Queerer Kanon #1: Coming-Out-Literatur, Klassiker & Neues
Liebe Leser*innen,
herzlich willkommen zum ersten Queerer Kanon?-Newsletter. Wir freuen uns sehr, dass ihr uns auf unserer Reise durch (die) queere Literaturgeschichte(n) begleitet. Starten möchten wir mit einem genaueren Blick auf das wohl originärste und für viele Leser*innen wohl auch wichtigste queere Genre: die Coming-Out-Literatur.
In unserem letzten Instagram Live (hier (Öffnet in neuem Fenster) könnt ihr euch nochmal ansehen) haben wir verschiedene Aspekte dieser Literatur und ihre Geschichte beleuchtet sowie stellvertretend einige Werke kurz vorgestellt (die Liste findet ihr hier (Öffnet in neuem Fenster)).
Darüber hinaus stellen wir euch einen vergriffenen Klassiker vor, werfen einen Blick auf einige ausgewählte aktuelle Veröffentlichungen und blicken am Ende auf Texte und Posts, die uns diesen Monat beschäftigt haben. Wir hoffen, dass ihr Freude daran habt und freuen uns auf Feedback und Kommentare / Vorschläge. In diesem Sinne, frohes Lesen!
PS: Kurz noch am Rande: Die hier vorgestellten und verlinkten Titel entspringen gänzlich unserer persönlichen Auswahl und sind weder anderweitig abgesprochen noch bezahlt oder gesponsert.
Coming-Out-Literatur
In gewisser Weise enthält queere Literatur immer ein Coming-Out. Ob implizit oder explizit, im Kontext einer Mehrheitsgesellschaft offenbart der Text früher oder später etwas über das Anderssein seiner Figuren – in Bezug auf ihre Sexualität oder ihres Geschlechts. Das macht ein Buch aber noch nicht zur Coming-Out-Literatur. Dafür muss das Thema eine übergeordnete Rolle im Text spielen. Und das kann auf sehr unterschiedliche Art geschehen.
Coming-Out: eine kurze Etymologie
‚Coming out of the closet‘ als Bezeichnung dafür, sich öffentlich zu seiner Sexualität zu bekennen, lässt sich auf einen alten Brauch zurückführen, wie ihn schon der englische Königshof kannte. Die Debütantinnen, Mädchen, die vor kurzem ihre Volljährigkeit erreicht haben, werden von einem Raum oder einer Kammer auf das Parkett eines Saals geführt und der Gesellschaft als heiratsfähig vorgestellt – aus dem behüteten Versteck hinein in eine neue Welt mit eigenen Regeln.
Sobald Queerness als inhärenter Teil der eigenen Identität verstanden wird, um die sich eine eigene (Sub)kultur entwickelt, lässt sich diese Beschreibung problemlos auf diese beziehen. Dabei wird häufig vergessen, dass es sowohl ein inneres als auch ein äußeres Coming-Out gibt. Das innere Coming-Out als der Prozess, sich der eigenen Sexualität bewusst zu werden und zu dieser zu stehen, und das äußere Coming-Out als Prozess, diese öffentlich anzuerkennen. Ein Prozess, weil er je nach Umgebung und Situation, stets wiederholt werden muss. Beide Aspekte spielen in der Coming-Out-Literatur eine Rolle.
Coming-Out-Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Seit der Emanzipationsbewegung Ende der 60er Jahre – Stonewall in den USA und die Studenten- und Feminismusbewegungen in Europa – ist der Begriff Coming-Out ein fester Bestandteil der queeren Kultur. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass es bereits viele Jahre zuvor eine queere Emanzipationsbewegung gegeben hat. Ihr Zentrum hatte die Bewegung in Berlin, im 1919 von Magnus Hirschfeld gegründeten Institut für Sexualwissenschaft. Das Institut und die von ihr ausgehende Emanzipationsbewegung sind heutzutage größtenteils – bis auf ein paar Eingeweihte – in Vergessenheit geraten. Nicht zuletzt, weil die Nazis das Institut 1933 zerstört haben (Wer mehr darüber erfahren möchte: Im Juni erscheint bei Suhrkamp mit Die Liebe und dem Leid: Das Institut für Sexualwissenschaft 1919-1933 (Öffnet in neuem Fenster) eine ausführliche Geschichte des Instituts). Und bereits 1867 hat sich Karl Heinrich Ulrichs auf dem Juristentag als sogenannter "Urning" geoutet (Ulrichs eigene Bezeichnung für einen männlichen Homosexuellen), um für die gesellschaftliche Akzeptanz von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen zu werben.
Mit dem Versuch, Homosexualität medizinisch zu erklären und ihre damit einhergehende Pathologisierung (wobei bis heute umstritten ist, wie sich diese beiden Entwicklungen gegenseitig bedingt haben), ist auch die schwule und die lesbische Literatur, die sich als solche versteht, entstanden. Es ist der Beginn dessen, was man gemeinhin als Geständnisdiskurs bezeichnet.
In dieser Zeit entstehen Romane wie Stefan Zweigs Verwirrung der Gefühle (1927), André Gides Corydon (1924), E.M. Forsters Maurice (erste, unveröffentlichte Fassung 1914; 1960 erneut veränderte Fassung, die 1971 posthum erschien), Marguerite Yourcenars Alexis oder der vergebliche Kampf (1929) und Radclyffe Halls The Well of Loneliness (1928, im Deutschen Quell der Einsamkeit). Hier steht vor allem das innere Coming-Out im Vordergrund. Die Figuren erfahren Stück für Stück ihr Anderssein, in dem sie schließlich das Begehren für das eigene Geschlecht entdecken. Auch diese Texte verhandeln die Möglichkeit eines äußeren Coming-Outs, allerdings sind – gesellschaftlich bedingt – die Möglichkeiten begrenzt. Das selbstgewählte Außenseitertum, der Skandal, die erzwungene Anpassung an gesellschaftliche Normen oder die Utopie, wie im Fall von E.M. Forsters Maurice – in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts konnten Autor*innen ihre Coming-Out-Texte mit diesen narrativen Auflösungen abschließen.
Coming-Out-Literatur nach der zweiten Emanzipationsbewegung
Die sich ändernde Gesetzeslage in vielen Ländern (zumindest in der westlichen Hemisphäre) bedeutet, dass queere Autor*innen nun viel freier schreiben können. Aus den vereinzelten Stimmen wird mit dem Ende des erzwungenen Schweigens ein ganzer Chor. Was die Coming-Out-Literatur seit dem Ende der 60er Jahre auszeichnet, ist allerdings nicht unbedingt neu: Vieles, was dieses Genre der queeren Literatur ausmacht, findet sich auch in älteren Texten. Was auch daran liegt, dass die vereinzelte queere Literatur, die es zuvor gegeben hat, in der Regel Coming-Out-Literatur gewesen ist.
„Raus aus den Klappen, rein in die Straßen“ – so das Credo von Rosa von Praunheim. Im Zuge der Emanzipationsbewegung galt das äußere Coming-Out als einziges Mittel zur Emanzipation, es galt, sich öffentlich zu zeigen und zu bekennen. Genau diese Sichtbarkeit war es, welche Vorbildfunktion für die kommende Generation haben sollte und für all jene, die den Schritt an die Öffentlichkeit noch nicht gewagt hatten. Coming-Out-Literatur ist in diesem Sinne als Versuch der queeren Geschichtsschreibung und als Inszenierung einer kollektiven Identität zu verstehen.
Romane, Anthologien, Ratgeber, Autobiographien, Sachbücher – die Literatur zum Thema Coming-Out ist vielfältig und sprengt das Korsett der Fiktion. Doch vor allem in der Form der Fiktion hat die Coming-Out-Literatur Texte hervorgebracht, die auch heute noch gelesen werden. Vermutlich auch, weil sie mehr als andere Gattungen durch das Spiel mit der Form überraschen kann.
Das Thema Coming-Out eignet sich besonders für die Fiktion, geht es doch immer mit einem Konflikt einher, einem inneren und/oder äußeren. Bestimmte Motive und Szenen kehren immer wieder: das erste Erkennen irgendwie anders zu sein, das Suchen nach einer Sprache für die eigenen Gefühle, das sexuelle Erwachen, der biographische Bruch (in der deutschsprachigen queeren Literatur ist es gerne der Umzug nach Berlin), der Eintritt in eine neue Welt – oftmals ist es der erste Besuch in einer queeren Bar. In einigen Texten spielt der innere Konflikt eine übergeordnete Rolle, in anderen findet er nicht statt. Das Genre der Coming-Out-Literatur ist so vielfältig wie die Biographien seiner Autor*innen – und diese sind zu einem Großteil (wie so oft innerhalb der queeren Literatur) Grundlage für ihre Texte.
Natürlich gibt es auch Romane, die man als trans-Coming-Out-Romane lesen kann (The Well of Loneliness von Radclyffe Hall wird oftmals so gelesen, weil sich der Roman viel stärker darauf konzentriert, wie die Hauptfigur Stephen mit ihrem Geschlecht als mit ihrer Sexualität ringt). Allerdings wird auch heute noch das Thema Coming-Out in der Regel mehr mit der Sexualität als mit dem Geschlecht in Verbindung gebracht. Conundrum (1974) von Jan Morris ist beispielsweise ein klassischer Coming-Out-Text zum Thema Transidentität. Und auch wenn sich mittlerweile vermehrt Bücher (vor allem Biografien wie Ich bin Linus (2020) von Linus Giese) und endlich auch die Literaturwissenschaft dem Thema widmet, kann noch lange nicht davon gesprochen werden, dass es literaturwissenschaftlich und literaturhistorisch erschlossen wäre. Auch wenn es natürlich Überschneidungen gibt, wäre es ebenso vermessen, die Themen geschlechtliche/Gender- und sexuelle Identität gleichzusetzen. Vor allem da Coming-Out-Literatur zum Thema Transidentität einen eigenen Artikel verdient hat.
Die Coming-Out-Literatur auf einen Nenner zu bringen, wäre zu einfach und würde den unterschiedlichen Lebenserfahrungen der Figuren und ihrer Autor*innen nicht gerecht werden. Doch es lässt sich gut und gerne sagen, dass Coming-Out-Literatur von einer gewissen Widersprüchlichkeit geprägt ist. Sie ist ein Ausdruck der Individualität und des Andersseins, zugleich aber auch der Versuch, sich innerhalb einer Gemeinschaft mit ähnlichen Erfahrungen zu verorten. Und ist es nicht diese Unbestimmtheit, die Queerness auszeichnet? (M)
Vergriffen, Vergessen, Wiederentdeckt
Ann Allen Shockley Loving her (1974)
Viele Texte, die der queeren Literatur bzw. einem queeren Kanon zuzurechnen sind, gelten leider als vergriffen, vergessen oder wurden nie ins Deutsche übersetzt. In dieser Rubrik möchten wir einige von ihnen vorstellen.
Den Anfang macht Ann Allen Shockleys erstmals 1974 in den USA publizierter Debütroman Loving her. Darin erzählt Shockley die Geschichte der afroamerikanischen Protagonistin Renay, einer talenteriten Musikerin und Mutter einer kleinen Tochter, die in einer unglücklichen Ehe mit ihrem alkoholkranken, gewalttätigen Eheman Jerome Lee lebt. Als dieser ihr geliebtes Klavier verkauft, um damit seine Sucht finanzieren zu können, flieht sie und zieht samt Tochter zu Terry, einer wohlhabenden weißen Autorin, mit der sie schon seit längerem eine Affäre hat.
Loving her gilt gemeinhin als erster Roman einer afroamerikanischen Autorin, in dem eine lesbische Beziehung zwischen einer Schwarzen und einer weißen Figur beschrieben wird. Oftmals wird auch betont, es handle sich um den ersten Roman mit einer explizit lesbischen afroamerikanischen Protagonistin. Die Betonung liegt hier auf 'explizit', wie Aliycee J. Lane in ihrem Vorwort zu einer 1997 bei Northeastern University Press erschienen Ausgabe betont, da Shockleys Text durchaus Vorgänger habe, unter anderem etwa Nella Larsens Romane Quicksand (1928) und Passing (1929) sowie Gedichte der Harlem-Renaissance-Autorinnen Angelina Weld Grimké, Alice Dunbar-Nelson und Georgia Douglass Johnson.
Stilistisch und sprachlich ist Loving her sicherlich nicht mit Larsen zu vergleichen. Einige Figuren sind recht grob gezeichnet, die Handlung mitunter sprunghaft. Dennoch handelt es sich hierbei nicht zuletzt um ein faszinierendes Zeitdokument und einen der immer noch wenigen Texte, die weibliche Homosexualität, Rassismus und Klassismus thematisieren und ein trotz vieler Rückschläge vorsichtig optimistisches Ende wagen. Eine deutsche Übersetzung von Gerlinde Kowitzke ist 1981 im feministischen Verlag Frauenoffensive erschienen und antiquarisch erhältlich. Dabei stehen - wie das obere Bild offenbart - Inhalt und Covergestaltung in starkem Kontrast.
Die 1927 geborene Shockley ließ Loving her noch einige weitere Texte mit lesbischen Figuren folgen. Darunter ihr 1982 veröffentlichter Roman Say Jesus and Come to Me und eine Reihe an Kurzgeschichten. Sie war unter anderem als Professorin für Bilbiothekswissenschaften tätig und gründete das Black Oral History Program. Im Jahr 2019 wurde sie für Loving her mit dem Goldie Literary Award der Golden Crown Literary Society, einer lesbischen Literaturorganisation, ausgezeichnet. (T)
Out & Proud - Queere Neuerscheinungen
Yael Inokai: Ein simpler Eingriff (Hanser Berlin) (Öffnet in neuem Fenster)
Die 25-jährige Erzählerin Meret arbeitet als Krankenschwester in einer Klinik, in der ihr Chefarzt mit Hilfe eines neurochirurgischen Eingriffs Menschen hilft, sich besser in die Gesellschaft einzufügen. Bei der Mehrheit der Partient*innen scheint es sich um Frauen zu handeln. Sie werden unter anderem von plötzlichen Wutanfällen befreit, was nicht zuletzt an den misogynen Hysteriediskurs des 17. , 18. sowie frühen 19. Jahrhunderts und die Forschungen Jean-Martin Charcots (Öffnet in neuem Fenster) erinnert.
Nachdem Merets ehemalige Zimmergenossin im Schwesternwohnheim ihren Beruf zugunsten einer Ehe aufgibt, findet sie sich in einem Zimmer mit der gleichaltrigen, jedoch wesentlich weltgewandteren Sarah wieder. Langsam kommen die beiden einander näher und Sarah als auch die faszinierende neue Patientin Marianne bringen Meret dazu, Zweifel am scheinbar allzu simplen Eingriff ihres Chefs zu entwickeln.
Yael Inokais Roman kommt ohne offensichtliche zeitliche Marker aus. Ihre Geschichte könnte ebenso in den 1950er-Jahren wie auch in einer nicht allzu fernen Zukunft angesiedelt sein. Dies macht den Text sowohl universell als auch sehr präzise. Die Prosa ist elegant und sehr genau, jedes Wort auf den Punkt; jeder Satz konstruiert ein ganzes Universum.
Darüber hinaus gelingt Inokai eine außerordentlich gut erzählte, facettenreiche Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen. Queer ist Ein simpler Eingriff nicht zuletzt aber auch wegen der Fragen, die der Roman aufwirft. Denn die titelgebende Operation hat Konformität als Resultat. Darin lassen sich sowohl Verweise an Konversionstherapien, Lobotomien als auch (queer-)feministische Kritik an patriarchalen Strukturen erkennen. Ira Levins Roman The Stepford Wives (1972) klingt ebenso an wie Leontine Sagans lesbischer Filmklassiker Mädchen in Uniform (1931) und Lillian Hellmans Theaterstück The Children's Hour (1934). So schreibt sich Inokai in die queere Literatur ein und eröffnet gleichzeitig eine neue, spannende Perspektive. (T)
Pornografie als hohe Kunst, schreiben wie Virginia Woolf, James Baldwin und Thomas Mann, wenn sie sich nicht den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Zeit hätten unterwerfen müssen. Nichts Geringeres ist das Anliegen des Schriftstellers Garth Greenwell, der queeres Schreiben in der Mitte der kulturellen Produktion und nicht an ihrem Rand positioniert.
Wieder folgen wir dem namenlosen Erzähler aus Was zu dir gehört (engl. What Belongs to You (2016), aus dem amerikanischen Englisch von Daniel Schreiber (2018)) durch Sofia, angetrieben von seinem Begehren und einer nächtlichen Begegnung, die ihn an den Abgrund und in Richtung Freiheit führt. Reinheit inmitten des Schmutzes.
Reinheit (einmal mehr übersetzt von Daniel Schreiber, im amerikanischen Original 2019 erschienen) verweigert sich einer konventionellen Form und orientiert sich laut Autor am Schubertschen Liederzyklus. In den lose zusammenhängenden Geschichten schreibt Greenwell wie kein anderer vor ihm über queeres Begehren und queeren Sex. Und wer über Begehren und Sex schreibt, erzählt auch immer von den großen Dingen im Leben. Eine ausführliche Rezension zur englischen Originalausgabe könnt ihr hier (Öffnet in neuem Fenster) lesen. (M)
Jeremy Atherton Lin: Gay Bar: Why We Went Out (Granta) (Öffnet in neuem Fenster)
Jeremy Atherton Lins vielfältige Mischung aus Kulturgeschichte, Memoir und queerer Erinnerungsarbeit ist erstmals Anfang des letzten Jahres erschienen. Nun liegt Gay Bar als Taschenbuch vor. Eine deutsche Übersetzung gibt es zwar bisher noch nicht, sie ist Atherton Lins Werk aber nur zu wünschen.
Denn der Autor verknüpft die komplexe Geschichte des queeren Safe Space mit seinen eigenen Erfahrungen in den Gay Bars Großbritanniens und Amerikas. Dabei verortet er diese nicht nur queer-historisch, sondern zeigt unter anderem auf, wie auch diese Räume von Normierungen und Marginalisierungen geprägt sind, die er selbst als schwuler asiatisch-amerikanischer Cis Mann erlebt hat.
Gay Bar macht zudem darauf aufmerksam, wie die Heterotopie einer queeren Begegnungsstätte im Zeitalter von Gentrifzierung und geo-basierten Dating-Apps zu verschwinden droht und was dabei verloren geht. Ein wunderschön geschriebener Wachruf, der die Frage stellt, wie queere Orte in der Gegenwart und Zukunft aussehen können. (T)
Queere Freuden
Hier möchten wir auf Texte, Posts und andere Formate aus dem queeren Themenkosmos verweisen, die uns in den letzten Wochen beschäftigt haben.
Für das Schirn Mag hat Juliet Jacques, Filmemacherin und Autorin von Trans: A Memoir (2015), die Autorin Torrey Peters interviewt, deren Debütroman Detransition, Baby in den USA und dem Vereinigten Königreich zum Beststeller avancierte und Ende des Monats auch in Deutschland erscheint (Öffnet in neuem Fenster) (übersetzt von Nicole Seifert & Frank Sievers, Ullstein Verlag). Neben dem aufschlussreichen Gespräch mit Peters beleuchtet Jacques in ihrem Artikel unter anderem auch den literarischen Kontext des Romans und führt einige weitere wichtige Titel auf. (Den Artikel gibt es auf Deutsch und Englisch).
https://www.schirn.de/magazin/antsy/2021/torrey_peters_und_die_zeitgenoessische_trans_literatur/ (Öffnet in neuem Fenster)Magda Birkmann stellt in ihrem Newsletter Magda liest (Öffnet in neuem Fenster) regelmäßig vergessene Autorinnen und deren Werke samt ihrer Rezeptionsgeschichte vor. Im Rahmen einer Klassikerinnen-Sprechstunde auf ihrem Instagram-Profil (Öffnet in neuem Fenster) hat sie jüngst unter anderem eine Reihe an Werken verschiedener Autorinnen über Bisexualität gepostet, darunter Jane Bowles Zwei ernsthafte Damen und Audre Lordes Zami: A New Spelling of My Name.
Im Bad Gays Podcast widmet sich der Historiker und Journalist Ben Miller gemeinsam mit dem Autor und Krtiker Huw Lemmey den "evil and complicated queers in history." Jede Folge konzentriert sich auf eine andere queere historische Figur in all ihren Widersprüchen und ihrer Komplexität. Darunter auch zahlreiche Autor*innen, etwa die hier bereits genannte Radclyffe Hall (Öffnet in neuem Fenster), Gertrude Stein (Öffnet in neuem Fenster), Denis Cooper (Öffnet in neuem Fenster) und Truman Capote (Öffnet in neuem Fenster).
https://badgayspod.com/ (Öffnet in neuem Fenster)In eigener Sache
In der letzten Instagram-Live-Ausgabe von Queerer Kanon? haben wir uns mit HIV- und AIDS-Literatur beschäftigt. Für das Magazin der AIDS-Hilfe Halle hat Marlon einen Text geschrieben, in dem er noch einmal ausfürhlicher auf das Genre sowie einzelne Werke eingeht. Den Text findet ihr hier:
https://issuu.com/aidshilfehalle/docs/red30/22?ff (Öffnet in neuem Fenster)Als Reaktion auf den pandemiebedingten Ausfall der Leipziger Buchmesse veranstaltet die Bundeszentrale für politische Bildung zum dritten Mal die Lange Leipziger Lesenacht der bpb (Öffnet in neuem Fenster). Am 17.03. werden zwischen 18 und 23 Uhr zahlreiche Autor*innen im YouTube-Livestream der bpb (Öffnet in neuem Fenster) lesen, jeweils vorgestellt von einzelnen Blogger*innen. In diesem Zuge wird Tobi Daniel Schreiber sowie dessen literarischen Essay Allein (2021) vorstellen.
Wir hoffen, die erste Ausgabe unseres Queerer Kanon?-Newsletters hat euch gefallen. Für Fragen, Rückmeldungen, Kritik und Anregungen sind wir offen und dankbar (via Mail oder Instagram (Marlon (Öffnet in neuem Fenster) / Tobi (Öffnet in neuem Fenster)). Wenn es euch gefallen habt, würden wir uns freuen, wenn ihr den Newsletter auch mit anderen teilt. Der Text wird auch auf Steady weiterhin kostenfrei verfügbar sein.
Bis zum nächsten Mal,
Tobi & Marlon