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Willkommen in der Zukunft, in der Apple Krieg gegen Facebook und Google führt und wir Browser-Reisen unternehmen.

Stop doomscrolling, start Dakarscrolling

Nein, es geht hier nicht um VR-Abenteuer, für die man aktuell noch teure rigs anschaffen muss und anschließend den Papierkorn vollspuckt. Sondern um ein Genre, das in der Pandemie neue Bedeutung gewonnen hat: remote travel. Das Reisen von der Couch aus.

Zum Beispiel mit einer Anleitung: Wie man so tut, als würde man den Tag in Dakar verbringen. Mit Bildern, Spotify-Playlist, Geschichten und Rezepten. Mit Links auf Insta-Accounts. Die New York Times hat eine kleine Serie (Öffnet in neuem Fenster) solcher Artikel gestartet, und ich mag diese Form sehr.

Weniger fordernd, fast schon meditativ sind Videos auf YouTube, in denen jemand lange Fahrten oder Spaziergänge filmt, völlig ohne Erzählung oder Spannungsbogen. Mittlerweile gibt es mehrere Interfaces, Webseiten, die diese Videos sammeln und mit Webradios aus den jeweiligen Städten verknüpfen. 

  • Travel Remotely (Öffnet in neuem Fenster): Eintauchen in Stockholm, Tokio, Istanbul oder eine andere Stadt, zu Fuß, im Auto oder mit der Bahn, tagsüber oder nachts. Zu hören sind Geräusche der Umgebung und Webradios aus den Städten.

Und schließlich sind da Podcasts. »Radioreisen« ist ein Podcast vom BR, bisschen oldschool, aber mit schönen Geschichten. Zum Beispiel der Island-App, bei der man bei sich zu Hause rumläuft und die App einem virtuell zeigt, was man auf Island entdecken würde.

Falls es die kommenden langen Wochenenden regnen sollte: ab ins Internet.

Medien

  • The journalist-influencer (Öffnet in neuem Fenster): Wer kennt Philip DeFranco? Der elder millennial YouTuber erreicht mit seiner täglichen Sendung eine Million seiner sieben Millionen Abonnenten, fasst Politik- und Enterntainment-News zusammen. Die Columbia Journalism Review mit einem langen Report über den ganz anderen Newskonsum der GenZ, die kaum noch Verbindung zu etablierten Medienmarken hat.

  • Gross Viral Food Videos Are All Connected to This Guy (Öffnet in neuem Fenster): Die Chancen stehen nicht schlecht, dass jemand hier die Tage auf Twitter ein Video gesehen hat: eine riesige Menge Spaghetti mit Hackbällchen direkt auf dem Küchentresen – es geht um diese, nun ja, Foodvideos, die von Facebook über TikTok zu Twitter wandern. Eater investigiert.

  • This is Miko (Öffnet in neuem Fenster). She's a virtual streamer who is controlled by a real-life woman known only as The Technician. The Technician uses the Unreal Engine and a $30,000 motion-capture suit to create Miko.

Very German

Apple vs. Facebook

Edgelords

  • Elon Musk: Memelord or Meme Lifter? (Öffnet in neuem Fenster) The billionaire has been posting content creators’ work without credit. Some are frustrated; others, simply puzzled.

  • SCAM (Öffnet in neuem Fenster): Wie dumm kann Crypto noch werden? Wer pumpt Ethereum in den NTF-Kram von so topseriösen Internet-Hustlern wie GaryVee? Wer glaubt, 50 Milliarden Dollar in Dogecoin seien eine gute Idee? Weil sowieso alles egal (Öffnet in neuem Fenster) ist, wollen ein paar Leute mit einer neuen Währung namens $SCAM reich werden. Und... es wird einfach funktionieren. 

  • Friends With Benefits (Öffnet in neuem Fenster): Eine Creator-Community mit Einlasskontrolle, in die man sich außerdem reinkaufen muss – mit Crypto-Tokens, die gerade bei 600 Dollar stehen. Zugang gibt's dann zu einem privaten Discord-Server. Für jedes neu geworbene Mitglied gibt's, na klar, Tokens. Einerseits: It's a trap! Andererseits: artisane LinkedIn-Variante.

Gesehen: »Psycho Goreman«

Kids wecken versehentlich ein auf der Erde verbuddeltes Alien-Monster auf und taufen es auf den Namen »Psycho Goreman (Öffnet in neuem Fenster)«. Ein etwas trashiger Film aus Kanada mit handgemachten Effekten, »Stranger Things« mit Splatter und fieserem Humor. Man würde den vielleicht nicht gezielt suchen, aber wenn man ihn in einer Sneak Preview an einem Mittwochabend im Kino gezeigt bekommen hätte, man würde beglückt aus den Lach-Aerosolwolken stolpern und sich denken: Hätte ich mir normal nie angesehen, war aber wild, überraschend, lustig.

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At the eleventh hour!

Das war Ausgabe #62 von THEFUTURE (Öffnet in neuem Fenster), dem Newsletter über das wilde Internet und die Zukunft der Medien von Ole Reißmann (Öffnet in neuem Fenster).