Green oder Marketing?
„Der Purpose eines Unternehmens ist es, Kunden zu gewinnen.“ Autsch. Diesen Satz habe ich vor ein paar Jahren von einem Unternehmer gehört, als wir über Purpose gesprochen haben und jedes Unternehmen seinen gesellschaftlichen Wert gesucht hat. Das ist schon ein paar Jahre her, hat mich aber nicht losgelassen. Denn natürlich: Wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für jedes Unternehmen.
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die Konsum umweltfreundlicher machen, besser machen wollen.
Besser ist die kleine Cousine von schlecht. Das wissen auch viele Kunden und Kundinnen. Sie wissen, dass es den meisten Unternehmen in erster Linie darum geht, mehr Dinge zu verkaufen. 72 Prozent der Verbraucher:innen haben es satt, dass Marken so tun, als würden sie der Gesellschaft helfen, während sie tatsächlich in erster Linie daran interessiert sind, Geld zu verdienen. Diese eine Zahl stammt aus dem neunseitigen Paper „Meaningful Brands (Opens in a new window)“ von Havas.
Unternehmen: “Wir sollen Gutes tun, aber wir wollen keine Kund:innen verlieren.”
Kunden: “Wir wollen Gutes tun, aber wir wollen uns nicht einschränken.”
Der kognitive Spagat, den sowohl Unternehmen als auch Verbraucher:innen immer wieder hinbekommen wollen, ähnelt sich.
Wandel ohne Zumutungen wird es aber nicht geben, die Proteste der Bauern, das Erstarken der AfD und ihr durchdringen der Gesellschaft zeigen, wie viel Sprengkraft in dem Thema steckt.
Das wird kein einfaches Jahr. Aber ich bin gespannt, was es bringt.
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Links der Woche
Must-read:
Das starke Interview im Tagesanzeiger mit Maja Göpel über die wirtschaftliche Transformation und warum es sich lohnt, um jedes Zehntelgrad zu kämpfen:
https://www.tagesanzeiger.ch/krisen-2023-im-moment-braeuchten-wir-wohl-alle-mal-eine-pause-199464801432 (Opens in a new window)
Elektroauto oder Benziner?
Es gibt bereits viele Studien, die Neuwagen vergleichen. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) hat die Fahrzeugtypen und dem Aspekt der Nachhaltigkeit verglichen und dabei den Langzeitbetrieb berücksichtigt. Das Ergebnis: Bei der Herstellung von Elektroautos entstehen zwar mehr Emissionen, während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeuges machen E-Autos diesen Nachteil aber wieder wett.
Zur Studie (Opens in a new window)
Verpackungen
Cremedosen, Tuben, Fläschchen: Die Beautyindustrie steht vor der Herausforderung, ihre Verpackungen nachhaltiger zu machen. Das Portal Luxiders vergleicht verschiedene Materialien und erklärt, warum die Branche von einer Mehrweg-Lösung profitieren würde.
https://luxiders.com/de/circular-packaging-und-schoenheitspflege-worauf-man-achten-sollte (Opens in a new window)
Was würde Mother Nature sagen?
Macwelt rechnet nach: Wie viel CO2 entsteht durch den Gebrauch von Apple-Geräten? Gerade die schlechte Reparierbarkeit verhagelt hier die Zahlen. Wer alle drei Jahre ein Macbook austauscht, kommt auf 49 Kg CO2 Emissionen pro Jahr. Würde man das Gerät sechs Jahre lang nutzen, wären es nur 30 kg pro Jahr.
https://www.macwelt.de/article/2158902/werden-apple-macs-immer-mehr-zum-wegwerfprodukt.html (Opens in a new window)Im vergangenen Jahr überraschte Apple mit einem Nachhaltigkeitsspot:
https://www.youtube.com/watch?v=9Qm99OAQ9p0 (Opens in a new window)Silvester
Frohes Neues! Wer hat sich über den Müll, den Krach und den Feinstaub zum Jahreswechsel aufgeregt? Hier gäbe es schöne Ideen für Alternativen:
https://www.threads.net/@maxfostercnn/post/C1ihL0CI-SB (Opens in a new window)https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7146217910192009216/?updateEntityUrn=urn%3Ali%3Afs_updateV2%3A%28urn%3Ali%3Aactivity%3A7146217910192009216%2CFEED_DETAIL%2CEMPTY%2CDEFAULT%2Cfalse%29 (Opens in a new window)
Podcast-Tipp:
Passend zum Winter: klimaneutrale Handschuhe! Wie das geht, erklärt Markus Zanier im Podcast von SAZSport im Gespäch mit Rald Kerkeling. Zanier Gloves sind seit 2019 klimaneutral und erstellen eine Klimabilanz mit Climate Partner. Eineinhalb Jahre arbeitete das Unternehmen daran und brauchte dafür die Arbeitszeit von drei Vollzeitstellen.
Oder auf Spotify (Opens in a new window)