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„Ich will immer alles sofort“

Asperger-Autistin Stephanie Meer-Walter arbeitete 20 Jahre lang im Schuldienst. Heute klärt sie über Autismus auf.

Was für eine Frau. Lehrerin, Direktorin, superengagiert, hochqualifiziert. Und doch irgendwie anders. Warum und wie, das erfuhr Stephanie Meer-Walter aus Iserlohn erst mit 47 Jahren. Die Psychotherapeutin, die sie wegen ihrer Depressionen konsultierte, hatte als Erste den Verdacht, dass Stephanie Meer-Walter Asperger-Autistin sein könnte. Ein Volltreffer. Die Diagnose sei die pure Erleichterung gewesen, erinnert sich die heute 52-Jährige. Sie quittierte den Schuldienst und startete ihr Portal mit-meinem-ganzen-sein-autistisch.de. Dort veröffentlicht sie Blogbeiträge und Podcasts, in denen sie Autismus analysiert und reflektiert;  sie schreibt Bücher und hält Vorträge. Ihr Slogan ist ihr Programm: „Autismus braucht Aufklärung“. Ein Gespräch über das gesellschaftliche Bild von Autismus, Autismus in der Schule und persönliche Erkenntnisse.

Ich war sehr überrascht, wie tief Sie in Ihren Podcasts in die Materie einsteigen und wie unglaublich viele Ansätze sie finden. Das hat mich sehr beeindruckt.

Das muss ich für mich selbst machen. Dadurch, dass meine Diagnose Asperger-Autismus erst spät gestellt worden ist, wollte ich selbst verstehen, und nicht nur als Gefühl, sondern ich wollte wissen, was dahintersteckt und was wissenschaftlich belegt ist. Das ist für mich die Rechtfertigung, dass ich so sein darf, wie ich bin. So war meine Vorgehensweise schon immer, auch in der Schule.

Braucht es denn diese Rechtfertigung? Zu sein, wie man ist?

Ja, es braucht sie. Ich denke, der wichtigste Aspekt ist, dass mir meine Gefühle und Wahrnehmungen in der Kindheit und Jugend abgesprochen worden sind. Das nimmt ja man mit und dann ist da dieses innere Kind, dessen Bedürfnisse nicht versorgt worden sind, das sich im Erwachsenenalter immer weiter meldet. Davon musste ich mich lösen, und dafür reichte es nicht zu fühlen, dass meine Wahrnehmung echt und richtig ist, sondern ich brauchte eine handfeste Erklärung, möglichst auch, dass mein Gehirn anders arbeitet und strukturiert ist.

Foto: privat

Wie sehen Sie es: Ist diese „handfeste Einordnung“ des eigenen Seins wichtig nicht nur für Sie selbst, sondern auch gesamtgesellschaftlich gesehen?

Ja, natürlich. Das trifft auf hochbegabte, hochsensible Menschen zu, auf alle, die ein bisschen anders sind und aus der Masse herausragen, die andere Bedürfnisse haben. Gerade in der Schule habe ich als Lehrerin erlebt, dass ein Anderssein des Schülers nicht akzeptiert wird. Es braucht etwas Schriftliches, eine Diagnose, und selbst dann wird diese oft nicht akzeptiert und respektiert. Das fällt den meisten Menschen sehr, sehr schwer. Deshalb braucht es aus meiner Sicht diese „handfesten“ Beweise, damit zum Beispiel die Diagnose Autismus nicht als Vorteilserschleichung abgetan wird oder als schlechte Erziehung.

Nun ist ja das Bild, das wir heute von Autismus haben, ein ganz anderes, als in Ihrer Kindheit und Jugend war..

Ja, damals gab es Asperger-Autismus als Diagnose noch gar nicht. Früher war Autismus eher gleichgesetzt mit Intelligenzminderung. Es gab den frühkindlichen Autismus nach Kanner, das hat man unter Autismus verstanden. Erst als die englische Autismus-Forscherin Laura Wink Aspergers Autismus-Schriften ins Englische übersetzt hat, hat man mehr und mehr gemerkt, dass es daneben auch autistische Menschen gibt, die eine durchschnittliche oder überdurchschnittliche Intelligenz haben. Asperger, der während der Zeit des Nationalsozialismus in Wien gewirkt hat und historisch sicher kritisch einzuordnen ist, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland nicht gelesen. Da wollte keiner ran. Seine Beobachtungen sind aber immer noch sehr zutreffend. Erst durch die Übersetzung ist der Asperger-Autismus in die internationale Klassifikation der Krankheiten ICD aufgenommen worden. Erst dann sind Kinder und Jugendliche mit autistischem Verhalten ohne Intelligenzminderung in den Blick geraten.

Interessanterweise wird heute Autismus insbesondere mit Hochbegabung in Verbindung gebracht!

Ja, das ist die Kehrtwende. Dieses Bild wird in den Medien, in Filmen, in Serien verbreitet. Man kann ja heutzutage wöchentlich einen Film sehen, in dem auch autistische Menschen eine Rolle spielen, und sie haben immer eine besondere Fähigkeit. Dieses Bild finde ich total falsch.

Diese Häufigkeit ist mir noch gar nicht aufgefallen! Sie sind sehr sensibilisiert für das Thema.

Ja, das denke ich auch. Das Spannende ist, und ich oute mich jetzt, wenn man das so sagen will, ich schaue gerne die seichten Filme um Viertel nach Acht. Dort sind die Autist*innen im Mainstream angekommen. Die ZDF-Familienserie "Ella Schön" ist sicher das prägnanteste Beispiel, in dem eine Autistin die Hauptrolle spielt.

Anette Frier spielt Ella Schön in der gleichnamigen ZDF-Serie.

Foto: ZDF/Rudolf Wernicke

Wie erklären Sie sich diese mediale Häufung?

Ich habe einmal ein Vorwort des bekannten Autismus-Forschers und Psychiaters Ludger Tebarz-van Elst gelesen, in dem er von der Exotik und Faszination von Autist*innen sprach. Das hat mich erst einmal aufgeregt, denn Faszination und Exotik erinnert ein wenig an Tiere im Zoo, aber ich glaube auch, dass gerade Autist*innen mit Inselbegabungen eine gewisse Faszination ausüben, aber auch Schrullen und Macken haben, mit denen sie sich einfach gut darstellen lassen. Das ist aber nur ein ganz kleiner Teil von Autismus.

Meinen Sie, man sieht es dem autistischen Menschen sein autistisches Sein eher nach, weil er ja auch was Tolles kann?

Ja, da kann man ihn bewundern für. Und die Fähigkeiten bringen der Gesellschaft was! Man muss eben immer noch der Gesellschaft nützlich sein, und da ist der Faktor wichtig, dass der autistische Mensch uns voranbringen kann.

Wo findet denn „normale“ Autist*innen ihren Platz in diesem Spannungsfeld zwischen Minderbegabung und Hochbegabung?

Genau. Das ist wirklich eine große Schwierigkeit, weil durch die verzerrte Darstellung die „normalen“ Autist*innen doppelt stigmatisiert werden. Einmal, weil sie autistisch sind – und weil sie nichts besonderes können. Und das ist aber die große Mehrheit.

Ihr Slogan ist ja „Autismus braucht Aufklärung“. Ist es Ihr Ziel hier einen Platz schaffen für eben diese Mehrheit?

Ja, auf jeden Fall. Das ist aber ein Projekt, das wirklich viel Zeit und Auseinandersetzung bedeutet. Mein Podcast läuft ja schon 1,5 Jahre, und es ist noch lange nicht alles gesagt oder erläutert.

Das ist auch ein Hauptproblem von Autismus: Autismus ist nichts ist, was man in zwei Minuten erklärt hat, weil es das gesamte menschliche Sein betrifft und sehr komplex ist. Es ist wichtig, dass man das das versteht, die Verhaltensweisen versteht, gerade die auffälligen. Sie haben einen ganz konkreten Hintergrund, sind Bewältigungsstrategien, die alle Menschen in irgendeiner Weise ergreifen.

Autismus lässt sich nicht reduzieren auf Klischees, und er erfordert ganz viel Auseinandersetzung. Die Diagnose zwingt den autistischen Menschen dazu, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen, und ganz viele Menschen wollen das gar nicht, weil dann auch unschöne Dinge hochkommen könnten.

Nun, das trifft wohl auf viele Menschen zu.

Das trifft auf die Mehrheit zu!

Wo verorten Sie sich selbst im Asperger-Autismus?

Nach der gültigen Diagnose wäre ich laut Gutachten Autistin ohne Sprachverzögerung mit einer Hochbegabung.

Und wenn Sie nicht nach dem Gutachten, sondern nach Ihrem Herzen gehen?

Wenn ich nach meinem Herzen gehe, würde ich sagen, ich bin eine ganz durchschnittliche Autistin. Ich habe mich ja intensiv damit beschäftigt und würde sagen, ich bin so mittendrin im Spektrum.

Foto: Tara Winstead, pexels

Wie kam der Schritt von: Ich bekomme eine Diagnose zu: Ich gehe an die Öffentlichkeit und informiere?

Der hat sich langsam entwickelt. Erst einmal hat die Diagnose mir unheimlich viel Erleichterung gebracht. Dann habe ich viel Fachliteratur gelesen, biografische Werke von Autist*innen, in denen ich mich ganz wunderbar wiederfinde. Das wollte ich zusammenbringen. Der rein wissenschaftliche Blick reicht ebenso wenig wie die reine Beschreibung, wie Autist*innen ihr Leben leben, weil ihnen oft nicht geglaubt wird. Die wissenschaftliche Sichtweise muss um die Innensicht ergänzt werden. Dieses Defizit hat mich oft geärgert. Deshalb ist es mir wichtig, beide Aspekte zusammenzubringen.

Ich weiß gerade aus der Schule, wie wenig über Autismus bekannt ist. Selbst wenn Lehrer*innen Fortbildungen besuchen, bekommen sie dort den wissenschaftlichen Blick von außen vermittelt. Das ist zu wenig, und das will ich ändern. Man findet viel leichter Zugang, kann sich besser hineinversetzen und bessere Rahmenbedingungen schaffen, wenn man weiß, wie sich der autistische Mensch fühlt.

Sie waren 20 Jahre lang im Schuldienst. Wie viele autistische Schüler*innen sind Ihnen begegnet?

Bis zu meiner Diagnose waren es vier. Mehr waren das gar nicht. Ich weiß gar nicht, woran das liegt. Das ist mal eine spannende Frage. Nachdem ich die Diagnose hatte, sensibilisierter war, waren es mehr. Dann waren es pro Jahrgang zwei bis drei plus einige, bei denen ich es vermutete. Mein Blick war auf jeden Fall geschärfter.

Wie sind Sie mit diesen Kindern umgegangen?

Ich hatte immer ein besonderes Verhältnis zu denjenigen Schüler*innen, die anders waren. Die herausstachen, Probleme hatte, die geärgert oder gemobbt wurden, weil ich die Schwierigkeiten nachvollziehen konnte. Diese besondere Beziehung war immer schon da, ob die Kinder nun autistisch waren oder nicht. Es war mir immer ein Anliegen, gerade diesen Kindern und Jugendlichen zu helfen. Das war ein innerer Auftrag, den ich hatte, weil ich ja selbst Schwierigkeiten hatte, ohne zu wissen, warum. Ich kam aus einer Arbeiterfamilie und wusste, wie es ist, als Erste in der Familie zu studieren, sich erst einmal fremd zu fühlen. Soziale Gerechtigkeit zu fördern ist mir immer noch ein Anliegen.

Es ist als Lehrer*in unfassbar schwierig, allen Kindern mit all ihren Herausforderungen gerecht zu werden…

Ja, absolut. Da verstehe ich die Lehrer*innen auch. Die Vorwürfe, die ihnen oft gemacht werden, sind nicht gerechtfertigt, weil die Arbeitsbedingungen einfach unglaublich schwer sind. Sie haben zum Teil 33,34 Kinder in der Klasse. So viele Kinder kommen mit einem so großen Rucksack an Problemen in die Schule, dass ich oft dachte, es ist schon eine Leistung, dass sie überhaupt da sind. Sich dann noch um ein autistisches Kind zu kümmern, das den Unterricht ganz schnell sprengen kann, das ist oft ganz schwierig und kaum zu leisten. Wenn Sie autistischen Kindern wirklich gerecht werden wollen als Lehrer*in, müssen Sie sich ganz schön einarbeiten. Da fehlt oft die Zeit und die Kraft, insofern ist es wirklich eine Wahnsinnsherausforderung.

Sie selbst lehren Schüler nicht mehr direkt, sondern versuchen gewissermaßen von außen mit ihrem Fachwissen über Autismus und das Schulwesen in die Schule hineinzuwirken?

Ja, genau. Ich freue mich einfach, wenn meine Arbeit jetzt nur einem Kind hilft, in der Schule besser klarzukommen, denn damit kann die Lehrkraft sich selbst entlasten.

Auch wenn Sie sehr gut durch die Regelschule gekommen sind: Wäre ein freierer Schulansatz wie Montessori oder Waldorf besser geeignet gewesen für Sie?

Ich glaube ja. Ich bin gut durch die Schule gekommen, ja, ich habe auch die Rückmeldung einer Lehrerin erhalten, mit der ich immer noch Kontakt halte, ich sei immer wissbegierig und lernfreudig, aber anders gewesen. Die Lernfreude wird einem in der Regelschule ein bisschen genommen. Das Schulsystem schafft es aber leider ganz schnell, die Freude am Lernen zu deckeln, und zur Entdeckung einiger meiner Talente wäre eine andere Schulform mit freierem Entwickeln ohne allzu große Anpassung besser gewesen.

Wie gehen Sie bei Ihrer beruflichen Ausrichtung vor? Sie haben den Podcast, schreiben Bücher…

Einmal habe ich ganz klar die Aufklärung im Blick. Mein Traum wäre, in den nächsten Jahren in Nordrhein-Westfalen an jeder Schule einmal über Autismus aufzuklären, dass die Lehrer*innen einen kleinen Einblick ins autistische Sein bekommen. Ich dachte, und das war natürlich naiv, ich als Person böte die geniale Kombination um aufzuklären. Es ist aber nicht so, dass ich von Anfragen überrollt werde. Ich denke, Autismus spielt aktuell angesichts der vielen Herausforderungen nicht die ganz große Rolle. Ich will aber dranbleiben und im Herbst eine Petition starten, dass Autismus als Thema ein fester Bestandteil des Lehramts-Studiums wird.

Ich werde weiter Bücher schreiben, auch über meine Vision von Schule. Dort herrscht ein Trend zur Vereinheitlichung, der teils nicht zum Wesen der Lehrer*innen passt. Das merken Schüler*innen natürlich sofort, wenn die Methode dem Lehrer nicht liegt. Es muss hier andere Wege geben.

Das setzt viel Vertrauen voraus und ist nicht sehr deutsch, darauf zu setzen, dass mit anderen Wegen dieselben Ziele erreicht werden…

Richtig. Aber genauso, wie jeder Schüler und jede Schülerin lernen möchte, haben alle Lehrer*innen Entwicklungspotenzial, auch wenn nicht jeder Lehrer aus hehren Motiven in die Lehre gegangen ist. Ich denke, in der Schule könnte viel mehr möglich sein.

Das war bei Ihnen ja auch so: Sie sind nicht aus hehren Motiven Lehrerin geworden.

Ja, das ist richtig! Ich bin Lehrerin geworden, weil ich meine Französischlehrerin ganz toll fand und dachte, wenn ich Lehrerin werde, werde ich alle meine Probleme los. Das war natürlich ein Trugschluss, und ich hatte zwischenzeitlich richtig Angst, in die Schule zu gehen und dachte sogar daran das Lehramt hinzuwerfen. Ich hatte meine Schwierigkeiten, sowohl im Referendariat, als auch später. Was ich aber gemerkt habe: Wenn man Schüler*innen vertrauensvoll begegnet, entsteht eine wunderbare Beziehung. Meine Schüler*innen durften so sein, wie sie waren. Auf Grund dieser Beziehung war ganz viel möglich.

Foto: Tara Winstead, pexels

Vermissen Sie den Schuldienst?

Jein. Ich würde sofort wieder starten, ich weiß aber auch, dass ich das so nicht mehr kann. Ich wäre schnell wieder überfordert, mit all den Reizen, den sozialen Kontakten. Ich denke nicht, dass ich das nochmals schaffen würde.

Warum haben Sie überhaupt die vielen Reize im Klassenzimmer gegen noch mehr Reize als Schulleiterin eingetauscht?

Tja. Das wusste ich ja damals nicht. Ich war immer sehr engagiert, habe mich immer tief in die Materie eingearbeitet. Ich habe viele Methoden und Wege gesucht, mit denen Schüler selbständig arbeiten. Als ich gefragt wurde, ob ich in die Schulleitung möchte, dachte ich: Ja, da kann ich noch mehr verändern und bewirken, sondern ich kann eine ganze Schule so gestalten wie ich möchte. Das fand ich reizvoll, und auch, dass ich weniger Stunden unterrichten müsste. Was ich nicht im Blick hatte, war, dass ich noch mehr Kontakte bekomme mit Politik, mit der Schulaufsicht, Lehrkräften, den Eltern, die meistens nur in die Schule kommen, um sich zu beschweren. Diese Fähigkeiten habe ich nicht unbedingt, das war mir aber nicht klar. Ein System, eine Schule zu verändern, braucht Zeit und Geduld. Geduld habe ich nicht. Ich will immer alles sofort.

Um noch einmal auf den Autismus zurückzukommen: Was müsste sich verändern, damit sich dessen Bild in der Gesellschaft ändert?

Das ist ein langer Prozess, die Veränderung werden wir nicht mehr erleben. Ich wünsche mir Aufklärung, dass Autismus mehr ist als das medial gezeichnete Bild. Es gibt schon auch gute Berichte, aber sie sind selten und oft versteckt.

Vielleicht muss man auch einfach mit einer kleinen Reichweite zufrieden sein, weil man auch so viel bewirken kann…

Ja, das habe ich auch gelernt. Das ist eine Erkenntnis, die mir als Schulleiterin geholfen hätte. Manchmal merkt man gar nicht, welche Wirkung man erzielt. Manchmal braucht es einfach Geduld, und wir leben ja in einer Zeit, in der Strukturen in der Identitätspolitik aufgebrochen sind. Insofern ist es eine ganz gute Zeit für Veränderungen.

Sind Sie mit dem, was Sie jetzt machen, zufriedener als im Schuldienst?

Ja! Ich kann jetzt das machen, was mir wirklich am Herzen liegt. Ich kann mein Leben ganz anders gestalten, nämlich meinen autistischen Bedürfnissen entsprechend. Das war in der Schule so nicht möglich. Ich hatte dort meine Oasen, aber es war im Großen und Ganzen ein ziemlicher Kraftakt. Das Einzige, was ich bedaure: ich sehe nicht mehr direkt, was mit den Menschen passiert, die meinen Podcast hören oder meine Bücher lesen. Das fehlt mir, dieses Feedback, die Resonanz. Trotzdem möchte ich nicht mehr tauschen, das könnte ich nicht mehr.

Wohin wird Ihre Reise Sie führen?

-Ich denke, sie wird weitergehen. Ich sage immer zu meiner Tochter: ich werde 90 Jahre alt. Es gibt so vieles, was ich noch angehen möchte, gerade im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit und die Stellung der Frau. Ich war schon in meinen Jugendjahren eine klare Feministin mit lila Haaren und damals davon überzeugt, dass sich die Stellung der Frau zeitnah verändert. Das bin ich desillusioniert, und allein hier gibt es noch viel zu bewegen.

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