Über einen Tabubruch, der keiner war, Geschenke im Wahlkampf und die neue StudiVZ-Doku
Der Übermedien-Newsletter von Lisa Kräher
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Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,
vergangene Woche erklärten einige Medien eine kommunalpolitische Abstimmung im Thüringer Landkreis Weimarer Land zum großen Skandal. Und zum (erneuten) Beweis für die „Doppelmoral“ der Grünen. Wie die „Thüringer Allgemeine“ zuerst aufgeregt berichtete (Abre numa nova janela), hatten in Apolda, wo der Kreistag sitzt, Grüne und Linke mit der AfD gestimmt.
Oha! Und das, obwohl sie Friedrich Merz in derselben Woche den Tabubruch vorwarfen. Er hatte Stimmen der AfD in Kauf genommen, um für einen Fünf-Punkte-Katalog zur Verschärfung der Migrationspolitik und das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz eine Mehrheit im Bundestag zu bekommen – obwohl Merz genau das zuvor noch ausgeschlossen hatte. Die Brandmauer und so.
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Die „Thüringer Allgemeine“ titelte am Samstag: „Tabubruch in Thüringen: In Apolda stimmen Grüne und Linke mit der AfD“. Auch überregionale Medien stiegen darauf ein. Die „Berliner Zeitung“ meldete am Sonntag online „Skandal in Thüringen: Grüne und Linke stimmen mit Björn Höckes AfD“ (Abre numa nova janela) und nutzte dazu ausgerechnet ein Foto von Annalena Baerbock bei einer Rede im Bundestag. Sie hat eigentlich nichts mit der Abstimmung in Apolda zu tun. Es sollte wohl einfach die eingangs erwähnte „Doppelmoral“ der Grünen illustrieren.
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