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#32b Genossenschaft - update

Liebe Leser:innen,

zum Jahresausklang 2023 gab es einige Hiobsbotschaften aus dem Themenfeld “Genossenschaft”. Hier kommt das Update vom April 2024.

Die Insolvenz der ecovillage hannover eG (Öffnet in neuem Fenster) zeigt eindrucksvoll, wie riskant die Beteiligung an einer "Jungen Genossenschaft” sein kann.
500 Wohnungen in Hannover (die Hälfte als geförderte Wohnungen) sollten sozial, ökologisch und innovativ realisiert werden. Über 900 Genossen haben viel Geld (teils die ganze Altersvorsorge) investiert. Entsprechend hoch war und ist der Frust über die GLS-Bank, die eine Finanzierungszusage zurückzog.

Die hohe Verschuldung zeigte sich bereits in der Bilanz 2022, die über das Unternehmerregister (Öffnet in neuem Fenster) für jede:n frei einsehbar ist. Nach dem Kauf des Grundstückes floß viel Kapital in laufende Finanzierungs- und Bereitstellungskosten, … aber nicht in die Projektrealisierung. So schmolz einerseits das Eigenkapital wie Schnee in der Sonne. Gleichzeitig hätte die Eigenkapitalquote aber deutlich gesteigert werden müssen, um die versprochenen “preiswerten” Mieten - kostendeckend - noch zu erreichen.

Die Insolvenz war eine logische erwartbare Folge.

Wer mehr wissen will kann sich gerne das Interview mit dem Aufsichtsratvorsitzende Hans Mönninghoff (Öffnet in neuem Fenster) anhören und sich seine eigene Meinung bilden. Ergänzend gibt es einen Beitrag im Deutschlandfunk (Öffnet in neuem Fenster).

In einem letzten Kraftakt wurde nochmals Geld eingeworben … für eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Auch diese scheiterte im Februar 2024.
Vorstand und Aufsichtrat sehen ausschließlich Banken und öffentliche Geldgeber in der Verantwortung, die das Projekt nicht mehr unterstützt hätten.

Die nächste Hiobsbotschaft kam mit dem Haushaltsstopp und dem Antragsstopp für KfW-Fördermittel.
Dies sorgte für Unruhe bei den Genossenschaften und den einzelnen Interessenten und kostete unnötiges Kapital durch Bauverzögerungen. Mittlerweile können wieder KfW-Anträge gestellt werden: » LINK (Öffnet in neuem Fenster)

Zum Jahreswechsel hatte die Umweltbank beschlossen, keine Immobilienkredite für Verbraucher mehr zu finanzieren.

Betroffen sind davon auch alle Verbraucher, die einen Genossenschaftsanteil in Verbindung mit 134 KfW finanzieren möchten.
Kleine Insider-Info: für diesen ungesicherten Kredit erhält die finanzierende Bank eine Aufwendungserstattung von 0,75 %. Bei einem Kredit von 50.000 € sind dies 375 €, mit denen der komplette Verwaltungsaufwand von der Bewilligung bis zur Abwicklung finanziert und ein möglicher Kreditausfall gedeckt werden muss. Dies ist kein gutes Geschäft für eine Bank.

Die Genossenschaft als solches wird weiterhin finanziert.

Was kann man daraus lernen?

» Beitritt und Beteiligung an einer Genossenschaft sind eine riskante Unternehmensbeteiligung!

Das sollten Sie für ihre Entscheidungsfindung wissen: 

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Kategorie Neuigkeiten

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