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Macht Freitals Mängelmelder die Stadt besser?

Vandalismus, Müll und kaputte Straßenlampen: Was die größten Probleme in Freital sind – und ob sie wirklich behoben werden

Auch so ein gemeldeter Mangel: Fehlendes Stadtzentrum mit kaputtem Zaun.

Zerstörte Bänke, beschmierte Wände, Müll in Parks – das beklagen viele Freitaler. Um dem abzuhelfen, hat die Stadt vor gut drei Monaten ein digitales Werkzeug eingeführt: Den Mängelmelder (Abre numa nova janela). Wie gut funktioniert er wirklich? Freital-Reporter hat es sich einmal genauer angesehen.

Wie oft wurden Probleme gemeldet?

Seit dem öffentlichen Start des Mängelmelders am 16. August wurden 147 Probleme von Bürgern auf dem Internetportal der Stadt angezeigt (Abre numa nova janela). Gab es allein in den zwei August-Wochen 66 Meldungen, ließen die Rückmeldungen danach deutlich nach: Im September waren es nur noch 38 und im Oktober 33.

Was sind die größten Probleme?

Die Rangliste ist eindeutig: 53 Mängel wurden nach Angaben der Stadtverwaltung an Straßen, Wegen und Plätzen gemeldet – etwa ausgefallene Ampeln, fehlende Laternen oder Sichtbehinderungen im Straßenverkehr. Mit 38 Meldungen folgen danach Müllablagerungen und Verunreinigungen im Stadtbild. Elf Mal wurden in den ersten drei Monaten Sicherheitsprobleme auf dem Schulweg angezeigt.

Die Überraschung: Schmierereien und illegale Graffiti wurden ebenfalls bisher nur elf Mal bei der Stadt gemeldet – die heiß diskutierten Fälle von Vandalismus und Beschädigungen etwa an Parkbänken gar nur acht Mal. Acht Meldungen wiesen auf Probleme mit der öffentlichen Beleuchtung auf Wegen und Straßen hin. Außerdem wurden ein toter Waschbär und ein totes Schaf gefunden.

Hat die Stadt die Probleme behoben?

Wie oft die Verwaltung die gemeldeten Mängel angegangen ist – darüber hat sie laut Auskunft an Freital-Reporter keine Übersicht. Was auf dem öffentlich einsehbaren Mängelmelder ablesbar ist: Die Antworten der Stadtverwaltung auf gemeldete Mängel werden seltener. Reagierte sie nach dem Start im August noch zwölf Mal direkt im Portal auf die Anzeigen mit einer Auskunft, ob und wo sie abhelfen will – gab es im September nur vier öffentliche Rückmeldungen und im Oktober gar keine mehr.

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„Eine direkte Kommunikation ist in der Regel nicht vorgesehen und bei 40 000 Einwohnern auch gar nicht möglich“, erklärt Stadt-Sprecher Matthias Weigel. „Etliche Mängel konnten in kurzer Zeit abgestellt werden. Manches bedarf noch etwas Zeit oder muss warten, bis finanzielle Mittel bereitstehen.“ Betreffen die Mängel Grundstücke und Häuser von Privatbesitzern, kann die Stadt nur bei unmittelbarer Gefahr oder einer Umweltverschmutzung handeln – und ansonsten nur bitten.

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Hinzu kommt: Die Stadtverwaltung wägt ab, welches Problem besonders schnell behoben werden muss – und was weniger dringend ist. Oder was sie sich gerade nicht leisten kann. „So werden bestimmte Meldungen in turnusmäßige Arbeiten (beispielsweise Grünpflege, Straßenmarkierungen, Wartungen) eingebunden und nicht sofort erledigt“, erklärt Stadtsprecher Weigel. „Bei Gefahr im Verzug handelt die Stadt natürlich unmittelbar.“

Erfüllt der Mängelmelder die Erwartungen der Stadt?

"Ich bedanke mich bei allen Nutzern für ihr Engagement, um Ordnung und Sauberkeit im Stadtgebiet zu erhöhen“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Konservative Mitte). Aus Sicht der Verwaltung hat sich das digitale Instrument bewährt: Es bündelt und kanalisiert die Meldungen von Mängeln, die früher an unterschiedlichsten Stellen im Rathaus ankamen. Auch die Bearbeitung ist nun zentral über das Büro des Oberbürgermeisters gesteuert und vermeidet Dopplungen.

Doch Melden allein reicht nicht, mein Freitals Oberbürgermeister. „Erneut möchte ich betonen, dass es vorrangig nicht darum gehen darf, herumliegenden Müll, kaputte Stadtmöbel und Schmierereien zu beklagen“, sagt Uwe Rumberg. „Sondern es geht darum, dass wir gemeinsam auf unsere Stadt achten. Vandalismus geht jeden etwas an und jeder kann Einfluss nehmen - mit Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Verhalten und dem anderer."

Andreas Roth

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