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Gute Vorsätze und so…

"Auf die letzten Meter – ADHSler und das Rennen gegen die Zeit"

Es ist der 31. Dezember 2024, 23:47 Uhr. In einer WG-Küche irgendwo zwischen Berlin und Nirgendwo piept die Mikrowelle. Jonas, ein eingefleischter ADHSler mit einem Herz für chaotische Produktivität, starrt auf seinen Laptop. Vor ihm: eine Monstrosität von To-do-Liste. Sie reicht zurück bis Februar, wo das Jahr noch jung und voller Möglichkeiten war. Neben dem Laptop liegen Überreste eines missglückten Bullet Journals und ein Notizzettel, auf dem in Großbuchstaben steht: „STEUER! SPORT! BUCH LESEN!“

„13 Minuten,“ murmelt Jonas zu sich selbst. „Das reicht. Wenn ich jetzt anfange, kann ich meine Steuererklärung von 2024 noch pünktlich abschicken, das Regal aufräumen und meine Neujahrsvorsätze planen.“ Er klappt den Laptop zu und schaut sich die wachsende Stapel an Notizzetteln an, die wie Mini-Mahnmale seiner gescheiterten Organisation auf dem Tisch verteilt sind.

Währenddessen piept sein Handy. Eine Benachrichtigung seiner ADHSSpektrum-Community: „Buddy-Coaching um 16:00 Uhr – Sei dabei!“ Jonas hatte es wieder verpasst. Er seufzt. Dabei hatte er sich doch geschworen, diesmal wirklich am Ball zu bleiben. Aber Moment mal – das neue Jahr beginnt ja in wenigen Minuten. Nächstes Jahr werde ich alles anders machen, denkt er und trinkt den letzten Schluck abgestandenen Kaffee.

Der alljährliche ADHS-Endspurt

ADHSler wie Jonas kennen dieses Ritual: Der letzte Abend des Jahres ist ein Karneval der Aufschieberitis. Projekte, die das ganze Jahr über ignoriert wurden, erscheinen plötzlich dringlich. Steuererklärungen, längst verjährte Geburtstagskarten und die guten Vorsätze vom Januar – alles soll in diesen letzten Stunden erledigt werden.

Um 23:55 Uhr findet sich Jonas mitten in einem absurden Versuch, gleichzeitig zu meditieren, seine Spotify-Playlist zu sortieren und einen Wochenplan für 2025 zu erstellen. Der Timer auf seinem Handy tickt unerbittlich. “Ich kann das schaffen,“ murmelt er mit einer Mischung aus Verzweiflung und blindem Optimismus.

Um Punkt Mitternacht knallen die Raketen draußen. Jonas hebt sein Glas mit Cola Zero und flüstert: „Okay, 2025 – jetzt aber wirklich.“ Dabei weiß er tief in seinem Herzen: Das Chaos wird bleiben. Vielleicht nicht für immer, aber zumindest bis Ende Januar.

Warum ADHSler so ticken – und wie man’s besser machen kann

ADHS und Deadlines, das ist wie Feuer und Benzin. Der Druck, etwas jetzt sofort zu erledigen, löst oft den berüchtigten Hyperfokus aus. Das Problem? Sobald der Druck weg ist, kehrt das Chaos zurück. Aber keine Sorge – es gibt Wege, den Kreislauf zu durchbrechen. Hier sind sechs Tipps, die dir helfen können, deinen Jahresendspurt etwas entspannter zu gestalten – und dich vielleicht sogar langfristig zu organisieren.

1. Der Mini-Schritt-Ansatz: Kleine Schritte statt großer Pläne

Vergiss die epischen To-do-Listen, die du eh nie abarbeitest. Stattdessen: Konzentriere dich auf maximal drei Aufgaben pro Tag. Und diese Aufgaben sollten so klein sein, dass du sie fast lächerlich findest. Zum Beispiel: „Einen Stift suchen“ oder „Einen Post-it beschriften“. Der Trick? Sobald du den ersten Schritt geschafft hast, fällt der nächste leichter.

2. Rituale statt Vorsätze: Mach’s konkret

Anstatt dir vorzunehmen, „2025 weniger zu prokrastinieren“, schaffe Rituale, die fest in deinen Alltag integriert sind. Beispielsweise: fünf Minuten meditieren, bevor du morgens dein Handy entsperrst. Oder jeden Abend einen einzigen Post-it für den nächsten Tag beschreiben.

3. Hyperfokus nutzen: Setze Zeitlimits

Dein ADHS-Gehirn liebt Herausforderungen. Nutze das zu deinem Vorteil, indem du dir klare Zeitlimits setzt. Statt stundenlang halbherzig an einer Aufgabe herumzuwurschteln, sagst du dir: „Ich arbeite 20 Minuten mit Vollgas, danach ist Schluss.“ Die Aussicht auf eine Belohnung (zum Beispiel eine Folge deiner Lieblingsserie) kann dabei Wunder wirken.

4. Befreunde dich mit der Mittelmäßigkeit

Perfektionismus ist dein größter Feind. Die Steuer muss nicht perfekt gemacht sein, sie muss einfach nur gemacht werden. Akzeptiere, dass „gut genug“ oft völlig ausreichend ist. Und wenn du das schaffst, wirst du merken: Erledigt fühlt sich tausendmal besser an als perfekt.

5. Accountability-Buddies: Hol dir Unterstützung

Hier kommt die ADHSSpektrum-Community ins Spiel. In unserer Gruppe gibt es tägliche Buddy-Coaching-Sessions, bei denen du dich mit anderen austauschen kannst – und zwar zu festen Zeiten, die dir Verlässlichkeit bieten: Jeden Tag um 10:00 Uhr und 16:00 Uhr treffen sich Mitglieder, um gemeinsam kleine Ziele anzugehen und sich gegenseitig zu motivieren. Es hilft enorm, wenn jemand dabei ist, der dir liebevoll in den Hintern tritt (oder du ihm).

Wenn du dich wirklich verbindlich zu einem Ziel verpflichtest – und jemand da ist, der deine Fortschritte überprüft – wirst du überrascht sein, wie viel leichter es dir fällt, Dinge wirklich anzupacken.

6. Plane Faulenzen aktiv ein (Sinnlosens praktizieren)

Klingt kontraproduktiv? Ist es nicht. Wer nichts tut, fühlt sich oft schuldig – und das führt zu noch mehr Prokrastination. Stattdessen: Plane bewusste Pausen und Faulenzen ein. Wenn du weißt, dass du um 16:00 Uhr einfach nur auf der Couch liegen darfst, fällt es dir viel leichter, davor produktiv zu sein.

Willkommen im Spektrum des Chaos

Letztlich geht es bei ADHS nicht darum, das Chaos komplett zu beseitigen. Es geht darum, es zu managen und manchmal sogar zu umarmen. Denn seien wir ehrlich: Ein bisschen Chaos macht das Leben erst spannend.

Also: Schluss mit den Schuldgefühlen. Egal, ob du deine Steuer 2024 pünktlich abgegeben hast oder nicht –

das Jahr 2025 wird großartig. Und auf jeden Fall besser als 2024

Und falls du Hilfe brauchst, bist du herzlich in unserer ADHSSpektrum-Community willkommen. Am besten jetzt gleich! Denn Aufschieben ist so 2024….

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