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Der Teufelskreis von Anstrengung und Selbstabwertung bei ADHS




Der Teufelskreis bei ADHS ist nicht nur ein psychologisches Phänomen, sondern gleicht manchmal einem absurden Bühnenstück – ein ewiges Hin und Her zwischen Wollen, Scheitern, und einer grandiosen Over-the-Top-Reaktion, die alle in den Abgrund reißt. Die Schlüsselrolle spielen dabei die Exekutivfunktionen, die Manager im Gehirn, die sich bei ADHS oft wie streikende Gewerkschaftler benehmen: Sie könnten die Aufgaben klar verteilen, Ziele planen, oder emotionale Schieflagen ausbalancieren, ziehen es aber vor, mit einem Schild vor deinem präfrontalen Cortex zu stehen: „Heute nicht!“

1️⃣ Der überfordernde Anfang – Willkommen im Chaos:

Alles beginnt mit einem Ziel. Oder besser gesagt: einer groben Vision, so vage wie ein Aquarell in einem Regenschauer. "Ich schreibe ein Buch!" klingt im Kopf fantastisch, bis dir auffällt, dass du keine Ahnung hast, wie man ein Word-Dokument öffnet. Stattdessen beginnst du den Nachmittag damit, das perfekte Schreibprogramm zu googeln, stößt auf eine Reddit-Diskussion zu "Scrivener vs. Notion", verlierst dich für drei Stunden, nur um zu merken, dass du dich eigentlich an einem Laptop-Reparatur-Tutorial wiederfindest, weil dein Trackpad plötzlich spinnt.

🌀 Exekutivfunktionen am Werk:

Planung? Fehlanzeige. Exekutivfunktionen helfen normalerweise, Ziele in handliche Häppchen zu zerteilen. Bei ADHS fühlt es sich jedoch an, als ob man stattdessen versucht, einen riesigen Truthahn in den Mixer zu stopfen – ohne Anleitung und mit der falschen Klinge.

2️⃣ Gefühl des Scheiterns – "Warum bin ich so ein Loser?":

Nach Stunden des Chaos kommst du zu keinem Ergebnis. Du fühlst dich wie ein staunender Clown in der Manege, der ständig Teller balanciert – und dabei ständig stolpert. Hier beginnt der Selbstzweifel zu bohren: „Warum kann ich nicht einfach normal sein? Andere schreiben Bücher, haben einen sauberen Schreibtisch und ein funktionierendes Trackpad. Warum ich nicht?“

🌀 Exekutivfunktionen am Werk:

Jetzt meldet sich die emotionale Regulation – oder besser: sie meldet sich nicht. Exekutivfunktionen könnten dir helfen, dich selbst zu beruhigen, dir zu sagen: „Hey, das war heute nur ein Schritt.“ Stattdessen rattert die innere Netflix-Serie „Scheitern als Lebensmotto“ durch.

Die innere Stimme klingt jetzt wie ein bitterer Comedian:
„Oh, klar, heute schreiben wir ein Buch? Warum nicht gleich den Friedensnobelpreis holen, du ambitionierte Wurst? Aber keine Sorge, Netflix hat schon Interesse an der Doku über dein Versagen angemeldet. Arbeitstitel: ‚Wie man nichts erreicht – und dabei stolz bleibt.‘“

3️⃣ Selbstabwertung – Der Kritiker schlägt zu:

Nach dem Gefühl des Scheiterns steigert sich die Selbstabwertung. Du denkst: „Vielleicht bin ich wirklich faul. Wahrscheinlich bin ich einfach unfähig, sowas zu schaffen.“ Dein innerer Kritiker ist ein Sadist: Statt konstruktiv zu analysieren, was schiefging, zieht er eine rhetorische Kettensäge und zersägt dein Selbstwertgefühl, als wäre es der finale Bosskampf eines Videospiels.

🌀 Exekutivfunktionen am Werk:

Die emotionale Regulation könnte dir helfen, diese negativen Gedanken abzufangen, dir beizubringen, dass du menschlich bist. Stattdessen steht dein innerer Manager daneben und googelt: „Wie wird man Zirkusclown?“

„Vielleicht sollte ich aufgeben“, denkst du, während du einen Motivations-Podcast hörst, der dir ins Ohr brüllt: „DU BIST DER ARCHITEKT DEINES LEBENS!“
Ja, klar. Ein Architekt, der versehentlich einen Wolkenkratzer aus Pappkartons baut.

4️⃣ Überkompensation – Vom Scheitern zur Großspurigkeit:

Jetzt schlägt der ADHS-Reflex zu: Überkompensation! Du willst beweisen, dass du eben kein faules Stück bist! Also meldest du dich freiwillig für fünf neue Projekte, übernimmst drei Haushaltsaufgaben, versprichst deiner Freundin ein romantisches Dinner – und suchst nebenbei noch nach einem Bestseller-Titel für das Buch, das du nie angefangen hast.

🌀 Exekutivfunktionen am Werk:

Impulse kontrollieren? Nein, danke! Hier springt der ADHS-Motor in den roten Bereich: Du sagst zu allem „Ja“, ohne darüber nachzudenken, wie das zu schaffen ist.

5️⃣ Chaos und Überforderung – Die Katastrophe:

Alles gerät außer Kontrolle. Nichts wird fertig. Der Haushalt ist ein Schlachtfeld, dein Projektstatus ein Krater, und dein Partner fragt, warum du plötzlich beschlossen hast, die Küche komplett umzuräumen – „Ist das wirklich der richtige Moment für ein DIY-Projekt?“ Du sitzt mitten in deinem Chaos, umgeben von Post-its, Wäschebergen und offenen Tabs auf deinem Laptop, und denkst: „Was habe ich getan?“

🌀 Exekutivfunktionen am Werk:

Organisation und Überblick wären jetzt Gold wert. Leider sind die Exekutivfunktionen immer noch in der Mittagspause.

🔄 Zurück zum Anfang – Der ewige Loop:

Nach all dem Chaos kehrt das Gefühl des Versagens zurück, und der Teufelskreis beginnt von vorne. Es ist wie in einem schlechten Theaterstück, bei dem du immer denselben Akt spielst, egal, wie sehr du das Skript ändern willst.

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