Überleben, Einleben, Miterleben
Liebe Leser:innen,
was habt ihr am 7. Oktober 2023 gemacht? Ich bin mir sicher, die Frage wird in die Geschichte eingehen wie die nach dem 11. September 2001 oder dem 9. November 1989 (für die Älteren unter uns). Der 7. Oktober war ein Samstag, ich war am Vortag mit einer Freundin in irgendeinem Berliner Club feiern, schlief lang. Die Freundin kam mittags eilig durch meine Wohnung gerannt und fragte, ob ich schon die schrecklichen Nachrichten gelesen hätte. Hatte ich noch nicht.
Der größte Angriff auf Juden seit dem Holocaust ist ein Jahr her, der Krieg im Nahen Osten tobt so schlimm, dass ich mich jeden Tag frage, was als nächstes kommt. Ich hoffe inständig Frieden.
Eine Reportage aus Israel ging mir diese Woche besonders nah. Katharina Kunert hat vier Menschen aus dem Kibbuz Nir Jitzchak direkt neben dem Grenzzaun zu Gaza das gesamte Jahr lang begleitet. Sieben Einwohner starben, sieben weitere wurden von der Hamas als Geiseln genommen. Die Überlebenden sehnen sich zurück in ihre Heimat, wo der Krieg immer noch so nah ist.
Ich bin übrigens neu im Team von Reportagen.fm und freue mich, euch ab sofort regelmäßig die besten Reportagen der Woche zu präsentieren. Bei Kritik, Lob oder Liebesbekundungen, schreibt mir gern.
Ihr
Tom Schmidtgen
Die Überlebenden von Nir Jitzchak
Vier Menschen aus einem Grenzort zu Gaza mussten vor einem Jahr fliehen. Monate verbrachten sie in einem Luxusresort am Roten Meer. Einige kehren zurück, die anderen zerstreuen sich in Israel. Doch ihren Kibbuz können sie nicht hinter sich lassen.
Katharina Kunert · Stern · 20 Minuten (Abre numa nova janela)
Die Unfreiheit der Freien
Bei dem Gefangenenaustausch mit Russland im August sind die Putin-Kritiker Oleg Orlow und Ilja Jaschin freigekommen und leben nun in Berlin. Doch beide können nicht rasten – und würden am liebsten zurück nach Moskau.
Silke Bigalke und Frank Nienhuysen · Süddeutsche Zeitung (€) · 15 Minuten (Abre numa nova janela)
«Hast du eine Waffe dabei, Grandpa?»
Jim Chilton lebt auf einer Ranch in Arizona. Seine Felder grenzen an Mexiko. Er versorgt Geflüchtete mit Wasser, trauert um diejenigen, die sterben – und wählt Donald Trump. Warum nur?
Amrai Coen · ZEIT (€) · 15 Minuten (Abre numa nova janela)
Satz der Woche
«Am Ende wurde das letzte Bollwerk der urwüchsigen Natur im Mittelmeer ohne einen einzigen Kanonenschuss eingenommen. Ivanka Trump musste nur aus dem Hubschrauber steigen und «Wow!» rufen.»
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