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➜ eine Sache nur #6 | Künstlertreff

Hatte ich von Frühling und Sonne geschrieben? Sorry. Ich kann nur hoffen, dass deine Cannabis-Pflanzen nicht alle erfroren sind. Ah, Kiffen wäre vielleicht auch eine Kreativ-Übung. Oder? :-) Vielleicht. In den nächsten zwei Wochen treffen wir uns allerdings mit Künstlern.

Dieser Newsletter ist Teil einer Serie über die Entwicklung von Kreativität. Du kannst zwar jederzeit einsteigen – aber ich empfehle, zuerst den Prolog zu lesen. Den Link zur Anmeldung und eine Übersicht der Übungen findest du hier (Öffnet in neuem Fenster)

eine Sache nur (Öffnet in neuem Fenster)

Wrap Up dieser Pause

Wie war die Woche ohne kreative Aufgabe? Ich hatte einen sympathischen Leserinnenbrief: Christina hat sich überlegt, dass „man ein Feedback benötigt, wenn man so in den Äther hinaus schreibt“. Damit hat sie vollkommen recht. Vielen Dank also!

In ihrer Mail vergleicht sie den Newsletter hier mit einem Fastenplan: Entgiften, fasten, dann bewusst Fastenbrechen und in Achtsamkeit wieder Nahrung aufnehmen. Ein erstaunlich schlauer Gedanke, den ich mir gerne zu eigen mache. Ihr wisst also in Zukunft, dass das nicht meine kreative Idee war. Danke, Christina.

Außerdem habe ich, wie oben schon angedeutet, gegärtnert und muss Kälteopfer betrauern. Aber auch so hat es Spaß gemacht, die Finger in der Erde statt auf der Tastatur zu haben.

Und du da im Äther? Schreibe mir gerne an paul@contentman.de (Öffnet in neuem Fenster).

Und jetzt: Künstlertreff

Also Künstler treffen. Der Trick beim Künstlertreff ist allerdings: Du bleibst alleine. Der Künstlertreff, den Julia Cameron vor vielen Jahren im Rahmen ihres Buches "Der Weg des Künstler" vorgestellt hat, ist nämlich eine persönliche Verabredung mit sich selbst. Eine Verabredung, die dazu dient, die eigene Kreativität zu fördern und den Horizont zu erweitern. Und zwar in einer neuen, inspirierenden Umgebung oder bei etwas Neuem und Kreativem. Ohne Leistungsdruck und ohne ein bestimmtes Ziel.

Ein Künstlertreff mit dir könnte in einem Kunstgeschäft stattfinden, wenn es so etwas in deiner Stadt noch gibt. Du könntest dort durch die Gänge schlendern und die verschiedenen Materialien und Farben wirken lassen. Oder du machst einen Spaziergang in der Natur mit viel Zeit, die Umgebung zu beobachten. Oder wie wäre es mit etwas Krassem, wie einem Besuch im Sex-Shop oder einer Spielhölle? Das wäre auf jeden Fall ein spannendes Ereignis. Und darum geht es ja.

Ich schätze, du ahnst, worum es dabei geht: Um das Einatmen, wie ich es neulich genannt habe. Wir benötigen Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen, um daraus unsere kreativen Ideen entwickeln zu können.

Und wieso alleine? Es würde doch viel mehr Spaß machen, mit anderen so etwas zu erleben.

Du sollst alleine zum Künstlertreff, damit du ihn unmittelbar erlebst und nicht über die Kommentierung einer Freundin oder eines Freundes. Zugegeben, das benötigt etwas mehr Mut. Aber wenn wir gemeinsam unterwegs sind, teilen wir Erlebnisse. Das ist schön und inspirierend. Aber diese Erlebnisse, einmal die Woche, zwei Stunden lang, wollen wir nicht teilen.

Hier einige Ideen, wohin du gehen kannst:

  1. in ein lokales Museum oder eine Kunstgalerie

  2. in ein Kunstbedarfsgeschäft, um neue Materialien zu entdecken und anzufassen

  3. in eine öffentliche Bibliothek zum Stöbern und Blättern

  4. in den Botanischen Garten oder in einen Park, vielleicht mit Stift und Papier

  5. in ein Stadtviertel, in dem du noch nie warst, oder eine Endhaltestelle der U-Bahn, mit der du sonst nach Hause fährst

  6. mit dem Bus oder der Tram durch die Stadt

  7. in ein Café, vielleicht ein künstlerisches, ein Oma-Café oder in eines, in dem die Schönen und Reichen residieren

  8. auf einen Flohmarkt oder Trödelmarkt, vielleicht auch um zu handeln

  9. ins Ballett, die Oper oder ins Theater – wenn du dort schon lange nicht mehr warst

  10. zu einer speziellen Messe, die weit von deinen sonstigen Interessen entfernt ist

  11. in die Sonntagsandacht in der Kirche um Eck bei dir

  12. in ein Altersheim, in dem in der Lobby fast immer Raum zum Sitzen und Schauen ist

  13. auf die Trabrennbahn oder andere Sportstätten, die du sonst nur von außen siehst

  14. ins Porno-Kino, falls du den Mut aufbringst

Du wirst noch weitere Ideen haben. Und je länger die Liste wird, umso spannender die Künstlertreffs.

Was sind deine Ideen? Du weißt schon: paul@contentman.de (Öffnet in neuem Fenster) :-)

Die Regeln

Hier noch ein paar Regeln, die vermutlich nicht ganz den Vorgaben von Julia Cameron entsprechen. Aber ich schätze, sie wird mir das verzeihen:

Künstlertreff

  • 1 x pro Woche

  • 2 Stunden lang

  • fest im Kalender eingeplant

  • alleine

  • an einem ungewohnten, vielleicht herausfordernden Ort

  • Smartphone ist aus, kein Stift und kein Papier

  • Notizen sind erst danach erlaubt – sogar erwünscht

Natürlich passen deine Künstlertreffs wunderbar ins Tagebuch (egal ob geschrieben oder gesprochen) und es wäre schön, wenn du sie protokollierst. Hierbei lohnt es sich auch, die Menschen vor Ort genau zu beobachten und sie im Protokoll zu beschreiben. Wer weiß, wofür du das mal nutzen kannst.

Und nun trage dir für die nächsten zwei Wochen zwei Künstlertreffs in den Kalender ein. Na, los!

Dein Paul

Kategorie eine Sache nur – Mails