„Das Roggenkörnlein“ von 1852
Der Weimarer Journalist, Republikaner und Politiker Heinrich Jäde (Öffnet in neuem Fenster) (1815–1873) hat in seinem bewegten und von demokratischen Überzeugungen geleiteten Leben einige beliebte Kinderbücher verfasst. Heute kennt sie kaum noch ein Kind.
Im Jahr 1852 erschien ein „Büchlein für kleine Kinder“, das er „Das Roggenkörnlein“ nannte. Mir liegt es in erster und dritter Auflage vor, letztere aus dem Jahr 1889. Wie andere Kinderbuchautoren auch, zeichnet er in Versform das Leben des Korns von der Aussaat bis zum gebackenen Brot nach.
Anders als beispielsweise „Das liebe Brod (Öffnet in neuem Fenster)“, das zwei Jahre später erschien, fasst sich Heinrich Jäde kurz. Seine Verse sind prägnant und einprägsam. In Kombination mit den wunderschönen Farbzeichnungen von Leopold Venus (Öffnet in neuem Fenster). In der ersten Auflage, die auch noch in einem anderen Verlag erschien, stammten die Illustrationen von Heinrich Jädes Bruder Franz Jäde (Öffnet in neuem Fenster), der seinerzeit als Maler und Zeichner arbeitete und ihn – obwohl zwei Jahre vor seinem Bruder geboren – 17 Jahre überlebte. Ganz anders der viel jüngere Leopold Venus. Er verfiel nach Schicksalsschlägen dem Alkohol und starb schon mit 43 Jahren.
Ich habe mich entschlossen, da beide Werke inzwischen gemeinfrei sind, die Bilder und Texte beider Auflagen jeweils im Vergleich darzustellen (1852 gefolgt von 1889). Nur so wird uns bewusst, welche Rolle die Illustrationen spielen und wie sie die Wahrnehmung des Textes beeinflussen.
Viel Vergnügen!
Die erste Auflage aus dem Jahr 1852 mit Illustrationen von Franz Jäde.
Die dritte Auflage aus dem Jahr 1889 mit Illustrationen von Leopold Venus.
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