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MCP - Der Newsletter #14 Oktober 2022

Liebe Leser*innen,

mein Lesemonat Oktober war offen gestanden etwas sonderbar: Zwar wurde (nicht nur) meine Lieblingsautorin mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet und die große Buchmessenbegeisterung schraubte sich erstmals seit Pandemiebeginn wieder ganz optimistisch durch unser aller Timelines und verkündete eine Fülle lohnender Herbstnovitäten – ein guter Monat, um die Literatur zu feiern, könnte man meinen –, aber trotzdem habe ich das Glück des Lesens eher in den kleinen und vor allem den ungewohnten Formen gefunden. Für die lange Strecke der dicken Wälzer war mein ohnehin grüblerisches Oktobergemüt wohl einfach nicht gemacht. Die umfangreichen Romane, die hier noch voller Verheißungen auf den richtigen Moment warten, stelle ich an den Schluss dieses Newsletters. Zwischendurch zeige ich euch Kurzformatiges, das mich begeistert hat und vor allem erwartet euch in dieser Ausgabe endlich wieder ein Gastbeitrag: Diesmal von meiner Herzensfreundin, der Lektorin Kati Hertzsch (Öffnet in neuem Fenster).

Aber zuerst möchte ich noch ein paar Worte zu Annie Ernaux verlieren, deren Literaturnobelpreis ungleich höhere Wellen schlägt, wegen der (nicht nur mir erst jetzt bekannt gewordenen) Unterstützung der Autorin für die israelfeindliche BDS Bewegung. Was für ein Dilemma! Ich habe fast jeden Artikel dazu gelesen, den ich in die Finger bekommen konnte, ich habe viel nachgedacht und bin noch lange nicht fertig damit. Nichts fand ich persönlich so hilfreich, wie einen Twitter Thread (Öffnet in neuem Fenster) der blitzgescheiten Hanna Engelmeier, auf den mich meine Kollegin Magda Birkmann (Öffnet in neuem Fenster) dankenswerterweise aufmerksam gemacht hat (die sich nicht nur mit wiederzuentdeckenden Autorinnen sondern auch mit Twitter viel besser auskennt als ich). Ein Thread, der vielleicht auch einigen von euch bei der Einordnung der Problematik helfen kann. Hanna Engelmeier schreibt dort sehr umsichtig und differenziert eine kluge Kommentierung eines Artikels von Nils Minkmar Annie Ernaux, Israel und der Antisemitismus (Öffnet in neuem Fenster) in der SZ. Hanna Engelmeier erklärt auf Twitter unter anderem, dass sie in den Texten Annie Ernaux' (und zwar nicht nur in der Übersetzung von Sonja Finck) bisher keine BDS-Sympathien feststellen konnte. Ein Satz, der für mich am relevantesten von allen zu diesem Thema ist. Und sie schreibt einen weiteren Satz für den ich wiederum Hanna Engelmeier sofort alle wichtigen Preise dieser Welt verleihen möchte: »Ich finde den Wunsch, eine:n Autor:in vollumfänglich bewundern zu können und sowohl politisches Engagement und künstlerisches Schaffen immer in Deckung bringen zu können, sehr verständlich. Seine Erfüllung kommt mir aber unrealistisch vor.« Im literaturimmanenten Bewerten und Argumentieren, im Ertragen der Komplexität (der Meinungen und Äußerungen) einer Person, im Aufmerksambleiben und Keineeinfachelösungsuchen, darin werde ich mich nun weiter üben. Und hoffentlich lernen, wie man gleichzeitig bewundert und kritisch bleibt.

Und nun zu diesem Lesemonat!

Lieblinge im Oktober

Zwei Comics haben es mir besonders angetan im Monat Oktober.

Auf „Füchsin und Kröte“ (Öffnet in neuem Fenster) von Sol Díaz (aus dem Spanischen von Lea Hübner) bin ich wegen des Prologs von Aisha Franz (Öffnet in neuem Fenster) gestoßen. Der Comic erzählt ebenso witzig wie sinnlich und vor allem absolut unverkrampft von weiblicher Lust und weiblichem Begehren und ist im Verlag Parallelallee von Tina Brenneisen erschienen.

Die Schwangerschaft selbst ist als Robbe dargestellt, die Erzählerin als Katze, der werdende Vater als Hund: Wie lange noch“ (Öffnet in neuem Fenster) von Alice Socal beim Rotopol Verlag, bringt die Frage nach der Vereinbarkeit von Frau-, Künstlerin- und Muttersein in Bilder, die wunderbar die Gleichzeitigkeit der Gefühle von Wunder und Überforderung, Freude und Zweifel, Ratlosigkeit und Ironie transportieren. 

Und weil wir eben schon so offen über weibliche Sexualität sprechen, erwähne ich hier gern noch drei Sachbücher, die mich zuletzt begeistert haben.

Kaleigh Trace (übersetzt von Penelope Dützmann) schreibt in „Hot, Wet & Shaking“ (Öffnet in neuem Fenster) aus ihrer Perspektive einer beHinderten, queeren Frau, die (wie wir alle) lernen musste, über Sex zu sprechen.

Julia Pietri (übersetzt von Sina de Malafosse) liefert in „Mit Fingerspitzengefühl“ (Öffnet in neuem Fenster) eine ebenso fundierte wie schön gestaltete Anleitung zur weiblichen Masturbation.

Die Therapeutin Esther Perel (übersetzt von Michael Windgassen) fragt in „Was Liebe braucht“ (Öffnet in neuem Fenster) nach dem Geheimnis des Begehrens in festen Beziehungen und liefert hilfreiche, klare Antworten. Ich halte sie gerade für die Allerbeste!

Liebend gern gehört

Im Verlag Kiepenheuer & Witsch ist gerade eine neue Reihe erschienen, die »Bücher meines Lebens« (Öffnet in neuem Fenster) heißt. Autor*innen beschreiben ihre literarischen Lieben, also die Werke, die sie vielleicht am meisten geprägt haben: knapp, persönlich, eindringlich. Und sie gehen mit einem ehrlichen Interesse auch dorthin, wo ihre Faszination ambivalent, unverständlich, vielleicht sogar unangenehm wird. Sie hinterfragen diese Lebensbücher nach heutigem Standard, ordnen die Urheber*innen ein und die Wirkung dieser Texte im Verlauf der eigenen (Lese)Biographie. Mithu Sanyal und Florian Illies machen den Anfang und widmen sich Emily Brontë und Gottfried Benn. Schöner als diese Bücher zu lesen ist nur, sie sich von den Autor*innen vorlesen zu lassen. Als Hörbücher bei Argon erschienen verbringt man da zweieinhalb (Illies) oder dreieinhalb (Sanyal) gute Stunden, lernt viel über die Beschriebenen und vor allem die Beschreibenden und stockt natürlich sofort das eigene Bücherregal auf. Das einzige was etwas störend ist, ist der Name des Herausgebers auf dem Cover. Als hätte Volker Weidermann das nötig, oh ... wait.

Zu Gast

Wir haben Gäste! In dieser neuen Kategorie werde ich ab und an Menschen einladen, über ihre Herzensprojekte zu schreiben und euch ihre Arbeit im Literaturbetrieb mit eigenen Worten vorzustellen. Nachdem im Juni (Öffnet in neuem Fenster) die Übersetzerin Ulrike Brauns über ihre Arbeit an Hannah Gadsbys „Zehn Schritte Richtung Nanette“ (Öffnet in neuem Fenster) geschrieben hat, ist nun meine Freundin Kati Hertzsch (Öffnet in neuem Fenster) bei uns zu Gast, die als erfahrene Lektorin (m)eine Göttin der Textarbeit ist und meinen Artikel im Zeit Magazin (Öffnet in neuem Fenster) nicht nur als Allererste lesen durfte, sondern ihn auch zu einem viel besseren Text gemacht hat. Kati Hertzsch hat viele Jahre als Verlagslektorin für deutsche und englischsprachige Belletristik, Kinder- und Kunstbücher gearbeitet, nun ist sie freie Lektorin, Dozentin und Coach und tut das, was sie schon immer am liebsten gemacht hat: sich für Literatur begeistern und an Texten arbeiten.

Der Buchstabe L

Wie das Leben selbst fangen viele bedeutsame Dinge darin mit dem Buchstaben L an. Er steht etwas links der Mitte im Alphabet, was grundsätzlich keine schlechte Haltung ist, er ist schnörkellos und klar, und er macht den Anfang bei allem, was mir wichtig ist. Liebe zum Beispiel, die Allheilerin und die Schmiere, die dafür sorgt, dass uns gegen jede Aktualität und Wahrscheinlichkeit hier nicht schon längst alles um die Ohren fliegt, sondern es oft so unfassbar schön ist, dass man weiter Optimistin bleiben kann.

Aber auch Literatur, ohne die einfach gar nichts geht. Meine frühesten Erinnerungen sind mit Büchern und Geschichten verknüpft, meine Eltern lesend, Kinderbücher, die mir so lang vorgelesen wurden, bis ich sie auswendig konnte, endlose, wunderbare, vertrödelte Nachmittage mit geklauten Erwachsenenbüchern, die ersten Bücher mit schmerzhaftem Erkenntnisgewinn stießen eine Tür auf, die sich bis heute nicht geschlossen hat, Geschichten und Autor:innen, die meine Vorstellungen von nahezu allem so geprägt haben, dass ich manchmal glaube, ich sehe mit Romanaugen in die Welt, lebensnotwendige letzte Zeilen kurz vor dem Einschlafen, ohne die der Tag nicht zu Ende sein kann, Bücher, die mir in kalten Lebensstürmen letzte Strohhalme waren. Keine Überraschung, dass mir nach der Geburt meiner ersten Tochter die einschießende unendliche Liebe erst einmal die Fähigkeit zum Lesen nahm. (Und wer brachte sie mir wieder? Maria-Christina Piwowarski natürlich, die mir ganz beiläufig ein wohlkuratiertes Buch auf die Wochenbettkante legte, dann ging es wieder.)

Auch keine große Überraschung, dass ich Lektorin geworden bin. Dabei hatte ich von diesem Beruf noch nie was gehört. Ein bisschen Laisser-faire nach dem Studium, dann kam die Langeweile, ich suchte eine Lösung, gern langfristig – und fand sie in einem Verlag. Nach einer Woche wusste ich, wofür ich mein Leben lang brennen würde, wofür ich all meine Energie investieren wollte. Bis heute habe ich mich noch nicht von dem wohligen Schock erholt, dass etwas, was mich so ausfüllt und herausfordert, tatsächlich ein Beruf ist, für den man Geld bekommt. Es ist der pure Luxus.

In den letzten Jahren durfte ich in einem großen Belletristikverlag mittendrin in der Zauberküche stehen, in der die Droge für alle Lesesüchtigen gekocht wird, durfte hautnah erleben, wie aus der Idee im Kopf eines kreativen Menschen ein Buch wird, das man anfassen kann, durfte vor Glück weinend berührende Manuskripte lesen, noch bevor sie jemand anderer sah – überhaupt Tausende Manuskripte lesen –, mir an Texten die Zähne ausbeißen, meine Dummheit verfluchen, dann doch den richtigen Dreh finden und staunend sehen, wie sich ein Buch herausschält, das danach vielen Menschen ein paar anregende, entspannte oder aufwühlende Stunden beschert hat. Ich habe fantastische Geschichten in den Händen gehalten, Geschichten, denen noch etwas gefehlt hat, deren Idee unter literarischem Sperrmüll verborgen war, deren Sprache mich hineinzog oder rauswarf, denen das Ende, die Mitte, der Anfang fehlte. Und alle sind sie zu Büchern geworden, die in jedem Buchladen zu haben sind. Ich liebe es.

Und weil ich es so sehr liebe, will ich mehr davon. Deswegen teile ich ab sofort meine Lust an Text und Sprache und meine Erfahrung mit denen, die (angehende) Autor:innen sind oder werden möchten. Über mein Herzensprojekt gretaschreibt.com (Öffnet in neuem Fenster) gibt es Workshops mit anderen Literaturverrückten oder ich arbeite mit Euch als Coach und Lektorin an Euren Manuskripten. In meinem Blog erzähle ich Euch Spannendes rund ums Büchermachen. Und ich würde mich so freuen, wenn Ihr dabei seid. Logisch.

Diese Frau hat ein Sprachgefühl, dem ich voll und ganz verfallen bin. Ich werde mit Kati noch oft über ihr grandioses Projekt Greta schreibt und ihre Passion für gute Texte sprechen. Denn mich interessiert alles daran! Unter uns privat bei Crémant, während ich meine Patenkinder bewundere. Aber auch öffentlich für euch auf Instagram. Merkt euch gern den 2. Dezember vor, dann sprechen wir im Livestream der Freitagsstunde über ihre Arbeit als Lektorin und Coach, darüber, was wir gern lesen, über den Weg vom Manuskript zum erfolgreichen Roman und über alles dazwischen.

Was sonst noch gut war im Oktober

In „Städte aus Papier“ (Öffnet in neuem Fenster) spürt die kanadische Autorin Dominique Fortier dem Leben der Emily Dickinson nach. Eine der berühmtesten Dichterinnen der Welt, über die man kaum etwas weiß, außer, dass sie irgendwann nur noch weiße Kleider trug und sich bis zu ihrem Tod in ein Zimmer ihres Elternhauses zurückzog, um zu lesen und um Lyrik zu schreiben. In intensiven, fast betörend sinnlichen, bildhaften Miniaturtexten (übersetzt von Bettina Bach) hat Dominique Fortier den Mut, die Leerstellen im Leben dieser Künstlerin und feministischen Ikone zuzulassen, ihre Geheimnisse schwebend zu halten und sie trotzdem erfahrbar zu machen. Ein grandioses Buch, eine künstlerisch gelungene Annäherung, ein wirkliches Lesevergnügen. 

Der Hanser-Lektor Florian Kessler (Öffnet in neuem Fenster) fragt in der neuen Ausgabe der Literaturzeitschrift Akzente Was ist Gute Literatur (Öffnet in neuem Fenster)? 250 Autor*innen und Literaturbetriebsmenschen antworten und zwar in solch unverschämterweise verlangten Kürze, dass ein wunderbar wilder, widersprüchlicher, enthusiastischer, sprühender Literaturfeier-Chor daraus geworden ist. Ich treffe Lieblingsmenschen unter den Beantwortenden und Lieblingsbücher unter den Antworten. Ich nicke und schüttle den Kopf, dass mir schwindlig davon wird und freue mich, dass ich ein Teil dieser Branche und dieses tollen Projekts sein darf.

Vorsorgen für die langen Winterabende

Die folgenden Bücher stapeln sich beabsichtigt vielseitig. Sie gedulden sich, verzeihen mir meine aktuell doch sehr begrenzte Aufmerksamkeitsfähigkeit und warten auf lange, durchlesene Nächte, so lange helfen euch diese Klappentexte: 

Im Verlag Faber & Faber ist „Tric-Trac“ (Öffnet in neuem Fenster) (588 Seiten) von Asjadi erschienen.

Iran, 2005. Zwei junge Männer werden in der  heiligen Stadt Maschhad gehängt. Der Autor lässt sie wiederauferstehen.  So einfach kann Literatur sein. Es ist die Initialzündung für einen der  verrücktesten, vielschichtigsten Romane des Jahres. Tric-Trac – das ist ein Entwicklungsroman ohne Entwicklung. Ein  Mehrgenerationenportrait im Kaleidoskop. Einmal staunen wir im Iran über  einen kurzen Frühling, dann wieder erleben wir ein Paris sondergleichen  und auch in Deutschland wird nicht nur kurz getreten.
Was kann man  schon sagen über einen Roman, der mit zwei ermordeten Kinderleben  beginnt und der diese Leben wieder auferstehen lässt und direkt ins  Glück führt, und das alles veranstaltet, allein um die  Schicksalsfestigkeit des Lebens zu testen. Neben Flucht und Exil geht es  um eine gealterte Comtesse, die noch immer Lust auf Liebe hat und in  jeder Minute die Auferstehung des Fleisches feiert. Aber es geht auch um  Galeristen und die debile Kunst-Moderne. Es geht um Religionisten und  Religionen, eine gehörige Portion Blasphemie also. Es geht um  Islamisten-Geschrei und die melancholische Last der Selbstverbannung. Es  geht um die Zotigkeit und Zärtlichkeit im Leben, auch um die trostlosen  Seligkeiten des Strichermilieus. Und immer geht es um Backgammon – die  Franzosen nennen es Tric-Trac, das heilige Spiel, das die Liebe zum  Zufall preist. Und endlich geht es auch um die schönsten Ärsche der  Welt. Kurz: es geht um Leben und Tod und natürlich geht es immer um die  Liebe.

Asjadi wurde als Sohn eines deutsch-jüdischen  Kulturattachés und einer persischen Journalistin 1980 in Teheran  geboren. 1982 zog die Familie nach Deutschland. Nach einem Studium der  Germanistik und Komparatistik in Tübingen und der Politischen  Wissenschaften in Zürich unterrichtete Asjadi zwei Jahre Deutsch in  Teheran. 2006 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitet seitdem als  Filmemacher und als Ausstellungskurator, bevorzugt in Moskau, Paris,  Salzburg und Zürich. Dies ist sein erster Roman. Und was für einer!

„Mildred“ (Öffnet in neuem Fenster) (616 Seiten) von Rebecca Donner (aus dem Amerikanischen von Laura Su Bischoff, Erich Ammereller und Sabine Franke) im Kanon Verlag.

Die preisgekrönte Hommage an eine mutige und fast vergessene Frau.  Rebecca Donner erzählt von ihrer Urgroßtante Mildred Harnack, die  leidenschaftlich gegen die Nazis kämpfte. Ihr Buch ist eine immense,  eine weibliche Chronik des Widerstands. 1929 verlässt Mildred Harnack ihre Heimat Wisconsin und zieht mit  ihrem Mann Arvid, einem Cousin Dietrich Bonhoeffers, nach Berlin.  Hautnah erlebt sie den Aufstieg der Nazis mit. Sie rekrutiert Arbeiter,  Künstlerinnen oder Studentinnen und organisiert den größten  Widerstandskreis im Berliner Untergrund. Hitler verurteilt sie 1943  eigenmächtig zum Tod durch die Guillotine. Ihr letzter Trost ist ein  Band mit Goethe-Gedichten, den sie in ihrer Zelle übersetzt – human und  nobel bis zum Ende. Rebecca Donner verwebt Briefe, Tagebucheinträge,  Augenzeugenberichte und kürzlich freigegebene Geheimdienstdokumente zu  einer fulminanten und ergreifenden Erzählung des Widerstehens.

Rebecca Donner ist Absolventin der University of  California und der Columbia University. Sie schreibt Essays, Reportagen  und Rezensionen, zudem ist sie Autorin eines Romans und einer Graphic  Novel. Für ihr erstes Sachbuch über ihre Urgroßtante Mildred Harnack  wurde ihr u.a. der PEN Award und der National Book Critics Circle Award verliehen.

„Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois“ (Öffnet in neuem Fenster) (992 Seiten) von Honorée Fanonne Jeffers bei Piper (aus dem amerikanischen Englisch von Maria Hummitzsch und Gesine Schröder). Honorée Fanonne Jeffers, geboren 1967 in Kokomo, Indiana, hat mit Die Liebeslieder von W.E.B. Du Bois einen der bedeutendsten amerikanischen Romane der letzten Jahre  geschrieben, der einen National Book Critics Circle Award gewann. Oprah Winfrey besprach das Debüt in ihrem Book Club, was es mit Erscheinen zu  einem New-York-Times-Bestseller machte. Zuvor veröffentlichte Honorée Fanonne Jeffers fünf Lyrikbände, darunter The Age of Phillis,  der 2020 auf den Longlists des National Book Award und des PEN/Voelcker  Award for Poetry stand. Jeffers‘ Gedichte und Essays erscheinen in  zahlreichen namhaften Literaturzeitschriften. Sie ist Professorin für  Kreatives Schreiben an der Universität von Oklahoma.

Honorée Fanonne Jeffers erzählt die Geschichte von Ailey Pearl Garfield, einer vor Leben sprühenden, selbstbewussten und witzigen Frau, und mit ihr über vierhundert Jahre amerikanischer Geschichte. Ailey Pearl Garfield ist vorlaut, und sie weiß, was sie will. Jeden Sommer reist das Mädchen nach Chicasetta, Georgia, wo die Familie ihrer  Mutter seit Jahrhunderten lebt. Ihre Großmutter wohnt dort in dem Haus, das früher dem Besitzer der Baumwollplantage Wood Place gehörte. Um ihren Platz in der Welt zu finden, muss Ailey die verschlungene Geschichte ihrer Familie verstehen. Denn sie trägt das Erbe der  Unterdrückung und des Widerstands, der Sklaverei und der  Selbstermächtigung in sich – ein Erbe, so widersprüchlich und lebendig  wie Amerika.          

Ende November gibt es hier den nächsten Newsletter, in dem sicherlich auch meine literarischen Highlights 2022 Platz finden. Nach dem Weihnachtsgeschäft im Buchhandel werde ich den Jahreswechsel dann Kraft schöpfend am schönsten Ort der Welt verbringen. Wir lesen uns dann hier wieder am letzten Sonntag im Januar und ich freue mich jetzt schon auf die neue Buchbegeisterung, die ich dann mit euch teilen darf. Tipps für literarische Weihnachtsgeschenke und so weiter gibt es in den kommenden Wochen geballt bei Instagram (Öffnet in neuem Fenster).

Aber jetzt wünsche ich euch erstmal einen guten November und vor allem ein schönes Lesen!     

Eure Maria                                                                    

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