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Was ist eigentlich Autorität?

Ich beschäftige mich nun schon im zweiten Jahrzehnt als Berater, Autor und Wissenschaftler mit dem Thema Autorität im Kontext Führung. Aber was meine ich eigentlich, wenn ich von Autorität spreche?

Autorität ist nicht gleich Macht, aber ein Teil von Macht. Hierarchiestrukturen und ungleiche Machtverhältnisse gibt es sowohl in Organisationen als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Sie können zu Unterdrückung, Ausbeutung oder Ausgrenzung führen. Daher ist es so wichtig, dass wir uns mit Autorität neu und immer wieder auseinandersetzen.

Autorität ist kein Ding, mensch kann sie nicht haben oder verlieren. Ich verstehe Autorität als einen Beziehungs- und Kommunikationsprozess. Und in diesem Prozess verhandeln Menschen miteinander Führen und Folgen. Es gibt Verhandlungsstrategien der autoritären Art, d.h. jemand setzt Autorität mit Macht durch (oder versucht es...). Oder jemand möchte geführt werden (will einer/ einem anderen also Autorität zusprechen), die/ der andere möchte aber nicht (antiautoritär). Das ist das bisherige Verständnis und Wissen über Autorität, vielfach noch autoritär vs. antiautoritär, also dualistisch.

Ich forsche, schreibe und spreche über das Konzept der (neuen) “Transformativen Autorität”. Das ist kein neuer Führungsstil, es ist eine neue Haltung, wie Menschen zu Autorität und damit Führung stehen. Sie erweitert somit unser bisheriges, dualistisches Verständnis von Autorität und öffnet neue Räume für Führung als auch Zusammenarbeit. Diese Haltung betrifft aber nicht nur Führungskräfte, sondern auch Mitarbeiter:innen und diejenigen, die Führung legitimieren.

Was versteht ihr unter Autorität? Ist der Begriff für euch negativ, positiv oder neutral besetzt?

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