Interview mit Robin Mohr von der GIMA Frankfurt

Hallo Robin, du bist Vorstand der GIMA Frankfurt eG (Öffnet in neuem Fenster).
Wie kam es zur Gründung?
Das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V. (Öffnet in neuem Fenster) wurde Ende 2020 beauftragt, ein Gutachten zu Gründung und Betrieb einer genossenschaftlichen Immobilienagentur Frankfurt am Main (GIMA Frankfurt) anzufertigen. Das Gutachten sollte klären, inwiefern eine GIMA Frankfurt Mieter:innen vor der Verdrängung aus ihren Häusern und Quartieren schützen kann und einen Mehrwert für die Bürger:innen Frankfurts darstellt. Zudem wurde überprüft, ob und wie eine GIMA Frankfurt wirtschaftlich tragbar und langfristig realisierbar wird.
Die Genossenschaft wurde am 12.09.2022 eingetragen. Die einjährige Pilotphase hat gezeigt, dass es einen Beratungsbedarf gibt und dass das Konzept erfolgreich sein kann.
Welche Bedeutung haben diese Beratungsangebote im Allgemeinen?
Die GIMA München ist als Vertreterin der Zivilgesellschaft im „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ vertreten. Zu den Maßnahmen für eine Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive gehören explizit auch Beratungsangebote.
Die bundesweite Initiative für mehr Beratungsangebote begrüßen wir sehr, auch wenn es vielleicht nicht dazu führt, dass massenhaft Häuser in die Hände gemeinwohlorientierter Akteur:innen fallen. Es zählt jedoch jedes Haus und jede Wohnung, die dem renditegetriebenen Immobilienmarkt entzogen wird – insbesondere für die Bewohner:innen.
Ohne solche Beratungsangebote (in Berlin, Leipzig, Basel, München und Frankfurt) kämen die verkaufswilligen Eigentümer:innen und die gemeinwohlorientierten Erwerber:innen nicht zusammen.
Warum ist die Immobilienagentur eine Genossenschaft und keine GmbH?
Zunächst haben wir uns viel bei der GIMA München abgeschaut, die ebenfalls eine eingetragene Genossenschaft (eG) ist.
Eine GmbH zu gründen wäre sicher einfacher gewesen, aber den beteiligten Gründungsmitgliedern war es wichtig, den Genossenschaftsgedanken hochzuhalten. Hier in Frankfurt haben sich gemeinwohlorientierte Wohnungsunternehmen, Vereine, Stiftungen und städtische Stellen zusammengetan, um gemeinsam das Beratungsangebot der GIMA Frankfurt aufzubauen und Bestandsimmobilien zu schützen. Die einzelnen Mitglieder könnten die Öffentlichkeitsarbeit und Beratung nicht leisten. Die GIMA-Mitglieder haben sich also zusammengetan, um gemeinsam etwas zu schaffen, was der Einzelne nicht geschafft hätte. Die GIMA Frankfurt selbst arbeitet nicht gewinnorientiert.
Wie unterschiedlich sind die Genoss:innen?
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