Was schweißt Paare zusammen?
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Krisen können uns als Paar zusammenschweißen!
Wenn du dich fragst, was Paare zusammen schweißt, dann kannst du viele Artikel im Netz finden, die vermeintlich die Antwort darauf haben. Gängige Antworten sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Eine Krise gemeinsam meistern
Gemeinsame Rituale
Verlässlichkeit
Zusammen verreisen
Beziehung pflegen
Eigene Grenzen wahren
Offen und aufmerksam sein
Den anderen akzeptieren
Über Gefühle und intime Wünsche sprechen
Das liest sich ja alles ganz leicht!
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In meiner mit diesem Artikel startenden Artikelserie untersuche ich, ob diese Antworten so ohne weiteres realistisch sind. Und ich zeige dir, dass alle Antworten sehr mit deiner und der Kommunikation deines Partners* verbunden sind.
* Partner meint Partnerin, Partner, Ehefrau und Ehemann
Eine Krise meistern schweißt Paare zusammen?
Paare, die bereits Krisen (Si apre in una nuova finestra) gemeistert haben und immer noch ein Paar sind, werden diese These wahrscheinlich unterstützen. Paare, die an einer Krise gescheitert sind, werden diese These eher kritisieren und verneinen.
Das bedeutet, dass das Meistern von Krisen für Paare immer eine besondere Herausforderung mit sich bringt.
Eine Krise kann sich durch die unterschiedlichsten Entwicklungen einstellen (Auszug):
Arbeitslosigkeit
Krankheit
Tod eines Angehörigen
Schulden
Schwierigkeiten mit einer oder beiden Herkunftsfamilien
Arbeitslosigkeit
Exemplarisch für das gemeinsame »Krisen meistern«, gehe ich darauf ein, ob eine Arbeitslosigkeit Paare zusammenschweißen kann bzw. was dafür notwendig ist.
Arbeitlos zu werden, ist unangenehm. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das Amt zusätzliche Schwierigkeiten verursachen kann.
Arbeitslos zu werden, kann unterschiedliche Ursachen haben. Ein Betrieb kann einem Arbeitnehmer betriebsbedingt oder aufgrund nachweislich mangelnder Arbeitsleistung kündigen. Außerdem kann ein Arbeitnehmer seinerseits kündigen und damit die Arbeitslosigkeit selbst verursachen.
Die Folgen für euch als Paar sind bei Kündigung durch den Arbeitgeber besonders eklatant, denn ihr habt ungewollt
als Betroffener (und auch als Partner) unangenehme Gefühle wie z.B. Ohnmacht
Mehr gemeinsame Zeit
Weniger persönliche Zeit
Weniger Einkommen
Unangenehme Gefühle
Als betroffener Arbeitnehmer wirst du selbstverständlich wenig begeistert sein, wenn dir gekündigt wurde. Da ist es egal, ob betriebsbedingt oder aus persönlichen Gründen. Da du gegen eine solche Kündigung nichts machen kannst, außer eine Kündigungsklage einzureichen, bist du der neuen Situation letztendlich ausgeliefert. Dies gilt auch für deinen Partner.
Jetzt ist eure Verständigung gefragt. Es ist nun sehr wichtig, miteinander zu reden, sich nicht zurückzuziehen, euren Kontakt nicht dünn werden zu lassen.
Das Gegenteil ist erforderlich. Genau! Kommunikation mit Selbstoffenbarungen (Si apre in una nuova finestra) und Beziehungsaussagen (Si apre in una nuova finestra).
Selbstoffenbarung schweißt zusammen
Wie geht es dir als Betroffener?
Wahrscheinlich bist du ohnmächtig, hilflos oder ratlos? Vielleicht bist du aber auch erleichtert, weil dir deine Arbeitsstelle wenig Freude bereitet hat?
Ich bin ohnmächtig.
Durch die Kündigung bin ich ohnmächtig
Ich weiß nicht, was ich machen soll
Die Kündigung macht mich hilflos oder ratlos
Erstaunlicherweise bin ich auch erleichtert
Männer sind heute immer noch oft der alleinige Versorger der Familie. Wenn du der Versorger bist, wirst du als Mann mit Sicherheit auch in deinem »Mannsein« betroffen sein. Das kann sehr krisenhaft für dich als Mann werden.
Je mehr du dich dazu entscheiden kannst, über deine Gefühle mit Selbstoffenbarungen zu sprechen, desto mehr hältst du selbst Kontakt zu deinem Partner bzw. bietest ihm Kontakt an.
Beziehungsaussagen schweißen Paare zusammen
Als Partner solltest du in der Lage sein, mitzufühlen, unabhängig davon, welche Gefühle dein von der Kündigung betroffener Partner erlebt.
Ich verstehe dich
Deine Ohnmacht kann ich mitfühlen
Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht
Mehr gemeinsame Zeit – Schweißt das zusammen?
Wie geht es euch, wenn der bisherige Alltag komplett aus den Fugen gerät? Ihr ahnt es wahrscheinlich schon.
Nun seid ihr besonders gefordert, miteinander zu reden und euch gegenseitig über eure Gefühle zu informieren.
Denn ihr werdet unfreiwillig damit konfrontiert, jenseits eures bisher normalen Alltags wesentlich mehr Zeit miteinander zu verbringen. Diese Veränderung wird mit euch beiden etwas machen.
Auch hinsichtlich dieses Phänomens sind Selbstoffenbarungen für Kontakt notwendig:
Ich bin irritiert
Ich bin überfordert
Weniger persönliche Zeit
Zunächst wird für den Betroffenen mehr persönliche Zeit freigesetzt. Tatsächlich hat dies auch zur Folge, dass innerhalb eurer Partnerschaft für euch beide weniger persönliche Zeit zur Verfügung steht.
Für euch als Einzelperson kann das selbstverständlich schwierig sein, weil damit einhergeht, dass ihr euch umstellen solltet. Doch wie soll das gehen?
Auch diesbezüglich ist wichtig, dass ihr miteinander ins Gespräch geht und im Gespräch bleibt. Hier ist Kommunikation also von besonderer Bedeutung.
Weniger Einkommen
Eine Arbeitslosigkeit hat direkt zu Folge, dass dem Betroffenen weniger Einkommen zur Verfügung steht. Bist du der (Haupt-)Versorger, wirkt sich dies auf deine Partnerschaft oder Ehe und eventuell auch auf deine Kinder aus. Diverse unangenehme Gefühle stellen sich dann bei dir.
Diese solltest du benennen können und sie auch äußern:
Ich bin ratlos
Ich bin überfordert
Ich bin angespannt
Ich bin verzweifelt
Je nachdem, welche Gefühle du tatsächlich erlebst, solltest du deinen Partner darüber informieren und so engen Kontakt halten.
Außerdem wirkt das verminderte Einkommen auf deine Säule Finanzen (Si apre in una nuova finestra). Auch diesbezüglich ist angezeigt, dass ihr euch darüber austauscht, wie es euch damit geht. Denn ihr seid gefordert, die Säule Finanzen stabil zu halten oder zu stabilisieren.
Was schweißt Paare zusammen bei Arbeitslosigkeit?
Bei einer Arbeitslosigkeit ist der Entlassene und sein Partner betroffen. Kinder sollten hier so wenig wie möglich belastet werden. Aufgrund der damit verbundenen unterschiedlichen Phänomene stellen sich viele unangenehme Gefühle ein. In einer solchen krisenhaften Situation ist der Austausch durch Gespräche über Gefühle extrem wichtig, damit der einzelne nicht allein bleibt.
Die Aufrechterhaltung eures Kontaktes ist somit immens wichtig.
Ward oder seid ihr als Paar oder Ehepaar bereits von Arbeitslosigkeit betroffen? Wie waren oder sind eure Erfahrungen?
Im nächsten Artikel dieser Reihe geht es um Rituale und inwieweit diese Paare, also auch euch, zusammen schweißen können.