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Folge 0: Noch’n Podcast

Herzlich willkommen zur ersten Folge meines nagelneuen Podcasts. Natürlich ist es nicht wirklich die erste Folge, sondern eher ein Vorwort, denn Ihr seid natürlich rasend gespannt zu erfahren, wer ich bin und wie dieser Podcast passieren konnte.

Mein Name ist Meike Stoverock. Ich bin Bestsellerautorin, Bloggerin, promovierte Biologin - und besessen von Geschichte.

Als ich nach dem Abitur entscheiden musste, was ich studieren will, kamen drei Fächer in Frage: Biologie, Psychologie und Geschichte oder alles, was man im weiteren Sinn darunter versteht, etwa Archäologie oder Paläontologie. Es ist dann zwar letztlich Biologie geworden, aber meine Leidenschaft für Geschichte begleitet mich bis heute.

Was mich antreibt, ist vor allem Wahrheitsfindung, wie Dinge wirklich sind. Und da ist der Blick in die Vergangenheit natürlich etwas ergiebiger als der in die Zukunft. Zukünftige Ereignisse sind noch nicht passiert, es gibt also noch keine Wahrheit. Bei vergangenen Ereignisse gibt es eine Wirklichkeit, eine Wahrheit. Und ich will herausfinden, wie es wirklich war.

Mich macht das rasend, dass zum Beispiel der Fall Jack the Ripper bis heute ungeklärt ist und wohl auch immer ungeklärt bleiben wird. Es frustriert mich bis in die Knochen und nein, selbstverständlich reagiere ich nicht über. Es treibt mich einfach um, dass man nicht genau weiß, was passiert ist. Bis heute bereitet es mir Freude, mir vorzustellen, wie ich per Zeitreise ins viktorianische London fahre und endlich ein für alle Mal herausfinde, was es mit Jack the Ripper auf sich hat. Will sagen: Die Neugier und die Unzufriedenheit darüber, dass ich die Neugier nicht befriedigen kann, sind sehr hartnäckig.

Außerdem habe ich oft das Gefühl, dass man aus dem Blick zurück so viel über das Heute verstehen kann. Wie in einer Psychotherapie oft Ereignisse in der Kindheit betrachtet werden, um Probleme im Erwachsenenalter zu verstehen, so kann man Klarheit über das Heute bekommen, wenn man das Gestern betrachtet. Einen ähnlichen Ansatz habe ich auch in meinem Sachbuch “Female Choice” verfolgt. Ich wollte einfach wissen, warum die Lebensrealitäten von Frauen und Männern sich so sehr unterscheiden und oft zum Nachteil der Frau. Also habe ich einen Schweinsgalopp durch die letzten 12.000 Jahre der Menschheitsentwicklung hingelegt, um herauszufinden, wie das passiert ist. Ich glaube, es ist wichtig zu verstehen, wie unsere gesellschaftliche Kindheit war - gerade weil wir westlichen Nationen alle aus einer demokratischen Kinderstube stammen, nämlich der griechisch-römischen Antike und noch etwas früher den sesshaften Völkern der Levante, und daher viele Gemeinsamkeiten haben. Und ich finde es hochspannend zu schauen, wie sind die Gemeinsamkeiten entstanden, wie haben sie sich weiter entwickelt und wo sind sie vielleicht heute noch zu bemerken.

Als ich anfing, mich für geschichtliche Recherchen zu interessieren, also kurz nach dem Pleistozän, mussten wir noch in Büchereien gehen, Bücher ausleihen und wie so Höhlenmenschen Seiten umblättern. Wir hatten ja nichts.

Das Internet bietet heute unglaubliche Möglichkeiten, an historische Quellen zu kommen. Viele Museen stellen digitalisierte Faksimiles von Originaldokumenten zur Verfügung, es gibt umfassende Zeitungsarchive, Bilddatenbanken und nicht zuletzt das Portal archive.org (Abre numa nova janela), das nicht nur die tolle Wayback-Maschine betreibt, mit der man Webseiten lesen kann, die längst nicht mehr online sind, sondern auch eine riesige Bibliothek oft gemeinfreier oder zumindest kostenfrei ausleihbarer Bücher. Das Projekt Gutenberg funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip.

Ich empfinde es als sehr bereichernd, zeitgenössische Quellen zur Recherche heranzuziehen. Sie bieten zwischen den Zeilen einen Kontext, der von den Daten und Fakten losgelöst ist. Geschichtsunterricht in der Schule konzentriert sich ja meist auf deskriptive Vermittlung, die eben die Fakten vermittelt, aber dadurch auch leicht steril oder “unmenschlich” wirken kann. Zeitgenössische Quellen sind da anders, denn man bekommt einen Einblick in die Denk- und Sichtweise der Menschen, in ein gesellschaftliches Wertesystem, dessen Moral sich oft von unserem modernen unterscheidet. Durch zeitgenössische Quellen kommt man nicht nur dem Ereignis, sondern auch den beteiligten Menschen näher. Dadurch bekommt Geschichte nicht nur eine Lebendigkeit, sondern auch eine Aktualität, die beinahe vergessen lässt, dass ein Ereignis schon Jahrzehnte oder Jahrhunderte her ist.

Es geht natürlich nicht nur mit zeitgenössischen Quellen, weil die mitunter die Fakten nicht korrekt wiedergeben - einfach weil diese zum Zeitpunkt der Entstehung der Quelle noch nicht bekannt waren. Da ist es der Arbeit von späteren Historikerinnen und Historikern zu verdanken, dass solche Wissenslücken nach und nach geschlossen werden konnten.

Auch in der Wikipedia lese (“recherchiere”) ich regelmäßig, versuche aber, sie nicht als Quelle zu verwenden. Die Hakeleien unter Wikipedianern sind bekannt und man kann nie sicher sein, wie viel politische Färbungen in einem Artikel enthalten sind. Aber die Artikel enthalten fast immer große Quellensammlungen und die empfinde ich als den eigentlichen Gewinn, denn denen folge ich fast immer auf dem Weg in mein jeweiliges rabbit hole.

Nun gibt es also diesen Podcast, auf den die Welt dringend gewartet hat. Vielleicht protestiert Ihr hier, doch haltet ein: Denn Geschichtsformate sind immer hochindividuell, sowohl in der Auswahl der beschriebenen Ereignisse als auch in ihrer Erzählung und ihrer Interpretation spiegeln sich die Prägungen, Überzeugungen und Prioritäten der Person, die das Format produziert. Ich bin selbst mitunter in meinen Recherchen etwas manisch und wenn ich das Gefühl habe, jetzt alles über ein Ereignis wissen zu wollen, dann lese, höre, schaue ich eben auch alles. Und ich habe dabei gemerkt, dass zwei beliebige Geschichtsformate, die über das identische Ereignis berichten, nicht ganz deckungsgleich sind. Es gibt immer Nuancen und Aspekte, in denen sie sich unterscheiden, weshalb ich es eben auch so bereichernd finde, beide Formate aufzusaugen. Kurz und knapp: Es braucht unbedingt einen weiteren Geschichtspodcast.

Ich hoffe, ich kann Euch hier Neues aufzeigen und dazu beitragen, dass bestimmte Ereignisse und Leiden von Menschen nicht vergessen werden. Denn meiner morbiden Natur entsprechend wird hier am Ende immer jemand tot und nicht an Altersschwäche gestorben) sein. Es geht um Unglücke, Tragödien, Kriege und True Crime, aber mitunter auch Leben und Werk einzelner aus der Geschichte herausragender Persönlichkeiten.

Der Podcast

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Die erste Folge Olle Kamellen, “Das Floß der Medusa”, kommt am Freitag den 19. Juli 24

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