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WeinLetter testet: Mit diesen elf Tauberschwarz-Weinen bist Du Expert:in

Jürgen Hofmann ist der Tauberschwarz-König. Seine vier Interpretationen sind eine Klasse für sich. Probiere alle diese Tauberschwarz-Interpretationen von vier Weingütern.

1. Weingut Jürgen Hofmann in Röttingen

  • Tauberschwarz 2019, trocken, 13,5 % vol., 9,50 Euro

  • Tauberschwarz „R“, 2018, Markelsheimer Probstberg, 13,5 & vol., 21 Euro.

  • Tauberschwarz „R“, 2018 Röttinger Feuerstein, 13,5 % vol., 21 Euro.

  • Tauberschwarz „RR“, 2018, trocken, 13,5 % vol., 25 Euro.

Der Röttinger Feuerstein ist der Parade-Weinberg für den Taubersschwarz vom Weingut Hofmann FOTO: WEINLETTER

Das Weingut Hofmann aus Röttingen erhält zu recht drei von fünf Trauben im Weinführer Gault&Millau. Jürgen und Alois Hofmann haben diese Rebsorte an die qualitativ mögliche Grenze gebracht. Das Weingut gehört selbst nicht dem Verband Deutscher Qualitätsweingüter (VDP) an, das Tauberschwarz-Sortiment könnte die Klassifizierung aber jederzeit erfüllen. Das Bestechende an der Kollektion ist, dass Alois und Jürgen Hofmann jede Qualitätssteigerung geschmacklich darstellen. Der Basiswein ist fruchtbetonter, der Ertrag für diesen Wein liegt bei 60 bis 70 Hektolitern pro Hektar. Die Selektion der beiden „R“-Lagen-Tauberschwarz reduziert den Ertrag um fast die Hälfte auf 35 Hektoliter pro Hektar. Hier besteht die Tauberschwarz-Besonderheit darin, dass der Markelsheimer Probstberg ein Württemberger ist, der Röttinger Feuerstein hingegen ein „Bayer“ (bzw. Franke). Der Röttinger Lagen-Wein ist noch eine Spur mineralischer, weil der Boden tatsächlich mit Feuersteinen durchzogen ist. Der Tauberschwarz „RR“ wiederum kommt aus der besten Parzelle in der Lage „Röttinger Feuerstein“. Und er beinhaltet alles: die Frucht von Brombeere und Kirsche – diese leichte Bitternote von Kirschkernen. Und eine hervorragende Mineralität. Bringt mir einen Bordeaux für 25 Euro, der besser ist!

Hier kannst du dich für den #WeinLetter anmelden und die ganze Geschichte des Tauberschwarz nachlesen! (Öffnet in neuem Fenster)

2. Weingut Benz in Lauda-Königshofen

  • Tauberschwarz, Oberschüpfer Herrenberg, 2019, trocken, 13,5 %, 8,90 Euro.

  • Tauberschwarz Grand Edition, 2017, trocken, 14 % vol., 18 Euro.

Die "Grand Edition" des Weinguts Benz: Diesen Tauberschwarz solltest Du probieren - er schmeckt nach bestem Piemont FOTO: WEINLETTER

Das Weingut Benz befindet sich in Baden – hat aber mit dem Tauberschwarz typische fränkische Rebsorten. Ausgebaut werden zwei Tauberschwarz – einmal als Basis, einmal als Réservé. Die Réservé nennt der Betrieb in Lauda-Königshofen „Grand Edition“. Hier sind die beiden Stufen weiter auseinander: Der Oberschüpfer Herrenberg – auf der Maische vergoren und im Holzfass ausgebaut – ist schon sehr fruchtbetont. Himbeer-topfig, bisschen Brombeere – und sehr jung. Ich habe ihn nach den ersten Schlucken karaffiert – dann kam die typische und angenehme Bitternote hinzu. Oder er muss einfach noch ein, zwei Jahre liegen. Die „Grand Edition“ reift hingegen schon vier Jahre. Und die Gewichte verschieben sich sofort: Dieser Tauberschwarz aus dem Barrique hat kaum mehr das Fruchtige des Vorgängers, sondern sehr schöne Tannin-Struktur. Bei einer Blindverkostung könnte man ihn fast im Piemont verorten – er erinnert hier an einen typischen Nebbiolo-Blend. Sehr gut!

3. Weingut Engelhardt in Röttingen:

  • Tauberschwarz, Blanc de Noir, trocken, Deutscher Qualitätswein, 2019, 12 % vol., 8,50 Euro.

  • Tauberschwarz, trocken, Deutscher Qualitätswein, 2016, 12,5 % vol.,  6,90 Euro.

  • Tauberschwarz, im Holzfass gereift, Deutscher Qualitätswein, 2018, 12,5 % vol., 12,15 Euro.

Tauberschwarz-Spezialitäten des Weinguts Udo Engelhardt in Röttingen: Blanc de Noirs und 0,5-Liter-Flasche FOTO: WEINLETTER

Die Tauberschwarz-Kollektion von Udo Engelhardt ist schon ein bisserl vogelwild. Er bewirtschaftet 30 Ar mit Tauberschwarz, das ist nur ein geringer Teil seiner 4 Hektar. Er entscheidet spontan, ob er diese weiß keltert zum Blanc de Noirs. Je nach Qualität des Traubenmaterials. In anderen Jahrgängen ist es ein Rotwein in zwei Ausprägungen – dann gibt’s wiederum keinen Blanc de Noir. Die Roten gibt’s dann noch in zwei unterschiedlichen Flaschengrößen: 0,5-Liter-Flasche für den Basiswein, 0,75 für den Tauberschwarz im Holzfass. Ich will hier vor allem auf den Blanc de Noir von Udo Engelhart eingehen. Er ist sehr gut, sehr trocken, sehr frisch: Ideal für die ersten 15-Grad-Tage auf der Terrasse. Udo Engelhardt beweist hier: Tauberschwarz kann es mit den klassischen Blanc-de-Noirs-Rebsorten, Pinot Noir und Pinot Meunier, locker aufnehmen.

Die erste Ausgabe des #WeinLetter handelte von hochwertigen Weinen in der Literflasche - hier! (Öffnet in neuem Fenster)

4. Becksteiner Winzer

  • Tauberschwarz, trocken, Deutscher Qualitätswein, 2019, 13,0 % vol., 6,95 Euro.

  • Kilian Tauberschwarz, Becksteiner Kirchberg, trocken, Deutscher Qualitätswein, 2019, 13 % vol., 7,90 Euro.

Und es gibt ihn auch im Bocksbeutel: den Tauberschwarz der Genossenschaft Becksteiner Winzer FOTO: WEINLETTER

Genossenschaftsweine sind immer Kompromissweine. Geht gar nicht anders: Die Interessen der vielen Zulieferer müssen berücksichtigt werden, keiner darf zu kurz kommen. Es ist dieses Prinzip des Egalitarismus, das den Wein in Deutschland über Jahrzehnte geprägt hat. Isch over. Durch die vielen Selbstvermarkter, die keine Rücksicht nehmen müssen, durch die vielen Nischen-Segmente (Beispiel: Naturwein), die den Markt noch verengen: Das sorgt für Druck. Die Genossenschaften haben davon in erheblichem Maße profitiert. Weil sie sich selbst gewandelt haben. Die Becksteiner Winzer sind dafür ein hervorragendes Beispiel. Sie bewirtschaften mehr als 250 Hektar Weinberg, sie füllen zirka 2,5 Millionen Flaschen ab. Klar, das ist eine enorme Masse. Aber die Qualität stimmt in Relation zum Preis. Das gilt auch für die beiden Tauberschwarz, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzen. Der Bocksbeutel ist ein bisschen strukturierter und mineralischer als der doch sehr fruchtige Basiswein. Und: Der Bocksbeutel ist sogar ein Lagen-Wein, dem Becksteiner Kirchberg. Kann man sehr gut trinken. Darum geht's.

Die Mission des WeinLetter: Hier gibt's die wichtigsten Antworten auf 10 Fragen! (Öffnet in neuem Fenster)

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