Über Elon Musk, Thilo Mischke und Horoskope
Der Übermedien-Newsletter von Alexander Graf
Liebe Übonnentin, lieber Übonnent,
wenn die Meinungschefin einer großen Zeitung wegen einer dort veröffentlichten Meinung kündigt, dann lässt das aufhorchen. Vor allem, wenn es sich um ein Blatt handelt, das sich gerne als einzig wahrer Hüter der Meinungsfreiheit inszeniert. Aber offenbar gibt es in dieser Hinsicht auch bei der „Welt“-Redaktion Grenzen. Eva Marie Kogel, Leiterin des Ressorts Meinung, verkündete jedenfalls am vergangenen Samstag via X (Abre numa nova janela) ihren Rücktritt – Grund sei die am gleichen Wochenende erfolgte Veröffentlichung eines Gastbeitrags von Elon Musk in der „Welt am Sonntag“.
Der Text (Abre numa nova janela) hat nicht nur bei Kogel für Unmut gesorgt. Medien und Politik debattieren seit einer Woche heftig über Musks Zeilen, in denen der Unternehmer (X, Tesla) und Trump-Buddy für die Wahl der AfD wirbt. Zitat: „Die Alternative für Deutschland (AfD) ist der letzte Funke Hoffnung für dieses Land. Hier sind die Gründe.“ Von überschrittenen roten Linien (Abre numa nova janela) ist nun die Rede, von journalistischen Tabubrüchen (Abre numa nova janela). Robert Habeck bezeichnete Musk in seiner Neujahrsansprache (Abre numa nova janela) sinngemäß als Gefahr für Europa.
Bei Springer dürfte die Aufregung niemanden überraschen – sie war selbstverständlich eingepreist. Der rechtslibertäre Tech-Milliardär ist mit seinen irrlichternden Positionen zur Weltpolitik schließlich ein Garant für Klicks und Kontroversen. Überraschend war aber vermutlich die heftige Gegenwehr von Teilen der eigenen Redaktion.
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