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Gute Argumente für grüne Energie

Liebe Leser*innen,

das Jahr mag neu sein, die vermeintlichen Argumente von “Klimablockierer*innen” bleiben jedoch die gleichen. Immer wieder hören wir Sprüche wie: "Deutschland alleine kann die Welt ja eh nicht retten. Deutschland ist viel zu klein, um etwas in der Welt zu bewirken, man solle doch mal nach China oder die USA schauen.“

In diesem Newsletter geben wir euch ein paar Argumente und Beispiele für den notwendigen, schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien an die Hand, die ihr dem entgegensetzen könnt:

Erneuerbare werden weltweit dominieren

Nun ist Deutschland weder sonderlich klein, es liegt immerhin auf Platz 19 der bevölkerungsreichsten Länder (Öffnet in neuem Fenster), noch global irrelevant: Unser Bruttoinlandsprodukt befindet sich auf Platz vier (Öffnet in neuem Fenster) und unser Energieverbrauch bringt uns auf Platz neun im weltweiten Vergleich (Öffnet in neuem Fenster). Viel wichtiger ist aber noch - abseits unserer globalen Verantwortung -, dass Deutschland weder allein die Welt retten will noch wirklich allein ist beim Kampf gegen die Erderwärmung: Egal, welche Organisation man fragt, ob die konservative IEA, die progressive IRENA, den Erdölkonzern BP oder Bloomberg NEF, die Zukunft gehört den Erneuerbaren:

Die aktuellen Modellierungen all dieser Organisationen sind sich einig, dass Wind- und Solarkraft in den kommenden 30 Jahren zu den wichtigsten Energiequellen heranwachsen werden. Nicht nur in Deutschland oder Europa, nein, weltweit werden diese beiden Kraftwerkstypen die Stromerzeugung dominieren. Strittig ist lediglich, wie stark diese Dominanz sein wird. Passend hierzu können wir heute schon an den weltweit gebauten Kraftwerken sehen, was für eine kleine Rolle neue Kohle- und Gaskraftwerke spielen:

Quelle: global-climatescope.org (Öffnet in neuem Fenster)

Weltweit schreitet der Ausbau von Erneuerbaren voran

Indien konnte 2022 seine Erneuerbare-Energie-Kapazitäten um 16 Gigawatt erhöhen (Öffnet in neuem Fenster) und ist auf einem guten Weg, seine ambitionierten Pläne für 2030 zu erfüllen und Deutschlands EE-Sektor in den nächsten Jahren zu überholen. In den USA haben private Firmen allein im vergangenen Jahr den Ausbau von 20 Gigawatt Erneuerbaren und Speicherkapazität in Auftrag gegeben (Öffnet in neuem Fenster), also etwa 15 Prozent der gesamten Wind- und Solarkapazität Deutschlands.

Selbst eher konservative Bundesstaaten wie Texas haben ihren Ausbau so stark beschleunigt, dass ihr ÖKOStrom-Anteil (Öffnet in neuem Fenster) (25% Windstrom und 6% Solarstrom) deutsche Größenordnungen (25% Windstrom, 10% Solarstrom) erreicht:

Die Einschätzung eines eher konservativen texanischen Ranchers ist (Öffnet in neuem Fenster), dass ein Acre (etwa ein halber Hektar) Land acht Dollar abwirft, wenn man dort Rinder weiden lässt, 15 Dollar, wenn man das Land für die Jagd freigibt – aber Hunderte von Dollar, wenn man dort Windenergie erzeugt.

Erneuerbare nicht nur klimafreundlich und sauber, sondern lukrativ

Gedanken wie der des texanischen Ranchers werden die kommenden Jahre prägen: Die Erneuerbaren sind mittlerweile so günstig und robust geworden (Öffnet in neuem Fenster), dass sie für viele Menschen, Staaten und Organisationen sogar aus reinem Profitstreben interessant geworden sind oder es sehr bald werden. Da kann Donald Trump noch so sehr für Clean Coal werben, denn wie “clean” die auch immer sein mag: Solange Windkraft um ein Vielfaches lukrativer ist, werden die Texaner sich ihre Windkraftanlage auf die Ranch stellen.

Es wäre zwar schön, wenn die Menschheit dringend benötigte Maßnahmen für die Erhaltung der eigenen Lebensgrundlage auch dann ergreifen würde, wenn es dafür keinen finanziellen Anreize gäbe, aber Menschen verhalten sich eben manchmal irrational. Die Klimainteressierten unter uns könnten sich aber fragen, wie wir diesen finanziellen Anreiz nutzen können, um neue Chancen aufzuzeigen und damit mehr Menschen zu erreichen.

Bevor Windkraftprojekte zu kippen drohen, weil die Verantwortlichen Erneuerbare als viel zu grün, vegan oder woke einordnen, sollten die wirtschaftlichen Vorteile  unser Ass im Ärmel sein und die Botschaft lauten: Mit Windkraft und Photovoltaik (Öffnet in neuem Fenster) verdient Ihr Euch eine goldene Nase, seid von russischen und saudischen Energieimporten und gierigen Konzernen unabhängiger.

Deutschland muss nicht allein die Welt retten

Die Idee, dass Deutschland ganz allein das Klima retten will und deswegen im Ausland dafür belächelt wird, könnte falscher nicht sein. In Zukunft heißt es weltweit nicht mehr "WIR HABEN ÖL GEFUNDEN", sondern "WIR HABEN WIND GEFUNDEN!".

Deutschland war bei dieser Entwicklung ganz früh am Start, hat die Kosten pro Kilowattstunde stark gesenkt und sie so mit vielen Milliarden Euro selbst initiiert. Es wäre daher eher lachhaft, wenn wir diese Technik erst mit viel Geld zur Marktreife gebracht hätten, um jetzt dem Rest der Welt dabei zuzusehen, die Früchte dieser Taten zu ernten.

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Fußnoten:

1)

https://industrydecarbonization.com/news/the-future-dominance-of-solar-and-wind-energy.html (Öffnet in neuem Fenster)

2) 

https://www.c2es.org/content/renewable-energy/#:~:text=Renewables%20made%20up%20nearly%2020,the%20fastest%2Dgrowing%20electricity%20source. (Öffnet in neuem Fenster)

3) 

https://www.irena.org/publications/2020/Jun/Renewable-Power-Costs-in-2019 (Öffnet in neuem Fenster)