Beschwerte Kindheit
Immer mehr Schulkinder leiden unter psychischer Belastung und fühlen sich unwohl in der Schule. Laut Schulbarometer 2024 der Robert Bosch Stiftung genau genommen jede*r fünfte Schüler*in. Gründe dafür sind aktuelle Krisen wie Kriege, die Klimakatastrophe und Rassimus, aber auch der Leistungsdruck im System Schule. Oft vermissen Schüler*innen unterstützende und konstruktive Lehrkräfte, die ihnen Mut zusprechen und individuelles Feedback geben.
„Wir müssen das normierte Notensystem und den Frontalunterricht reformieren, wir müssen Hierarchien abbauen und uns im Unterricht auch mal von Lehrplänen befreien.
Eigentlich kommen wir nicht drum herum, das ganze System auf null zu setzen. Denn das Schulsystem fliegt uns um die Ohren – zwar langsam, aber spürbar. Und am Ende sind es die Kinder und Jugendlichen, die am meisten darunter leiden“
– Schulpsychologin Andrea Spies
Im Bereich der Schulpsychologie liegt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich hinter vielen seiner Nachbarländer zurück. Die Situation wird zusätzlich dadurch erschwert, dass es hierzulande 16 verschiedene Bildungssysteme gibt. So betreut in Niedersachsen beispielsweise eine einzelne Schulpsychologin rund 10.000 Schülerinnen und Schüler, während im Saarland auf eine Fachkraft etwa 3.500 bis 4.000 Kinder und Jugendliche entfallen.
Missy-Autorin Katharina Wulff hat mit der Schulpsychologin Andrea Spies gesprochen. Welche Sicht Fachkräfte haben und was sich gegen die mentale Anstrengung von jungen Menschen tun lässt, erfährst du in „Beschwerte Kindheit (Öffnet in neuem Fenster)”.