Passa al contenuto principale

Warum Fake News einfach sexy sind

„Was? Das kann doch nicht wahr sein!“ — Wie oft denken wir das und klicken trotzdem auf „Teilen“, bevor wir den Artikel auch nur zu Ende gelesen haben? Ja, liebe Leute, hier geht's um die süßeste Versuchung, seit es das Internet gibt: Fake News. Keine Sorge, alle machen mit, denn Empörung ist das neue „Like“ — und wie alles, was Spaß macht, ist auch das so richtig ungesund.

Fake News sind sexy!!!

Fake News sind die scharfen Luder der Medienwelt

Sie sind einfach zu verführerisch, um sie zu ignorieren. Denn wer will schon schnöde Fakten, wenn man die „geheime Wahrheit“ über Politiker, Impfstoffe und den nächsten Weltuntergang haben kann? So wie damals, als man Oma noch einredete, dass Marilyn Manson sich tatsächlich eine Rippe hat entfernen lassen. Heute ist der Mist nur schneller da und im coolen Mem-Format, damit man’s gleich auf WhatsApp an die ganze Familie schicken kann.

Die Algorithmen wissen, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn uns ein Artikel empört. Also bieten sie uns gleich die nächste Portion Rage an. Früher hat man sich noch zufällig auf der Straße über irgendwelche Kleinigkeiten geärgert – heute geht das bequemer und ortsunabhängig per Klick. Wut ist die neue Währung im Netz, und sie wird fleißig gehandelt.

Jeder will dabei sein: die Empörung als soziales Event

Empörungswellen sind ein bisschen wie 80er-Jahre-Revival-Partys. Niemand weiß so genau, warum man das nochmal macht, aber irgendwie ist es ein großer Spaß und man fühlt sich plötzlich verbunden mit anderen, die sich auch furchtbar aufregen. Früher hat man sich noch über das kaputte Radiergummi in der Schule aufgeregt, heute geht’s um „Systempresse“ und „Lügenmedien“. Total logisch, oder?

Und das Schönste: Man braucht nicht einmal mehr eine eigene Meinung! Einfach die nächste Headline heranziehen, empört nicken, irgendwo einen Kommentar posten und zack! Schon gehört man dazu. Empörung ist das neue Statussymbol. Wer am lautesten schreit, hat die meiste „Moral“ und den größten „Durchblick“. Was interessiert da die Wahrheit?

Fake News – Die Märchen für Erwachsene

Aber Moment mal, wieso ziehen uns Fake News eigentlich so an? Nun, sie sind bunt und voller Drama, wie die Märchen, die man uns als Kinder erzählt hat. Die Figuren sind klar: die Guten und die Bösen, und das Ende ist immer so herrlich vorhersehbar. Genau wie bei jeder guten Seifenoper, in der die fiese Schwiegermutter plötzlich die Hauptfigur an den Stuhl fesselt, während ein geheimnisvoller Retter im letzten Moment auftaucht. Fake News bieten dieselbe Art von eskapistischem Nervenkitzel, nur diesmal eben mit Bill Gates und der WHO.

Die Realität dagegen? Eintönig und komplex. Wer will sich schon damit beschäftigen, dass Dinge manchmal graue Bereiche haben und nicht alles auf Twitter erklärt werden kann? Wer braucht langweilige wissenschaftliche Fakten, wenn die Wahrheit so viel aufregender klingt, wenn sie völlig verdreht ist?

Der nervöse Reiz der Verknappung

Ihr kennt das Phänomen: „Diese Informationen wirst du bald nirgends mehr finden können!“. Und schon fühlen wir uns wie Geheimagenten, die einem dunklen Geheimnis auf der Spur sind. Fake News bedienen sich einer Logik des Mangels – und wir fallen drauf rein. Schlaue Menschen wissen: Die beste Art, Menschen an etwas zu binden, ist, es künstlich knapp zu halten. Glauben Sie wirklich, dass Sie auf die ultimative Wahrheit gestoßen sind, wenn Sie sich durch zehn dubiose Links klicken? Wahrscheinlich eher nicht, aber hey, die Illusion ist doch Gold wert, oder?

Wenn die Illusion platzt: Das Ende des Empörungsrauschs?

Früher oder später gibt es für jeden Empörten die bittere Ernüchterung. Irgendwann stellt man fest, dass nicht alles eine große Verschwörung war und Angela Merkel wohl doch keine Echse ist. Aber das macht nichts! Einmal ist keinmal, und morgen wartet schon die nächste Sensation. In der Empörungsökonomie ist nichts wirklich veraltet, und die „Geheimnisse“ wiederholen sich alle paar Jahre. Es gibt immer eine neue Katastrophe, die eigentlich nur eine Wiederholung des Alten ist, aber was soll's: Hauptsache, der Aufreger sitzt.

Fazit: Fake News — das Fast Food für den Geist

Es ist Zeit, dass wir uns eingestehen: Fake News sind der Burger King des Internets. Schnelles Vergnügen, aber null Nährwert. Es befriedigt uns für den Moment, doch spätestens nach dem fünften „Warum habt ihr mir das verschwiegen?!“-Post bleibt nur ein bitterer Nachgeschmack. Aber wir kommen trotzdem immer wieder zurück.

Denn wer will schon die Wahrheit, wenn man stattdessen die „wahre Wahrheit“ haben kann? Also, Augen auf und Kopf aus – schließlich geht’s ja nur um den nächsten Kick. Und seien wir ehrlich: Wer könnte da schon Nein sagen?

Am Ende bleibt nur eine Frage: Sind wir wirklich süchtig nach der Wahrheit – oder nur nach dem, was wir gerne als „Wahrheit“ verkaufen lassen?

0 commenti

Vuoi essere la prima persona a commentare?
Abbonati a Filterblase e avvia una conversazione.
Sostieni