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Gebärunfreudiges Becken

Ich schaue mit meinem Sohn leidenschaftlich gerne Naturdokumentationen. Er mag am liebsten alles mit gefährlichen Tieren, am besten Raubkatzen, idealerweise Tiger. Mag ich natürlich auch ganz gerne. Aber auch sonst sehen wir zwei uns alles an, wo irgendwann mal ein Naturfilmer die Kamera draufgehalten hat. Bienen, Elefanten Fische, Schnecken, Wölfe. Einfach alles. Von Ameise bis Zitteraal.

Natürlich lernt dabei nicht nur er, sondern auch ich. Manchmal wird mein Wissen aufgefrischt, manchmal erfahre ich Dinge, die ich komplett vergessen hatte und sehr häufig auch ganz Neues.

Und ich mache mir Gedanken. Über Tiere. Über die Natur. Über die Evolution. Neulich, als eine Antilope sich kurz ins Gras setzte und sehr lässig und scheinbar kaum mit Mühen verbunden ein Junges warf, fragte ich mich zum Beispiel: Gibt es eigentlich Tiere, die Geburtsschmerzen haben?

Ein Fall für Google. Ergebnis:
Richtig ist: Geburtsschmerzen kommen nach Beobachtung von Wildtierforschern zwar auch bei Tieren vor. Von Elefanten etwa wird es berichtet, aber das sind eher vereinzelte Fälle. Im Ausmaß und in der Regelmäßigkeit der Geburtsschmerzen ist der Mensch ein Sonderfall. 

Und dann lernte ich etwas, das ich zwar so halb wusste, aber nie in seinem kompletten Zusammenhang gesehen hatte. Ich versuche es mal mit meinen eigenen Worten zu erklären:

Irgendwann begann der Mensch, aufrecht zu gehen – und sein Gehirn wuchs über die Jahrhunderte auch immer mehr. Problem dabei: Eigentlich geht nur eines davon. Denn um aufrecht zu gehen, braucht der Mensch ein schmales Becken. Um aber Kinder mit immer größeren Gehirnen und damit auch Köpfen zu gebären, brauchen Frauen eigentlich eine breite Hüfte.

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Die Evolution stand vor einem Problemfall. Entweder Menschen entwickeln, die immer größere Gehirne und Becken besitzen. Die wären dann recht klug, könnten aber damit nicht so viel anfangen, weil sie nicht gut laufen können. Oder Menschen entwickeln, die schmale Becken und eher kleinere Gehirne besitzen. Die wären dann sehr sportlich, wüssten aber oft gar nicht so genau, wie sie daraus Kapital schlagen können. Ein bisschen wie Boris Becker.       

Also entweder kluge Jäger, die aber keinem Mammut hinterlaufen können. Oder aber gute Läufer, die aber zu doof zum Jagen sind.

Die Evolution berief ein Notfallmeeting ein, diskutierte lange und entschied sich dann … für einen Kompromiss!

Dieser Kompromiss lautete: Wir nehmen Menschen, die gut denken UND laufen können – und den Preis dafür bezahlen einfach Frauen, die fortan Babys mit eigentlich viel zu großen Köpfen durch eigentlich viel zu kleine Becken gebären müssen.

Frauen werden also nicht nur jahrtausendelang von Männern unterdrückt, sondern jahrzehntausendelang von der Evolution.

Als kleines Zugeständnis an Frauen haben Babys diese Lücke im Schädel, die erst später zusammenwächst. Und außerdem entwickelt sich ein guter Teil des Gehirnes erst nach der Geburt. Was übrigens der Grund dafür ist, dass Babys noch ziemlich dumm sind. Die frisch geborene Antilope von oben kann nahezu sofort nach der Geburt laufen. Versucht das mal mit eurer zwei Wochen alten Emma-Sophie!   

Trotz dieser kleinen Hilfen mit Lücke im Kopf und weiterem Wachstum des Gehirns nach der Geburt, bleibt der Kompromiss der Evolution für die Frau eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit. Mütter wissen Bescheid. Kreißsaal kommt übrigens von dem mittelhochdeutschen Wort „krîzen“, das „schreien“ oder „stöhnen“ bedeutet.

So. Nun aber zu der Konsequenz aus all dem, die ich erst durch das Anschauen der Tierfilme mit meinem Sohn so richtig begriffen habe:

Allein Frauen haben dafür gesorgt, dass die Menschheit so klug werden konnte!!

Wenn es also noch eines Satzes bedurft hätte, dass wir ohne Frauen nichts wären, hier ist er.

 Herzlich

Peter

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Hier noch eine kleine Bio, die ich natürlich selbst geschrieben habe, aber in der dritten Person, damit es so aussieht, als würde jemand anderes Biographien über mich schreiben. Das ist leider noch nicht der Fall.

Peter Wittkamp, Jahrgang 1981, ist erster Autor und Gagschreiber der heute show online. Außerdem war er jahrelang Texter und Ideengeber der mehrfach preisgekrönten Kampagne #weilwirdichlieben der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG.   Ab und an schreibt er auch ein Buch. Zuletzt über seine Zwangsstörung mit dem Titel "Für mich soll es Neurosen regnen" (Öffnet in neuem Fenster)und den Desinformator (Öffnet in neuem Fenster).   

Daneben berät er Unternehmen und Agenturen, wenn sie etwas Kreatives, Humorvolles oder Digitales machen möchten. Außerdem ist er als Vortragsredner buchbar.

Er twittert regelmäßig als @diktator (Öffnet in neuem Fenster), postet mittlerweile aber fast lieber auf Insta (Öffnet in neuem Fenster). Sein supersüßer Sohn hält ihn fälschlicherweise für den besten Papa der Welt. Außerdem ist der feine Herr jetzt NATÜRLICH auch noch Podcaster (Öffnet in neuem Fenster).

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