Zum Hauptinhalt springen

Roguecraft: Ein ferner Spiegel in die Amigazeit

Als ich die ersten Bilder von Roguecraft (Öffnet in neuem Fenster) gesehen habe, öffnete sich sofort eine Tür in die 80er Jahre: Ich saß wieder im meinem Kinderzimmer, an meinem Schreibtisch, vor dem Amiga 500, versunken in Cadaver, Dungeon Master oder Rings of Medusa. Dass diese Erinnerung so stark ist, liegt an der unverwechselbaren Pixelästhethik dieser Maschine, an ihren knisternd leuchtenden Kulissen, die im Vergleich zur bunten Flachheit des C64 wie barocke Malerei wirkten.

Und genau an dieser Epoche der Videospielgeschichte orientiert sich Rick Sickenger (Öffnet in neuem Fenster) von Badgerpunch Games (Öffnet in neuem Fenster) mit Roguecraft, das dieses Jahr für den Amiga erscheinen, aber auch für andere Systeme portiert werden soll. Thematisch geht es um Fantasy und Horror mit einem Hauch von Cthulhu: In der Rolle von Zendar ist man einem uralten Bösen (vermutlich mit vielen Tentakeln) und einem magischen Amulett auf der Spur, das schließlich in dieses "Dungeon von Mordecoom" führte.

Das wird ein auf das Wesentliche reduziertes Spiel mit der Erkundung von Dungeons und Gefechten gegen Monster, deren Anordnung sich bei jedem neuen Versuch verändert. Es gibt ein Inventar für Schlüssel, Tränke & Co, aber der Name des Spiels ist tödliches Programm: Der Held hat nur ein Leben und muss auch angesichts der Fallen sehr vorsichtig agieren, wenn er sich durch die Räume bis ins Finale kämpfen will. Ich habe mich beim Anblick der kleinen Dioramen mit ihren Fackeln, Fallen und jedenfalls so gefreut, dass ich es hier kurz vorstellen musste.

Ein Run soll nur etwa eine halbe bis Dreiviertelstunde dauern. Das wird also kein komplexer oder großer Dungeon Crawler, aber Spiele wie Dungeons of Dreadrock (Öffnet in neuem Fenster) haben ja demonstriert, dass klein und fein eine sehr unterhaltsame Kombination sein kann. Gerade im Zeitalter der überfrachteten Mega-Spiele kann ein ebenso kompaktes wie stimmungsvolles Erlebnis genau die richtige Alternative sein.

Die Musik kommt übrigens erneut von Sami Louko, der auch für Rick Sickengers Showdown und Rogue64 komponiert hat; hier einige Tracks (Öffnet in neuem Fenster) und eine Übersicht über die Spiele von Badgerpunch Games (Öffnet in neuem Fenster).

Kategorie Erkundung

1 Kommentar

Möchtest du die Kommentare sehen?
Werde Mitglied von Spielvertiefung und diskutiere mit.
Mitglied werden