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Das Milliardengeschäft mit den Medien

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Warum Politico mehr wert ist als Forbes

Wer schon mal versucht hat, ein Medienunternehmen aufzubauen, hört von seinem Umfeld vor allem eines: Medien sind doch so ein schwieriges Geschäft, damit ist doch kein Geld zu verdienen.

Diese Bestandsaufnahme finde ich etwas kurzsichtig, denn immerhin konsumieren wir alle Medieninhalte. Nicht nur ich glaube an die Zukunft des Mediengeschäfts, sondern auch Axel Springer. Wie gestern bekannt wurde, übernimmt der Konzern das Politikportal Politico (Öffnet in neuem Fenster)zu einer Bewertung von einer Milliarde US-Dollar. Ebenfalls gestern kündigte der Forbes Verlag seinen Börsengang via SPAC (Öffnet in neuem Fenster) an. Die Medienmarke wurde 1917 gegründet und ist damit 90 Jahre älter als Politico, aber aktuell "nur" 630 Millionen US-Dollar wert. 

Bei Politico entspricht die Milliardenbewertung dem Fünffachen des jährlichen Umsatzes von 200 Millionen US-Dollar (Öffnet in neuem Fenster). 60 Prozent des Umsatzes generiert der Publisher mit Abos (Öffnet in neuem Fenster), den Rest mit Werbung und Veranstaltungen. 

Forbes generierte 2020 einen Umsatz von 180 Millionen US-Dollar (Öffnet in neuem Fenster), aktuell hat das Magazin nur 23.000 Abonnenten und finanziert sich in erster Linie durch Werbevermarktung. Dass ein Quasi-Nischenmedium wie Politico mehr wert ist als Forbes liegt also unter anderem daran, dass das Unternehmen stark in der Finanzierung durch das Publikum ist. Und genau das ist der Bereich, in dem Forbes in den nächsten Jahren wachsen möchte. Damit ist wohl auch der Irrlgaube entlarvt, dass Menschen nichts für Inhalte zahlen wollen. 

Auf der Watchlist

Das Fitness-Unternehmen Peloton kündigte gestern an (Öffnet in neuem Fenster), den Preis seines Hauptproduktes, das Spinning-Rad, signifikant zu reduzieren. Die aktuellen Quartalszahlen sorgten gestern für Enttäuschung an der Börse, weshalb ich nicht nur Aktien nachkaufen werde, sondern vielleicht auch endlich selbst ein Peloton Bike :) 

Das Ende der aktuellen Börsenwoche steht im Zeichen der für heute anberaumten Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Die Fed hatte zuletzt  angedeutet, den Kauf von Staatsanleihen zu reduzieren. Dieses bevorstehende Tapering hat für Unruhe auf den Märkten gesorgt. Was Tapering genau ist und welchen Einfluss es hat, lernt ihr hier: 

https://www.youtube.com/watch?v=QWpgN3dcFhM (Öffnet in neuem Fenster)

Weitere News

Die deutschen Importpreise sind im Juli 2021 um 15 Prozent gestiegen, so hoch war der Anstieg zuletzt im Jahr 1981. (Spiegel (Öffnet in neuem Fenster))

Delivery Hero meldet für das erste Halbjahr einen Verlust in Höhe von 918,1 Millionen Euro. (Gründerszene (Öffnet in neuem Fenster))

Österreichs Regierung legte diese Woche das Strategiepapier "Artificial Intelligence Mission Austria 2030" vor. Wie genau Forschung und Innovation für Künstliche Intelligenz gefördert werden soll, ist darin nicht festgelegt. (Trending Topics (Öffnet in neuem Fenster))

Der Skandal um Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes hat anderen Gründerinnen im Silicon Valley die Arbeit erschwert. (New York Times (Öffnet in neuem Fenster))

Many said they already had to prove that they belonged in the male-dominated field of start-ups. But in recent years, they faced the additional hurdle of fighting assumptions that they were like Ms. Holmes, they said, something their male counterparts have generally not had to contend with.

Fürs Wochenende

Neulich bin ich nach Buchtipps zum Thema Unternehmertum gefragt worden. Der erste Titel, der mir dabei immer wieder einfällt, ist Lean Startup (Öffnet in neuem Fenster). Nachdem ich diese Empfehlung ausgesprochen hatte, fiel mir ein, dass ich das Buch zuletzt vor acht Jahren gelesen hatte. Ist die Bibel für den schlanken und effizienten Aufbau von Jungunternehmen zeitgerecht, oder brauche ich doch Investment in Millionenhöhe, um das nächste Politico aufzubauen? Ich werde das Buch deshalb wieder aufschlagen und empfehle es bis auf Weiteres noch immer. 

Ein etwas kürzerer Lesestoff: Wie Roger Federer eine Milliardenmarke aufgebaut hat (Öffnet in neuem Fenster).

Zum Hören: Was man von Crashs und Pleiten lernen kann, wird in der aktuellen Folge des Klug anlegen Podcasts (Öffnet in neuem Fenster)erklärt.

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Schönes Wochenende und bis nächste Woche! 

Lisa 

PS: Im letzten Newsletter ein Fehler eingeschlichen: Afghanistans BIP beträgt 19,81 Milliarden US-Dollar - nicht Millionen.

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