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Wann „lohnt“ sich etwas? (The Happy Weekly 22)

Lohnt sich das? Das ist eine Frage, die ich mir letzte Woche gestellt habe – und die uns immer wieder im Leben begegnet. Die Antwort darauf findet sich nur, wenn man noch etwas weiterfragt: Was bedeutet „sich lohnen“ eigentlich für mich - Ergebnis geteilt durch Aufwand? So eine simple Gleichung würde für viele Dinge ein ziemlich mieses Ergebnis ausrechnen. Vielleicht stellen wir ja einfach die Frage falsch?

Gefühlt: Gestern noch geflucht, heute schon gefreut

Während ihr das hier gerade lest, befinden wir uns vermutlich schon fast an der Nordsee! Dieses Jahr haben wir für die großen Ferien ein anderes Ziel – aber ohne eine kleine Portion salzige Seeluft, Möwengeschrei und Sand zwischen den Zehen geht es einfach nicht! Deshalb verbringen wir das Pfingstwochenende in Cuxhaven. Das Packen gestern hat mich allerdings schon kurz zweifeln lassen, ob das für nur drei Tage nicht einfach völliger Wahnsinn ist.

Lohnt sich der Aufwand eigentlich? Ja, ich finde schon. Aber wieviel Erholung bekomme ich für so viel Arbeit vorher und hinterher? Hm. Vielleicht müssen wir uns hier ein wenig von unserer mathematischen Denkweise lösen.

Lohnt sich ein Erlebnis? Das zu beantworten ist wie Minuten durch Kilogramm teilen und ein Ergebnis in Quadratmetern erwarten.

Ich glaube, dass wir nach zwei Jahren Pandemie alle ausgehungert nach Erlebnissen sind. Im Moment fühle ich mich trotzdem oft irgendwie überfahren von den vielen schönen Terminen. Geht Dir das auch so? Was mir hilft: Gar nicht erst versuchen auszurechnen, ob es sich lohnt. Stattdessen: Reduzieren. Nicht die Erlebnisse (da möchte ich auf nichts verzichten!) – aber den Aufwand, den sie mit sich bringen.

Ich habe entschieden, mich auf das zu konzentrieren, was ich vermisst habe: die Menschen, die Treffen, den Austausch. Bei allem anderen mache ich Abstriche. Ich kaufe Kuchen oder Teilchen für die Verabredung mit Freunden. Ich bitte die Familie zum Grillen etwas mitzubringen. Ich packe für drei Tage Nordsee mit Mut zur Lücke: Kein pädagogisch wertvolles Beschäftigungsmaterial für die lange Autofahrt, nur das Nötigste an Kleidung und Co. – wir werden sowieso die ganze Zeit am Strand sein. Und das Kind freut sich, wenn er im Auto das iPad benutzen darf. Alle happy – und der Teiler in der „Lohnt sich das“-Gleichung wird auf einmal viel kleiner.

Gelesen: Ein LinkedIn-Fund zum Nachdenken

LinkedIn kann ich nur in dosierter Form ertragen - irgendwie bin ich mit dem Instagram für BusinessPeople bisher noch nicht so richtig warm geworden. Manchmal findet man dort aber auch richtig gute Texte und Gedanken – so wie diese Kolumne (Öffnet in neuem Fenster) von Laura Lewandowski. Der Text ist bereits 2019 im Business Insider erschienen und wurde mir letzte Woche in meine Timeline gespült. Warum? Man weiß es nicht. Aber es passte total gut zu meinen Gedanken der letzten Tage.

Sie schreibt darin nämlich, dass das „Prioritäten setzen“ überschätzt werde – denn es spare uns keine Zeit. Es sortiert „nur“ Aufgaben in eine bestimmte Reihenfolge. Wirklich Zeit sparen schafft man mit dem Dreisprung „Automatisieren, Delegieren und Aussortieren“ – und daraufhin habe ich meine To Do-Liste noch einmal einer genauen Prüfung unterzogen: Was kann ich aussortieren/weglassen/eliminieren? Was kann ich an jemand anderen abgeben? Was kann ich automatisieren? (Also: einmal Aufwand investieren, um dann in der Zukunft Dinge schneller zu erledigen - Daueraufträge, Vorlagen erstellen & nutzen, wiederkehrende Kalendereinträge zum Beispiel.)

Gerade bei Punkten auf deiner To Do-Liste, die langsam Staub ansetzen, solltest Du Dich fragen: Muss ich das eigentlich selber machen? Ja, etwas abgeben kostet Geld. Aber wenn ich in dieser Zeit etwas tun kann, das mich weiterbringt, mir leichter fällt, und mir vielleicht auch noch Freunde macht – „lohnt“ sich das dann nicht?

Die feindliche Übernahme unseres Gartens und Vorgartens durch Löwenzahn & Co wird deshalb jemand anderes vereiteln. Jemand, der das besser und schneller kann als ich.

Gefunden: So fing alles an

Ich habe mein Arbeitszimmer aufgeräumt. Nicht, dass es da nicht grundsätzlich ordentlich wäre – ich bin ja ein kleiner Monk –, aber wir brauchen es nächste Woche in seiner Funktion als Gästezimmer. Beim Wurschteln ist mir das hier in die Hände gefallen: mein Planer aus dem ersten Jahr meiner Selbstständigkeit. Hineinzublättern war wie eine kleine Zeitreise. Witzigerweise hat sich an meinen „Mantras“ nicht so viel verändert in den letzten vier Jahren.

Im ersten Jahr der Selbstständigkeit hat mich der Kalender von Ein guter Plan (Öffnet in neuem Fenster) begleitet und mir bei vielen Fragen wichtige Impulse gegeben. Heute reicht mir der Platz darin nicht mehr aus – aber viele der Reflektionen habe ich in meine Planungsroutine übernommen. Besonders wertvoll fand ich auch die Freebies, die der Verlag während und nach der Pandemie zur Verfügung gestellt hat. Ein guter Winter (Öffnet in neuem Fenster) mochte ich, aber auch der kürzlich erschienene PostPandemiePlan (Öffnet in neuem Fenster) hat mir viele Anstöße zum Nachdenken gegeben.

Apropos Planer: Interessiert Euch, wie ich meine Tage und Wochen heute so plane? Ich plane sowohl digital als auch auf Papier – und erkläre gerne einmal ausführlicher wie ich das genau mache, wenn Ihr das spannend findet.

Geplant: I’ve got summer on my mind…

Vorfreude ist die schönste Freude – ich bin mir nicht sicher, ob ich das so unterschreiben würde. Aber ja: Vorfreude ist eine feine Sache! Ich freue mich sehr auf ganz viele Feste in den nächsten drei Wochen – und auf die Sommerferien. Die ersten „richtigen“ Sommerferien mit einem Schulkind! Und weil unser Städtereise-Testballon in den Osterferien so sensationell gut funktioniert hat, trauen wir uns im Sommer an eine Autotour heran. In Österreich und Italien von Ort zu Ort – das wird toll. Weil mein Mann genauso tickt wie ich, haben wir die Reise in den letzten Wochen akribisch geplant.

Wo übernachten wir? Wo gehen wir wann essen? Was wollen wir an welchen Tagen unternehmen? Vielen treibt die Vorstellung, sich das alles vorher überlegen zu müssen vermutlich den Angstschweiß auf die Stirn – für uns ist das Entspannung pur. Wir werden uns dadurch vorher sehr klar darüber, was wir „vom Urlaub wollen“ und müssen dann vor Ort nichts mehr entscheiden - nur noch erleben.

Gemacht: The Happy Worklife Paper – Prokrastination (1)

Ich haue fleißig in die Tasten – denn am kommenden Mittwoch (8. Juni) soll das erste Happy Worklife Paper erscheinen. Es wird um Prokrastination und ihre vielfältigen Ursachen gehen – und natürlich, wie man die Aufschieberei am besten an diesen Wurzeln packt und abstellt. Weil das Thema so groß ist, wird es zwei Teile geben – der zweite folgt dann am 27. Juni. Mitglieder bekommen das Paper automatisch als Newsletter zugeschickt.

So, jetzt habe ich es gesagt – jetzt gibt es kein Zurück mehr! ;-) Denn: Öffentliche Ankündigungen helfen auch, wenn man dazu tendiert, Dinge auf die lange Bank zu schieben. Oder perfektionistisch wochenlang an ihnen herumzudoktoren...

Genießt das Pfingstwochenende, lasst die Arbeit Arbeit sein und erholt Euch! Sagt die Frau, die gestern heimlich ihr Arbeits-iPad in den Koffer geschmuggelt hat. Aber nur für die schönsten Aufgaben!

Viele Grüße,

PS: Ihr habt Fragen, Themenwünsche oder möchtet mir Feedback geben? Dann freue ich mich über Post an thehappyworklife@kristinapriller.de (Öffnet in neuem Fenster) ! Schickt mir auch gerne Euren Instagram-Namen - ich möchte künftig gerne das „Enge Freunde“-Feature für exklusive Stories nutzen.

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