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Das Dilemma der Kryptobranche

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Kryptofirmen gegen Sperren

Seit Beginn des Kriegs vergangene Woche wurden viele Regeln über den Haufen geworfen, und auch die Prinzipien der Kryptowelt werden gerade getestet. Während sich Bitcoin vergangene Woche nicht wie digitales Gold verhalten hat, ist der Preis in den vergangenen 24 Stunden 15 Prozent gestiegen (Öffnet in neuem Fenster), und der gesamte Markt bewegt sich heute zweistellig nach oben. 

Hier ist das Dilemma: Kryptowährungen sollten als Alternative zum zentralen Finanzsystem dienen und eine neue, dezentrale Art des Zahlungsverkehrs schaffen. Angesichts der aktuellen Lage bitten die Ukraine und die USA große Kryptoplattformen (Öffnet in neuem Fenster), russische Nutzer:innen zu sperren und deren Konten einzufrieren. Der Anbieter Binance wehrt sich gegen diese Maßnahme: "Crypto is meant to provide greater financial freedom for people across the globe. To unilaterally decide to ban people’s access to their crypto would fly in the face of the reason why crypto exists." Auch Kraken und Coinbase (Öffnet in neuem Fenster) wollen nicht ohne Zustimmung der Kund:innen Konten sperren, denn dies würde vor allem unschuldige Bürger:innen treffen.  

Ich habe heute morgen lange darüber nachgedacht, ob ich diese Haltung der Krypto-Unternehmen gut oder schlecht finde, und keine Antwort gefunden. Wie steht ihr dazu? Antwortet gern auf diesen Newsletter oder diskutiert darüber mit anderen Mitgliedern in der Smart Casual Whatsapp-Gruppe (Öffnet in neuem Fenster).

Angesichts dieser Ratlosigkeit wirkt dieses Bild (Öffnet in neuem Fenster) der Chefin der russischen Zentralbank und eines Wirtschaftsberaters beim gestrigen Treffen mit Putin fast beruhigend. Expert:innen sind sich jedenfalls einig, dass die Sanktionen Russlands Wirtschaft nachhaltig schaden werden. (NYT (Öffnet in neuem Fenster), Standard (Öffnet in neuem Fenster), Guardian (Öffnet in neuem Fenster), Spiegel (Öffnet in neuem Fenster))

Weitere News

Globale Fonds halten Schätzungen zufolge 150 Milliarden US-Dollar in russischen Aktien und Anleihen. Die Investmentfirmen haben es aufgrund der Sanktionen aktuell schwer, sich von diesen zu trennen. (FT (Öffnet in neuem Fenster))

Wichtige Nachricht für ETF-Fans: Der Finanzdienstleister MSCI überlegt, Russland aus seinen Indizes zu entfernen. (Reuters (Öffnet in neuem Fenster))

EU-Kommissarin Margrethe Vestager betont, dass die wirtschaftlichen Folgen des Krieges alle europäischen Länder spüren werden, beruhigt aber: "Die EU ist noch immer der drittgrößte Binnenmarkt der Welt. Europa hat deshalb viel mehr Möglichkeiten als Russland, die Folgen von Sanktionen abzufedern." (Spiegel (Öffnet in neuem Fenster))

Die Raiffeisen Bank International beschwichtigt, trotz der Abhängigkeit vom Russland-Geschäft und des damit verbundenen Kursabsturzes alles unter Kontrolle zu haben. Auch das Finanzministerium sieht noch keinen Handlungsbedarf und bezeichnet die RBI "gut vorbereitet auf alle Eventualitäten". (Trend (Öffnet in neuem Fenster))

Neben BP und Shell ziehen sich zahlreiche US-amerikanische und europäische Unternehmen aus Russland zurück. (Manager Magazin (Öffnet in neuem Fenster))

Die Folgen des Klimawandels entwickeln sich laut dem gestern veröffentlichten Weltklimabericht schneller als bisher angenommen, das Zeitfenster für Maßnahmen wird immer kleiner. (CNN (Öffnet in neuem Fenster))

Zalando hat 2021 seinen Umsatz um 30 Prozent auf mehr als zehn Milliarden Euro erhöht. (Presse (Öffnet in neuem Fenster))

Bis morgen! 

Lisa

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