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Buchkultur-Literaturkolumne #1 (Paket 1 & 2 & 3)

Meine Literatursprechstunde-Kolumne, die sechs Mal im Jahr in der wunderbaren Buchkultur (Öffnet in neuem Fenster) nachzulesen ist, erscheint in der ungekürzten Fassung in der Mitte zwischen zwei Heften auch immer hier auf Steady für meine Mitglieder.

Literatursprechstunde #1

Liebe Maria, kann das »Durchleben« von fiktiven Geschichten deiner Meinung nach heilen?

Diese schöne Frage kam auf Instagram von einer Followerin und ich danke herzlich dafür. Natürlich fällt mir sofort dieser vielzitierte Spruch von Philippe Djian ein: »Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler.« Dieser Satz gefällt mir. Er schmeichelt sich mir regelrecht an, weil ich eine Buchhändlerin bin und ein Mensch, der es liebt, anderen zu helfen. Weil ich eine Leserin bin und selbst schon so oft Literatur als meine (!) Rettung bezeichnet habe. Was für eine schöne Vorstellung, Romane wie verordnete Medikamente auszuteilen:

Sie leiden an Weltschmerz? Zwei Gedichte Hilde Domin täglich, ein Kapitel Roland Barthes und jeden zweiten Tag fünfzig Seiten von Marica Bodrožić. Nach einem Monat wirkt Ihre Seele entnebelt und erfrischt, Ihre Hoffnungskörperchen zirkulieren kraftvoller durch den Blutkreislauf und ihr Gemüt wird geschmeidig und gestärkt. Diese literarische Wunderkur wirkt, ich habe es selbst erlebt. Spätestens jetzt kommt allerdings der Moment, in dem ich die Literatur, die ich so liebe, von jeder Effektverpflichtung freisprechen will, in dem ich ihr die Bürde der Zweckdienlichkeit nehmen möchte und in dem ich vor allem darauf hinweise, dass ich mit einem Armbruch in die Notaufnahme fahre und eben nicht vor der Apotheke stehe. Und wenn ich eine Depression habe, gehe ich zu einer Therapeutin, denn dafür ist sie da. Aber nach jeder Therapiestunde belohne ich mich mit einem neuen Buch.

Doch wofür ist das Lesen gut?

Dieser Text ist in der Buchkultur erschienen und zudem hier für meine Steady-Mitglieder lesbar. Ich freue mich sehr, wenn du auch dabei sein möchtest.

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