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Share the good news!

Liebe Multiplikator*innen,

willkommen zu ersten Ausgabe unserer Good-Climate-News, in denen wir euch davon berichten wollen, was bereits alles ganz konkret positiv in Sachen Klimaschutz auf der Welt getan wird. Weil wir daran glauben, dass gute Geschichten erzählt und geteilt werden wollen und sollen. Wenn ihr das auch so seht - share the good news!

Wer sind wir, wenn wir von "wir" sprechen? Eine freie Redaktion, bestehend aus Journalist*innen und Kreativschaffenden aus unterschiedlichen Branchen. Was uns jedoch eint, ist der Wunsch und Glaube daran, dass wir (mit unserer Arbeit) etwas bewegen können. Und zwar am besten gemeinsam - mit euch. Deshalb auch dieser Newsletter, den wir ab jetzt regelmäßig verschicken wollen. In erster Linie, um Interessierten und Engagierten, wie ihr es seid, die Möglichkeit zu geben, die Geschichten des Gelingens  weiterzuerzählen - ganz gleich, ob digital oder word to mouth - Hauptsache sie kommen an!

Wir schreiben heute den 2. November 2022 und möchten folgende Ereignisse mit euch teilen:

Der europäische Ausbau der Erneuerbaren geht voran:

Von März bis September 2022 stammten 25 Prozent des in der EU erzeugten Stroms aus Windkraft und Photovoltaik. Ohne diese Kapazitäten hätte die EU zusätzliches Erdgas im Wert von 100 Milliarden Euro einkaufen müssen.

Die Energiewende ist also kein rein deutsches Projekt. Den größten relativen Zuwachs innerhalb der EU konnte Polen verzeichnen (+ 48,5%), den größten absoluten Zuwachs Spanien (7,4 Terawattstunden – entspricht etwa einem deutschen AKW) – beides verglichen mit dem Vorjahr. Rechnen wir die europäischen Nicht-EU-Länder Schweiz, Norwegen und UK mit ein, wird der Wert noch besser.

Quelle: E3G: "More renewables, less inflation restoring EU economic stability through investment in renewables" (Öffnet in neuem Fenster)

Griechenland versorgt sich erstmals zu 100% mit Erneuerbaren:

Am 7. Oktober 2022 war es soweit: Erstmals seit der Einführung der Elektrizität, deckte Griechenland allein mit Solar- und Windstrom seinen gesamten Strombedarf. Dieser Zustand hielt erwartungsgemäß nur ein paar Stunden an, konnte aber in den beiden Folgewochen nochmal wiederholt werden.

Quellen: 

Globaler Trend Energiewende

Das sind nur zwei Beispiele, global gesehen ist die Richtung klar: Von allen weltweit im Jahr 2021 zugebauten Kraftwerkskapazitäten entfielen 80 Prozent auf Erneuerbare Energien. Die Top 3 Regionen waren China (121 Gigawatt), Europa (39 Gigawatt) und Nordamerika (38 Gigawatt).

Der Vorwurf, Deutschland wolle allein die Welt retten, ist in diesem Sinne schon lange nicht mehr haltbar.

Quelle: IRENA: "Renewables Take Lion’s Share of Global Power Additions in 2021" (Öffnet in neuem Fenster)

Der Stromausfall fällt aus:

Vorab: Einen 100-prozentigen Schutz vor Stromausfällen haben wir leider nie. Selbst wenn unsere Kraftwerke ordnungsgemäß brummen und genug Brennstoff verfügbar ist, könnte irgendwer bei Glatteis seinen Fiat Multipla mitten in das Umspannwerk bei euch im Ort lenken. Wenn für diesen Abend dann Karaoke geplant war, solltet Ihr euch einen neuen Plan überlegen.

Das wäre dann aber nur ein lokaler Stromausfall. Sicher eine nervige Geschichte, aber eine Zahnwurzelentzündung ist nerviger. Im Herbst 2022 hören wir aber oft vor der Gefahr eines Blackouts, und da ist es dann nicht mit einer Verschiebung des Karaoke-Abends getan, da geht es um einen unkontrollierten Zusammenbruch des Stromnetzes in weiten Teilen Kontinentaleuropas, dessen Behebung länger andauern würde.

Wie wahrscheinlich so ein ultimativer Zusammenbruch ist, wurde im zweiten Stresstest untersucht und das Ergebnis war: Mit so einem schlimmen Ereignis ist selbst im schlechtesten Szenario nicht zu rechnen. In diesem schlechtesten aller Szenarien rechnen unsere Netzbetreiber maximal mit zeitlich und regional begrenzten Netzabschaltungen.

Die gute Nachricht, die Bedingungen für dieses Szenario waren:

  • Ausbleibende Regenfälle, sodass kaum Kohle über den Rhein transportiert werden kann.

  • Ein außerordentlich windschwaches Jahr.

  • Die französischen Kernkraftwerke laufen weit unter Kapazität.

  • Die Deutschen verbrauchen sehr viel Strom, um Heizlüfter zu betreiben.

Davon sind drei bislang nicht eingetreten (der Rhein kann normal befahren werden, die EE-Ausbeute dieses Jahr ist hoch, und Deutschland verbraucht nicht mehr Strom als sonst). Nur die Bedingung, dass die französischen AKW viel weniger Strom als in Vorjahren liefern, ist bislang eingetreten.

Wir können diese Krise also meistern und ein Puzzlestück dafür ist, dass wir als Gesellschaft gemeinsam versuchen, unseren Energieverbrauch zu begrenzen. Das klappt bislang ganz gut, unser Erdgasverbrauch liegt bislang etwa 30 Prozent unter dem Wert der letzten Jahre (ein Faktor dürfte aber auch sein, dass es für manche Menschen und Betriebe zu teuer geworden ist).

Quellen:

Danke fürs Lesen unseres ersten Klimaletters! Der ist, wie ihr vermutlich merkt,   work-in-progress. Uns war es aber zunächst wichtig, erstmal loszulegen, damit ihr einen ersten Eindruck erhaltet und wir ein wenig austesten können.

Solltet ihr weitere Ideen, Vorschläge, Wünsche etc. haben, schreibt uns ganz einfach eine Mail an superredaktion@posteo.de (Öffnet in neuem Fenster)

Bis zum nächsten Mal - macht's gut bis dahin!