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Geld verdienen dank Community: Diese Podcasterin macht es vor

Juliane Fritz vom Podcast Bin Weg Bouldern hat viele Wege der Finanzierung ausprobiert. Im Gastbeitrag verrät sie, warum ihre Community sie finanziell unterstützt – und wie sie trotz ihres Nischenthemas nachhaltige Einnahmen erzielt, nicht nur in Corona-Zeiten.

Juliane Fritz ist Freiberuflerin und hat aufgrund der Corona-Krise mit Einkommensverlusten zu kämpfen.

Juliane Fritz ist Journalistin, Moderatorin und Podcasterin. Während der Corona-Krise erlitt sie große Einkommensverluste – bis ihr Podcast Bin Weg Bouldern zu ihrer wichtigsten Einkommensquelle wurde. Auf Steady (Öffnet in neuem Fenster) zahlen inzwischen fast 200 Mitglieder Geld für Julianes Arbeit. Knapp 1.000 Euro monatlich verdient Juliane so mit ihrem Podcast.

Im Gastbeitrag teilt sie ihre Erfahrungen mit verschiedenen Wegen der Finanzierung und erzählt, wie sie es geschafft hat, erfolgreich Mitgliedschaften (Öffnet in neuem Fenster) anzubieten.

Gastbeitrag von Juliane Fritz

Als ich kurz vor Weihnachten im Jahr 2018 angefangen habe, Steady für meinen Podcast (Öffnet in neuem Fenster) zu nutzen, hatte ich mich noch nicht getraut, es auszusprechen: 

Wenn man gute Inhalte macht, die vielen etwas bedeuten, dann wird es Menschen geben, die gerne für diese Inhalte zahlen.

Wenn ich damals Freund:innen und Bekannten von Steady erzählte, klang das eher so: Naja, ich probiere das nur mal so aus. Ich weiß, kaum jemand zahlt für Dinge, die im Netz frei verfügbar sind. Aber vielleicht funktioniert das ja nur so ein ganz kleines bisschen…!? Ich wollte einfach nicht so klingen, als würde ich mir falsche Hoffnungen machen.

Mit Podcasts Geld verdienen, auch ohne hohe Reichweite

Heute möchte ich allen Medienmacher:innen mit mehr Selbstvertrauen sagen: Mach dich nicht klein! Deine Arbeit ist etwas wert! Traue dich mit einem Crowdfunding oder einem Mitgliedschaftsprogramm zu arbeiten.

Ich betreibe einen Podcast namens Bin weg bouldern (Öffnet in neuem Fenster). Als ausgebildete Radioredakteurin und Moderatorin habe ich einen hohen Anspruch an meine Produktion und stecke viel Zeit und auch Geld hinein.

„Unsere Redaktion kann nun auf eigenen Beinen stehen“: Auch Edition F (Öffnet in neuem Fenster) finanziert sich durch Mitgliedschaften – zum Interview mit Marketing-Chefin Franziska Gärtner (Öffnet in neuem Fenster)

Doch das Bouldern ist eine Nischensportart. Ich werde mit meinem Podcast niemals ein besonders großes Publikum erreichen. Darum geht es mir auch nicht. Ich liebe meinen Sport und ich bin leidenschaftliche Medienmacherin. Beide Passionen zusammenzubringen und ein eigenes Medium zu starten, das ist einfach ein Traum!

Nur, wie soll man diesen Traum finanzieren? Selbst Medienunternehmen, die viel größer sind als mein Spartenpodcast, haben Probleme ihre Arbeit zu finanzieren. Wie soll ich das dann schaffen?

Verschiedene Einnahmequellen und Wege zur Finanzierung getestet

Ich dachte zuerst an Sponsorings und wollte Steady nebenbei laufen lassen, um zu testen, ob es funktioniert. Das Thema Sponsoring erwies sich aber schnell als unrealistisch. Viele Firmen in der Kletterbranche arbeiten mit Material-Sponsorings und nicht mit finanziellem Sponsoring. Das hat natürlich seine Berechtigung, nur es hilft mir nicht, meine Arbeit zu finanzieren.

Durch Mitgliedschaften schafft es Juliane Fritz, ihren Podcast auch ohne große Reichweite nachhaltig zu finanzieren.

Also arbeite ich ab und zu mit Firmen aus dem Boulderbereich zusammen, für kleinere Aktionen oder ein Gewinnspiel für meine Hörer:innen. Nebenbei gesagt fühlt es sich für mich auch sinnvoll an, auf diesem Wege kleinen, nachhaltig arbeitenden Firmen aus der Szene eine Plattform zu geben.

Ansonsten habe ich mich darauf fokussiert, kontinuierlich gute Inhalte zu produzieren. Mein Publikum wuchs immer weiter an und unter meinen Hörer:innen fanden sich immer wieder Leute, die sagten: 

“Ich unterstütze dich gerne mit einer Mitgliedschaft via Steady.” 

Inzwischen nutze ich Steady seit knapp drei Jahren und habe mehr als 170 Mitglieder, die mich mit fast 1.000 Euro monatlich unterstützen.

Finanzierung durch die Community: Fans bezahlen gerne für gute Arbeit

In fast jeder Podcastfolge sage ich zu Beginn: “Dieser Podcast wird zum Großteil von seinen Hörer:innen finanziert. Ich würde mich freuen, auch dich als Supporter:in zu begrüßen. Vielen Dank an alle, die Bin weg bouldern auf ihre Art unterstützen.”

Es fühlt sich noch immer komisch an, um Unterstützung zu bitten. Das kann ich nicht leugnen. Doch was mich ermutigt, sind die Mails von neuen Mitgliedern. Ich bekomme so liebes, wertschätzendes Feedback für meine Arbeit. Immer wieder lese ich Aussagen wie diese:

  • “Ich finde deinen Podcast echt klasse und freue mich, dass ich die Möglichkeit habe, dich zu unterstützen.”

  • “Erstmal wollte ich dir sagen, wie cool ich deinen Podcast und dein Engagement dafür finde. Da ist es nur logisch, dass ich dich ganz eigennützig unterstütze. ;-)”

  • “Es freut mich, dass ich dir bei deinem tollen Projekt helfen kann.”

  • “Ich habe zu danken für den tollen Podcast! Hoffe, du bekommst noch viele Mitglieder!”

  • “Ich finde es prima, nicht nur deine tolle Arbeit konsumieren zu können, sondern zumindest etwas Kleines zurückgeben zu können! Mach auf jeden Fall weiter so!”

Ich zitiere diese Antworten, um zu zeigen, dass es euch nicht unangenehm sein muss, um Unterstützung zu bitten. Wir leisten eine Arbeit, die vielen Menschen wichtig ist. Nicht alle werden dich finanziell unterstützen. Aber einige tun es gern und sie sind sehr dankbar!

“Es gibt nichts Besseres für freie Medienschaffende, als dass ganz viele Leute aus dem Publikum sagen: Ich will dich unterstützen!”, sagt Juliane Fritz, die ihren Podcast via Steady finanziert.

Kleine Geldsummen von vielen Hörer:innen bewirken wahnsinnig viel

Ich möchte diesen Magazin-Beitrag auch nutzen, um Danke zu sagen. Ich danke allen, die ihr Lieblingsmedium per Crowdfunding oder mit einer Mitgliedschaft unterstützen! Es gibt nichts Besseres für freie Medienschaffende, als dass ganz viele Leute aus dem Publikum sagen: “Ich will dich unterstützen!” Diese vielen kleinen Beiträge können so wahnsinnig viel bewirken und dabei helfen, unabhängig zu arbeiten.

Wie so viele Freiberufler:innen habe auch ich gerade große Einkommensverluste durch die Corona-Krise. Ich hätte es Anfang des Jahres noch nicht geglaubt, aber plötzlich ist Steady meine wichtigste Einkommensquelle geworden.

Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe, mich bei Steady anzumelden. Ich kann es allen freien Medienmacher:innen ans Herz legen, diesen Schritt zu wagen. Wie heißt es so schön? Ihr habt nichts zu verlieren! Probiert es aus!

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Zuletzt aktualisiert: 27. September 2021

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Auf Steady kann jede:r Mitglied bei Bin Weg Bouldern werden (Öffnet in neuem Fenster) und Juliane Fritz beim Podcasten unterstützen:

https://steadyhq.com/de/binwegbouldern?utm_source=magazin&utm_medium=link&utm_campaign=binwegbouldern_post (Öffnet in neuem Fenster)

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Seinen Podcast Halbe Katoffl finanziert Frank Joung durch Mitgliedschaften: Seine Hörer:innen zahlen ihm monatlich einen Geldbetrag und unterstützen so seine Arbeit.

Kategorie Mitgliedschaften