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Ihr Lieben ,

Heute morgen ist mir aufgefallen: Der Unterschied zwischen dem Braun meiner Beine und dem Weiß meiner Knöchel verblasst langsam.

Und: Es ist nie zu spät für ungeschriebene Newsletter.

Hier also die Kurzfassung des Newsletter von Mitte August, den ich in Stein in Tirol hätte schreiben sollen, des Newsletters, den ich aus Rom hätte schreiben wollen und gleich noch den aktuellen vom September

1. Post aus Stein in Tirol

Auf dem Weg nach Santiago de Compostela ist es nicht passiert, auf dem Weg nach Trondheim auch nicht, aber nun ist es soweit: Ich komme nicht weiter.

Diesen „Traumpfad" von München nach Venedig, den ich vor 13 Jahren schon einmal gelaufen bin: Ich schaffe ihn nicht. Ich bin älter geworden. Mir das einzugestehen braucht Zeit und es fordert Konsequenzen.

Letztlich sind es die Knie, die ein deutliches Stop setzen.

Ich will nach Rom. Die Alpen stehen mir im Weg. Im kleinen Dörfchen Stein, (das ist schon in Italien) bestehend aus drei Höfen – zwei mit Pensionsbetrieb, in einem davon gibt es abends etwas zu essen – bleibe ich drei Tage. Mein Körper hat die Chance, sich zu erholen, meine Seele den Raum, nachzukommen und ich zeichne.

Dann nehme ich den Bus nach Franzensfeste und den Zug nach Bologna.

2. Nachricht aus Rom

Ich bin in Rom angekommen. Glücklich, gesund, erschöpft.

Stand auf dem Petersplatz, war nicht im Petersdom und bin noch am selben Abend in den Nachtzug nach München gestiegen.

Italien hat mein Herz berührt. Die Kultur, die Landschaft, die Menschen: das war pures Glück, erst auf der Via dei Degli und dann auf dem Franziskusweg zu pilgern.

Und es war sehr erschöpfend. Dass die Toskana, Umbrien und das Latinum überwiegend aus Bergen bestehen, hätte ich wissen können, dass der August nicht die optimale Wanderzeit sein würde, war mir klar. Aber extrem heiße Sommer hat mich geschafft.

In Sansepolcro lag ich weinend vor Erschöpfung auf dem Bett der Pension. Meiner Frau wies mich am Telefon darauf hin, dass es nicht besonders gesund ist, bei mehr als 35 Grad 30 km pro Tag zu laufen.

Hätte ich selbst drauf kommen können, bin ich aber nicht. Manchmal ist es existentiell, den Blick von außen zuzulassen.

Sehr früh loslaufen, das Tagespensum auf 20 km reduzieren, und wenn nötig und möglich, auch ein paar Kilometer mit dem Bus fahren, das war der neue Plan und der hat mich gesund nach Rom gebracht – ihr ward dabei!

Danke! 

Danke an Frau G.dass ich das überhaupt tun konnte. Danke an Antje, meine Frau, die mir von Ferne zur Seite stand. Danke an euch alle, die mich finanziell supportet haben. Diese materiellen Likes haben so viel Power!

Danke an euch, die mich mit Kommentaren unterstützt habe, die mich wissen ließen, wie sie meine Comics den Sommer über belgeitet haben. Es war unter anderem deshalb nie die Frage, ob ich weiterlaufe. Es ging immer nur um das Wie.

DANKE!

Der aktuelle Newsletter

Viel hab ich geschlafen, lange nach meiner Ankunft zuhause war die Antwort auf die Frage, wie es mir geht: Ich bin so müde.

Schöne Aufgaben haben auf mich im konkreten Sinn des Wortes gewartet: Illustrationen für ein Programmheft, eine neue Ausgabe des Gemeindebriefes, den ich regelmäßig gestalte, die Fertigstellung der Drucksachen eines vor dem Sommer begonnenen Schütz-Projektes.

Ich bin angekommen in meinem Alltag als Grafikdesignerin und Illustratorin. Einige Termine für Comiclesungen stehen auch schon fest, darauf freue ich mich besonders.

Heute beginnt der Herbst, und nun hat eine neue Reise begonnen. Wieder werde ich für eine Weile in Berlin arbeiten, aber davon berichte ich euch im nächsten Newsletter, der im Oktober erscheinen wird.

Auf jeden Fall werde ich wieder zeichnen für euch und das ganz besonders für die, die mich auf dieser Plattform weiter unterstützen. Ehrlich, wenn es euch nicht gebe, ich würde damit noch warten ;-)

So aber gilt: Zeitgleich mit diesem Newsletter beginnt eine neue Comicserie auf Instagram, Facebook und als Blog auf meiner Webseite. Neue Technik, neues Format – aber Menno wird dabei sein!

Danke an alle, die diese regelmäßigen Veröffentlichungen möglich machen durch ihren finanziellen Beitrag.

Das Beste zum Schluß: Ihr erinnert euch? In den Alpen bin ich einen Tag lang zusammen mit dem Filmemacher Reinhold Rühl gelaufen. Hier ist das wunderbare Ergebnis: Ein siebenminütiger Film übers Pilgern und Comiczeichnen. Danke Reinhold für das Making of zu meinen Comics, wie eine Followerin auf Instagram den Film so treffend zusammenfasste. Viel Spass beim Gucken.

Eure Felice

https://youtu.be/63SjoqFmrmk (Öffnet in neuem Fenster)

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