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➜ eine Sache nur #4 | laut Denken

In den nächsten zwei Wochen wird es experimentell. Bisher haben wir uns an relativ erwartbaren Kreativ-Techniken geübt. Nun müssen wir aus der Komfortzone raus.

Dieser Newsletter ist Teil einer Serie über die Entwicklung von Kreativität. Du kannst zwar jederzeit einsteigen – aber ich empfehle, zuerst den Prolog zu lesen. Den Link zur Anmeldung und eine Übersicht der Übungen findest du hier (Öffnet in neuem Fenster)

eine Sache nur (Öffnet in neuem Fenster)

Wrap Up “Niksen”

Ich wurde danach gefragt, ob ich es geschafft habe, das Niksen auch in Meetings zu üben. Und, ja, klar. Das hat sogar ganz hervorragend geklappt und ich werde das in Zukunft wohl als Standardmittel immer dann verwenden, wenn mich ein Meeting nervt. Denn mit einer kurzen Niks-Einheit bekommt öde Langeweile richtig Schwung.

Vielleicht noch eins: Ich musste mich immer wieder daran erinnern, während des Niksen wirklich nichts zu tun. Also auch keinen Podcast hören, die Zähne putzen oder Wäsche aufhängen.

Und jetzt: laut denken!

In den vergangenen Monaten hatte ich manchmal die Idee, meine Gedanken ins Smartphone zu sprechen – anstatt sie zu schreiben. Das bringt die kleine Tastatur mit sich. Und auch die Behauptung, dass wir Menschen anscheinend lieber Videos oder Podcasts schauen und hören.

Diese These (dass Text-Inhalte von Videos und Audio abgelöst werden) halte ich zwar für falsch. Wir können das gerne an anderen Stelle diskutieren. Aber als Autor war ich nun mal gezwungen, auch Texte für Sprecher:innen zu schreiben. Diese können tatsächlich ein wenig anders sein als Schreib-Texte. Aber wie genau? Das ist knifflig.

Zurück zum Laut denken, das damit nur am Rande zu tun hat. Jedenfalls sind es oft die technischen Möglichkeiten, die wirklich Veränderungen bewirken. Und dank KI sind Transkripte von gesprochenen Worten endlich so gut, dass auch ich es versuchen wollte meine Gedanken zu sprechen, statt zu schreiben. Also Freespeaking statt Freewriting

Für einen Autor wie mich ist das ein weiter Sprung. Das habe ich schon gemerkt. Allerdings bin ich mir sicher, dass sich viele von euch damit besser klarkommen. Es gibt vermutlich mehr Menschen, die lieber reden, statt zu schreiben. Also, warum nicht daraus eine Übung machen? Auch für Menschen, die lieber schreiben?

Die Übung klingt ziemlich einfach:

Sprich täglich mindestens 10 Minuten lang deine Gedanken ins Smartphone. Und wenn du willst, lass das in Schreib-Text umwandeln.

Die erste Hürde: Hast du einen Ort und eine Zeit, in der du unbeobachtet in dein Handy sprechen kannst? Denn ich glaube, die meisten von uns fühlen sich ziemlich unwohl beim freien Reden in der Öffentlichkeit ;-)

Die zweite Hürde ist die Technik. Hierzu habe ich auf dem Contentman einige Vorschläge gemacht.

Allerdings genügt es, wenn du mit der Spracherkennung Notizen erstellst. Oder E-Mails, die du dir dann selbst schickst. Allerdings gibt es natürlich auch nerdigere und damit schickere Lösungen. Zumal KI ziemlich gut transkribiert.

Eine wirklich gute Lösung habe ich (noch) nicht gefunden. Falls du also Apps programmieren kannst und willst, gib mir Bescheid. Dann basteln wir das erste “Think Aloud”-Journal der Welt, mit dem du dann später via KI chatten kannst.

Und jetzt fange an damit. 🎤

dein Paul

Kategorie eine Sache nur – Mails