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Über „Unterschichten-Ronnys“, die vielen Forderungen des Jens Spahn und Polizisten vs. Bauarbeiter

Der Übermedien-Newsletter von Lisa Kräher

Liebe Übonnentin, lieber Übonnent

es ist ein bisschen schade. Eigentlich zählt „Die sogenannte Gegenwart“ zu meinen absoluten Lieblingspodcasts. Und eigentlich ging ich davon aus, ich schreibe hier irgendwann mal einen anderen, einen lobenden Text über diesen Feuilleton-Podcast der „Zeit“. 

Seit Jahren höre ich fast jede Folge mit Nina Pauer, Lars Weisbrod und Ijoma Mangold. Ich bin durch diesen Podcast auf viele gute Bücher, Filme und Serien aufmerksam geworden. Und ich freue mich jedes Mal auf den „Gegenwartscheck“, eine feste Rubrik zu Beginn jeder Folge, in der Trends, Gefühle, Modeerscheinungen, Sprache und auch noch so kleine Alltagsbeobachtungen in wohlwollender Härte von den Hosts auf ihre Gegenwärtigkeit geprüft und mit Punkten belohnt werden. 

(Wo sonst kommt man bitte auf die Idee, über das gegenwärtige Gefühl zu sprechen, das manche Leute – ich auch – in der Zeit nach der Abschaffung des Plastikstrohhalms hatten? Jedem ist klar, dass Plastikstrohhalme nicht gut waren, es geht nur um das Gefühl des Vermissen der Haptik und der Funktionalität des Plastikstrohhalms – im Vergleich zur den schnell aufweichenden Alternativen aus Papier. Verstehen Sie? Ich mag, wenn man so etwas gut beschreiben kann. )

In der aktuellen Folge (Öffnet in neuem Fenster) mit Lars Weisbrod und Ijoma Mangold geht es um das „Syltvideo“ und die Aneignung des Eurodance-Hits „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino als Musikbett für die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“, um die Frage, wo das alles herkommt und wo das alles hinführen könnte. Lars Weisbrod jedenfalls hat Angst. Davor, dass Nazis die Popkultur kapern – seine Popkultur.

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