Meditation in Bewegung - Den Moment bewusst erleben
Kennst du das Gefühl, plötzlich aus einem gedankenverlorenen Zustand aufzuwachen? Oder du ertappst dich dabei, wie alte Ärgernisse immer wieder durch deinen Kopf kreisen? Oder zukünftige Herausforderungen bringen dich immer wieder zum Grübeln?
Den größten Teil unseres Alltags bewältigen wir automatisch – und das ist auch gut so. Würden wir jede Routinehandlung bewusst ausführen, wären wir schnell überfordert. Doch wie steht es um die Zeit zwischen diesen Automatismen? Wie können wir diese Momente bewusster erleben?
Die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da. Was uns wirklich in Verbindung mit uns selbst bringt, ist die Gegenwart – das Sein im Hier und Jetzt. Meditation hilft uns dabei. Vielleicht geht es dir damit auch wie mir - still sitzen und meditieren geht zwar, ist aber wirklich nicht einfach. Deshalb verbinde ich Bewegung mit Meditation. Dabei ergänzen sich körperliche Aktivität und meditative Erfahrung auf natürliche Weise.
Bewegung als Weg zur Achtsamkeit
Tanzen ist eine besonders schöne Form der Bewegungsmeditation. Wenn du tanzt, richtet sich deine Aufmerksamkeit ganz von selbst auf deinen Körper, die Musik und die Bewegung. In verschiedenen Traditionen finden wir meditative Bewegungsformen: Der Drehtanz der Derwische entstammt der Sufi-Tradition, die Zar-Rituale in Ägypten dienen der inneren Sammlung. Diese Formen der Meditation in Bewegung ermöglichen es, den Kopf frei zu bekommen, sich auf den Körper zu konzentrieren und im Hier und Jetzt anzukommen. Viele Teilnehmerinnen berichten, wie glücklich sie diese Erfahrung macht – eine Erfahrung, die ich gut nachvollziehen kann.
Eine sehr schöne Möglichkeit, meditativ in Bewegung zu kommen, sind Kreistänze. Ob internationale Folkloretänze oder meditative Kreistänze - sie alle helfen dir dabei, dich stärker mit deinem Körper zu verbinden und zur Ruhe zu kommen. Die Besonderheit dieser Tanzformen liegt in ihrer unmittelbaren Wirkung: Sobald deine Gedanken abschweifen, verlierst du entweder das Gleichgewicht oder fällst aus der Choreografie. Diese natürliche Rückmeldung bringt dich sofort zurück zur Körperwahrnehmung, und dein Kopf wird wieder frei.
So ist zum Beispiel die Meditation der Himmelsrichtungen, eine einfache Bewegungsmeditation aus der Sufi-Tradition, immer wieder Bestandteil meiner Workshops und Seminare.
Die befreiende Wirkung des Tanzens
Wenn du Tanzen als Meditation in Bewegung erlebst, öffnet sich ein geschützter Raum, in dem Bewertungen und negative Gefühle in den Hintergrund treten. Anders als beim leistungsorientierten Tanzen geht es hier nicht um Aussehen, Alter oder Können - stattdessen steht der achtsame Selbstausdruck im Mittelpunkt. Diese befreiende Erfahrung weckt positive Emotionen und kann eine tiefe innere Zufriedenheit auslösen - ein Gefühl von Ganzheit und Verbundenheit mit dir selbst.
Tanz als emotionale Ausdrucksform
Im meditativen Tanz findest du einen Weg, unterschiedlichste Gefühlszustände körperlich auszudrücken. Ob Freude und Glück, Frustration und Wut oder auch Trauer und Melancholie - durch die bewusste körperliche Auseinandersetzung mit deinen Emotionen kannst du sie besser wahrnehmen und verarbeiten. Dies kann zu mehr innerer Freiheit und emotionaler Stabilität führen.
Bewegungsmeditation, insbesondere in Form von Tanz, bietet einen einfachen Zugang zu meditativen Erfahrungen. Sie vereint die positiven Effekte von Bewegung mit denen der Achtsamkeitspraxis und kann dir so helfen, mehr im Hier und Jetzt zu leben.