in den demokratischen Meinungsbildungsprozess beim DWV positiv eingebracht und hat an Positionen und den vielfach einstimmig gefassten Gremienbeschlüssen mitgearbeitet.“ Die Entscheidung bedeute eine „Schwächung der Erzeuger“. Seitdem ist Funkstille. Jetzt wird der DWV-Präsident Klaus Schneider nach WeinLetter-Informationen am Freitag, 9. Juli, einen großen Leitartikel im hauseigenen Organ „Der deutsche Weinbau“ veröffentlichen. Er appelliert darin, dass die deutschen Weinerzeuger mit einer Stimme sprechen müssten, um ihre Interessen national wie international durchsetzen zu können. Die Plattform für den Austausch und die Abstimmung müsse der DWV bleiben.
Einzellage, begehrt: Das "Kirchenstück" in Forst ist mit die beste Lage in der ganzen Pfalz. Sie umfasst lediglich 3,67 Hektar. Weine dieser Parzelle, meist Große Gewächse, heißen künftig nicht mehr nur "Kirchenstück", sondern "Forster Kirchenstück" . Mehr zum "Kirchenstück" gibt's hier! (Öffnet in neuem Fenster) FOTO: BÜRKLIN-WOLF
4. War das neue Weingesetz der Auslöser für den Streit – und um welche Punkte geht es?
Das neue Weingesetz wurde just im Deutschen Bundesrat verabschiedet. Dieses wurde wegen einer EU-Verordnung aus dem Jahre 2008 notwendig, die eine stärkere Betonung der Herkunft der Weine nach dem romanischen System vorsieht – wie es der VDP mit seinen Prädikatsweingütern längst in den eigenen Statuten verankert hat. Der Zuckergehalt als Maßstab für die Weinqualität hat sich schlicht verbraucht. Es geht hier mitunter aber auch um eine bessere Aufklärung für den Verbraucher.
Immerhin 13 Jahre später hat Deutschland und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft von Julia Klöckner (CDU) nun die EU-Vorgabe umgesetzt. Es gab – für die Austritte von Raiffeisenverband und Frankenverband sicherlich nicht unwesentlich – drei maßgebliche Streitpunkte: Der Umgang mit den so genannten Großlagen; die Übergangsfristen für die Neuregelung; und die Verteilung von zusätzlichen Geldern für PR-Maßnahmen aus dem Bundeshaushalt.
Die neue Qualitätspyramide für deutschen Wein. Es gilt: Je klarer die Herkunft definiert ist, desto höher geht. Das gilt in der Regel auch für die Qualität GRAFIK: DEUTSCHEWEINE.DE (Öffnet in neuem Fenster)
Die Großlagen, das sind über mehrere Gemeinden zusammengefasste Weinanbaugebiete aus vielen Einzellagen. Sie umfassen im Schnitt 600 Hektar. Bekannte Großlagen sind zum Beispiel Piesporter Treppchen in der Mosel, Niersteiner Gutes Domtal in Rheinhessen oder Deidesheimer Hofstück in der Pfalz, das mit gut 1400 Hektar eine der größten Großlagen darstellt - aber auch begehrte Top-Einzellagen wie das „Kirchenstück“ beinhaltet. Was sich jetzt ändert, ist durchaus im Sinne des Verbrauchers. Es gab nämlich immer einen „Etikettenschwindel“. Denn die Großlage stand auch auf dem Etikett, suggerierte damit, dass der Wein aus Piesport, Nierstein oder Deidesheim stammt. Tatsächlich sind es aber immer nur Bruchteile, die aus diesen Gemeinden kommen mussten. Für die Genossenschaften waren das hervorragende Vermarktungseinheiten unter einem attraktiven Namen. Der fällt künftig weg. Wer jetzt den Ort aufs Flaschenetikett schreiben will, der muss dafür sorgen, dass mindestens 85 Prozent aus dem Ort kommen. Heißt für die Vermarktung von Großlagen-Weinen der Genossenschaften: Weg mit Piesport, Nierstein oder Deidesheim. Künftig steht da Region Treppchen, Region Gutes Domtal, Region Hofstück.
Gut, diese Korrektur auch im Sinne der Transparenz für die Verbraucher musste wegen der EU-Regelung kommen. Das sieht auch der Raiffeisenverband pragmatisch so: „Bei der Frage des Weinrechtes geht es nicht darum, was sich die genossenschaftlichen Verbände wünschen. Es handelt sich dabei um EU-weite Regelungen, die in den einzelnen Mitgliedstaaten umgesetzt werden – ein auf Mostgewichten basierendes 'individuelles' Bezeichnungssystem wäre auf dieser Grundlage extrem erklärungsbedürftig.“ Gestritten wurde deshalb vor allem über Übergangsfristen. Die Genossenschaften wollten zehn Jahre Übergangsfrist – also eine Umsetzung bis spätestens 2031. Der VDP mit seinen Spitzenweingütern wollte schon in vier Jahren umstellen. Den VDP betrifft die neue Regelung in kleinerem Maße: Künftig heißen beispielsweise Große Gewächse nicht mehr nur „Kirchenstück“, sondern Forster Kirchenstück. Herkunft muss sein. Die Winzer und Konsumenten dieser hochklassigen Weine werden’s verkraften: Herausgekommen sind jetzt sechs Jahre Übergangsfrist.
5. Und wie stehen die Franken zum neuen Weingesetz?
Die Franken sind nicht von der Großlagen-Debatte berührt wie der Raiffeisenverband. Deshalb haben sie etwa zum VDP auch keine diametralen Interessen. „Der VDP hat Pionierarbeit geleistet mit der Betonung der Herkunft“, stellt Artur Steinmann klar. „Sonst wären wir überhaupt nicht so weit.“ Ihn treibt etwas anderes um. Das deutsche Weingesetz wurde auch den EU-Vorgaben angepasst mit dem Ziel, den rückläufigen Export deutscher Weine zu stoppen und zu drehen. Deshalb wurde beschlossen, dass mehr Geld aus Bundesmitteln in das nationale Marketing fließt – zwei Millionen Euro statt 500.000 Euro. Für internationale PR-Aktionen - sagen wir - wie: die Vorstellung deutschen Chardonnays in London. Jetzt sagt Artur Steinmann: „Wir Franken haben quasi null Export.“ Von dem Geld profitiert er also nicht. Er hätte es gut gefunden, wenn auch da der „Zentralismus“ zurückgeschraubt würde. Sein Credo: „Die einzelnen Regionen sollen sich profilieren. Sie können es am besten.“
6. Was bedeuten die Austritte konkret für den Deutschen Weinbauverband?
Es ist zunächst ein Imageschaden für den Deutschen Weinbauverband. Die Raiffeisen-Verbände und die Franken „vertreten“ mehr als ein Drittel der Anbaufläche in Deutschland. „Für die Weinbranche wird es durch die Spaltung sicherlich nicht einfacher, ihre Interessen gegenüber der Politik zu vertreten“, hieß es beim DWV kurz nach Bekanntwerden des genossenschaftlichen Austritts. Auch finanziell wird der DWV die Austritte spüren: 25 Prozent der Mitgliedsbeiträge der beiden abtrünnigen Verbände werden vom 1. Januar 2022 an fehlen.
7. Wie geht es weiter nach der Spaltung der deutschen Weinbranche?
Schwierig zu sagen in einer Branche, wo die Anbauregionen schon genau durchzählen, welches Gebiet wie oft die Weinkönigin gestellt hat. Der Pfälzer VDP-Präsident Steffen Christmann sagt dem WeinLetter: „Auch wenn es atmosphärische Störungen gegeben hat, hoffen wir, dass sie beide zurückkommen.“ Er sagt, vor 25 Jahren sei der VDP auch schon mal aus dem Deutschen Weinbauverband ausgetreten, „weil es keine Veränderung gab“. Er resümiert: „Wir sind nicht weitergekommen und wieder zurückgekehrt – es geht nur gemeinsam.“
Was sagst Du zur Spaltung der deutschen Weinbranche? Schreib mir an: weinletter@posteo.de
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Die hohe Cuvée-Kunst aus Württemberg: Staatsweingut Weinsberg, „Traumzeit“ 2016 13% Alkohol; Restzucker: 3,4g/l; Säure 5,7g/l; 0,75l 16,90€ FOTO: FRANZ UNTERSTELLER
Ins Glas geschaut: Franz Untersteller enthüllt das dunkle Geheimnis von Winfried Kretschmann
In der Rubrik „Ins Glas geschaut“ stellen Weinexperten, Weinliebhaber, Prominente ihren Wein der Woche vor. Heute: Ex-Umweltminister und WeinLetter-Reporter Franz Untersteller testet den Rotwein-Favoriten seines Freundes und Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.
von Franz Untersteller
Der Wein: Staatsweingut Weinsberg, „Traumzeit“ 2016 13% Alkohol; Restzucker: 3,4g/l; Säure 5,7g/l; 0,75l 16,90€
Der Grund: Wenn man über zehn Jahre hinweg in zwei Landesregierungen zusammenarbeitet, lernt man auch die unterschiedlichen Weingeschmäcker der Kolleg*innen kennen. Hin und wieder, so konnte ich feststellen, treffen sich diese aber auch ganz gut. Für die Vorstellung der "Traumzeit" des Staatsweinguts Weinsberg habe ich deshalb sehr bewusst auch meinen langjährigen Chef und persönlichen Freund, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, um eine kurze Bewertung gebeten. Denn: „Die ‚Traumzeit 2016‘", sagt Kretschmann, "ist einer meiner Lieblingsweine“. Man könne „den Wein des Weinsberger Staatsweinguts auch Staatsgästen aus hochkarätigen Weinländern wie Frankreich oder Italien vorsetzen, weil wir uns mit der ‚Traumzeit‘ auf Augenhöhe mit ihnen befinden", sagt Deutschlands einziger Grüner Ministerpräsident. Auch wenn ich die Bewertung im letzten Halbsatz mit Blick auf Burgund, Bordeaux oder das Piemont für etwas zu gewagt halte, gehöre ich wie Kretschmann zu den Liebhabern dieses außergewöhnlichen Weins.
Auf Augenhöhe mit Frankreich und Italien: "Traumzeit"-Genießer und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Die Grünen) FOTO: STAATSMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG
Staatsweingüter? "Ich dachte der Sozialismus ist beendet"
Einigermaßen verdutzt zeigte sich allerdings Kaliforniens früherer Gouverneur Jerry Brown im November 2017, als der Rote aus Weinsberg bei einem vom Ministerpräsidenten im Stuttgarter Neuen Schloss zu seinen Ehren gegebenen Festessen ausgeschenkt wurde. Auslöser war die Lektüre der Menükarte, die als Begleitung des hervorragenden Menus neben einem badischen Weißwein vom Staatsweingut Freiburg als Rotwein die „Traumzeit 2013“ vom Staatsweingut im schwäbischen Weinsberg aufführte. Staatsweingüter, what? „Ich dachte der Sozialismus hätte auf deutschem Boden 1990 geendet“, raunte er mir zu. Sein Schmunzeln wurde noch intensiver, als ich ihm von zwei weiteren Staatsweingütern im Südwesten berichtete, nämlich dem mit 63 Hektar in Meersburg am Bodensee größten sowie dem mit 8 Hektar in Karlsruhe-Durlach kleinsten der vier staatlichen Weinerzeuger. Dass das Land mit der badischen Staatsbrauerei Rothaus noch einen weiteren traditionsreichen Hochkaräter sein Eigen nennt, habe ich seinerzeit nicht zur Sprache gebracht.
2018 feierte die staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg ihr 150-jähriges Bestehen. Zu den Gründern zählte 1868 auch Immanuel Dornfeld, der 1955 zum Namensgeber für den in Weinsberg gezüchteten Dornfelder auserkoren wurde. Nicht nur Klassiker wie Riesling, Blauburgunder, Lemberger und Schwarzriesling finden sich in den 37 Hektar umfassenden eigenen Weinbergen, sondern auch für die schwäbische Herzkammer des Weinbaus eher ungewöhnliche „Exoten“ wie Malbec, Tempranillo, Syrah und Pinotage. Weinsberg war immer wieder wichtig, wenn es beispielsweise darum ging, dem Weinbau im Württembergischen mit neuen Kreuzungen einen weiteren Qualitätsschub zu geben.
Die "Traumzeit" ist ein dunkler, kräftiger, gehaltvoller Verschnitt
Auch beim Ausbau von Weinen in Eichenfässern leistete das Staatsweingut wichtige Pionierarbeit. Weine mit Holzaromen – manche sprachen früher in dem Zusammenhang gar von „Fehltönen“ – wurden in Deutschland über lange Zeit hinweg abgelehnt. Eine Handvoll überzeugter schwäbischer Barrique-Verfechter ließ sich davon allerdings nicht beirren und fand sich vor 35 Jahren in der „Studiengruppe Neues Eichenfass“ zusammen. Wissenschaftlich begleitet wurde die HADES-Gruppe bei der Entwicklung hochwertiger Cuvées von der Weinsberger Weinbauschule. Der ungewöhnliche Name der in positivem Sinne Weinbauverrückten geht übrigens nicht etwa auf den durch die griechische Mythologie bekannten Herrscher der Unterwelt zurück, sondern setzt sich - schwäbisch schlicht - aus den Initialen der 5 Barrique-Vorkämpfer zusammen.
Die Vinothek in der Dämmerung FOTO: STAATSWEINGUT WEINSBERG
Dass man im Weinsberger Staatsweingut mit ihrem Kellermeister Florian Solymari die Kunst guter, im Holzfass ausgebauter Cuvées aber auch selbst perfekt beherrscht, zeigt sich seit vielen Jahren mit der „Traumzeit“. Wir sprechen über einen sehr dunklen, kräftigen und gehaltvollen „Verschnitt“. Die Vielschichtigkeit im Jahrgang 2016 darf als das Ergebnis einer perfekten Komposition aus Cabernet Dorsa, Acolon, Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Syrah gelten, die heute auf den Gipskeuper- und Keupermergelböden im Neckartal wachsen. Zur Reifung im Keller werden große und kleine Holzfässer aus schwäbischer und französischer Eiche genutzt.
Nach einer Verkostung versteht man, weshalb Winfried Kretschmanns Staatskanzlei etliche Flaschen im Keller der Villa Reitzenstein eingelagert hat. Selbst für den kaum anzunehmenden Fall, dass Kretschmann eine weitere Legislaturperiode ins Auge fassen sollte, dürften auch seine Amtsnachfolger noch in den Genuss des hervorragenden Jahrgangs 2016 kommen. 10 bis 20 Jahre Lagerfähigkeit werden der Cuvée nämlich locker attestiert.
Franz Untersteller, 64, rechts, ist gelernter Landschaftsplaner, zwischen 2006 und 2021 Abgeordneter der Grünen im baden-württembergischen Landtag, seit 2011 bis 2021 Minister für Umwelt, Klima u. Energiewirtschaft im Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Aktuell ist er Globaler Botschafter für das weltweite Klima-Projekt Under2Coalition (Öffnet in neuem Fenster). Hier ist er zu sehen mit Kaliforniens früherem Gouverneur Jerry Brown FOTO: ARCHIV UNTERSTELLER
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