Wie die Podcaster von Stay Forever ihre Community überzeugen zu bezahlen
Mit einem Podcast Geld verdienen? Dass das geht, zeigt das Team von Stay Forever. Weit über 1.100 Mitglieder unterstützen den Podcast auf Steady. Ein Gastbeitrag von Gunnar Lott.
Stay Forever (Öffnet in neuem Fenster) ist in Deutschland eine der bedeutendsten Anlaufstellen für Spiele-Nerds und Nostalgiker:innen. Der Podcast über Retrogames hat es schon auf mehr als hundert Folgen und fast 2.000 5-Sterne-Bewertungen auf iTunes gebracht. Auf Steady (Öffnet in neuem Fenster) unterstützen weit über 1.000 Mitglieder den Podcast mit 7.000 Euro monatlich. Im Gastbeitrag erzählt einer der drei Macher, wie sie das geschafft haben.
Von Gunnar Lott
Es begann im Disput: Wir, die Journalisten Gunnar Lott und Christian Schmidt, streiten schon miteinander, seit wir beide gemeinsam 1998 beim Spielemagazin GameStar (Öffnet in neuem Fenster) in München ein Volontariat begonnen haben.
Bei GameStar, sicherlich die bedeutendste journalistische Marke im Bereich “Games”, schafften wir es beide in langen Karrieren in verantwortliche Positionen, aber seit 2011 haben uns unsere beruflichen Wege auseinander geführt — Christian leitet derzeit ein Team bei einer Hamburger Spielefirma; Gunnar führt eine PR-Agentur in Berlin (Öffnet in neuem Fenster).
Aber da uns ohne den konstruktiven Streit mit dem anderen etwas im Leben fehlte, starteten wir 2011 den Podcast Stay Forever (Öffnet in neuem Fenster), um uns über die Relevanz, das Game Design oder die Rezeption von historischen Computerspielen auseinandersetzen zu können.
„Plötzlich ist Steady meine wichtigste Einnahmequelle geworden (Öffnet in neuem Fenster)“, sagt Juliane Fritz vom Podcast Bin Weg Bouldern. Wie sie das geschafft hat, erzählt sie im Steady-Magazin (Öffnet in neuem Fenster).
Zu den Games machen wir Notizen, recherchieren, führen Interviews
Stay Forever hat es seit dem Start auf mehr als hundert Folgen gebracht und gilt als einer der besten deutschsprachigen Podcasts über Games. Wired (Öffnet in neuem Fenster) würdigte die „wortgewandten Rededuelle“; der Schweizer Tages-Anzeiger (Öffnet in neuem Fenster) nennt unsere Gespräche „leidenschaftlich und fundiert“ — doch mehr noch als das Wohlwollen der Kritiker zählen für uns die fast 2.000 5-Sterne-Bewertungen auf iTunes, deren Verfasser sich teils überschwänglich äußern.
Das grundlegende Konzept ist einfach: Wir nehmen uns ein einzelnes Spiel vor, mal etwas allseits Bekanntes wie Monkey Island oder Civilization, mal was Obskureres wie The Last Express oder Superhero League of Hoboken.
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Mehr Games-Podcasts auf Steady:
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In der Regel ist es uns noch von früher oder aus der Tätigkeit als Games-Journalist gut bekannt, aber wir spielen es natürlich noch einmal frisch durch, machen uns Notizen, recherchieren und führen, wenn möglich, noch ein Gespräch mit den Macher:innen — all das fließt dann in ein umfassendes Gespräch ein, manchmal anekdotisch, manchmal kontrovers, immer analytisch.
Seit 2017 ist mit Fabian Käufer (Rocket Beans (Öffnet in neuem Fenster)) ein dritter Podcaster hinzugekommen, der mit seiner profunden Kenntnis über Videospielkonsolen noch eine gehörige Dosis Kompetenz hinzufügt.
Mitglieder erhalten einen exklusiven Podcast pro Woche
Der Podcast ist schon immer kostenlos und offen in jedem Podcatcher zu finden, aber seit ein paar Jahren finanzieren wir das Projekt durch unsere Hörer:innen. Wir haben lange gezögert, diesen Weg einzuschlagen, weil wir das Gefühl hatten, sehr viel Mehrwert bieten zu müssen, um uns ins Scheinwerferlicht der Mitgliederfinanzierung trauen zu dürfen.
Da wussten wir anfangs nicht, ob wir das stemmen können. Deshalb haben wir erstmal ein zusätzliches Format pro Woche angeboten. Mittlerweile haben wir uns professionalisiert und bringen es in manchen Monaten auf zehn Casts.
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Anspieltipps
Stay Forever Spielt: Die Kathedrale (Öffnet in neuem Fenster)
Interview: Ein Gespräch mit dem Macher von Die Fugger (Öffnet in neuem Fenster)
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Wir machen nicht viel Wirbel um unser Mitgliedschaftsprogramm. Der kostenlose Cast ist unsere einzige Werbung. Wir verzichten auf ständige Hinweise auf unser Bezahlangebot, weil wir glauben, dass der Weg zu den Herzen unseres Publikums über das Liefern von dauerhaft guter Qualität führt. Die Zufriedenheit unserer Hörer:innen steht absolut im Mittelpunkt.
Auch ohne große Hinweise auf unser Modell haben wir es also geschafft, Mitglieder zu gewinnen. Dass das geklappt hat, liegt auch daran, dass wir schon eine treue Gefolgschaft von zehntausenden Hörer:innen hatten, ehe wir Mitgliedschaften angeboten haben — wir haben den Podcast schon fünf Jahre lang betrieben, bevor wir diesen Schritt gegangen sind.
Wer sich bei Steady für eine Mitgliedschaft entscheidet, unterstützt nicht nur die aufwändige Erstellung der frei erhältlichen Folgen, sondern erhält auch (mindestens) einen exklusiven Podcast pro Woche. Und wer genau hinhört, bemerkt auch, dass wir uns trotz oft unterschiedlicher Meinungen eigentlich sehr gut verstehen.
Auf Steady (Öffnet in neuem Fenster) kann jede:r Stay Forever unterstützen:
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