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Fanclubs für Madame Chaminade

Cécile Chaminade: Sechs Romanzen ohne Worte, op. 76 (1893)

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Der großbürgerliche Salon (also eigentlich ein großzügiges Wohnzimmer) ist der Ort, aus dem die Musik des heutigen Newsletters herüberklingt. Man ist zu Gast, aber es ist kein Konzert, man hört nicht so genau hin, es gibt Kleinigkeiten zu essen, man plaudert, aber am Klavier sitzt jemand und spielt perlende Stückchen: Salonmusik.

Salonmusik ist kurz, unterhaltsam, meist atmosphärisch, manchmal vielleicht ein bisschen schmonzettös, aber im Idealfall effektvoll und elegant. Stars wie Franz Liszt zeigten, was in dieser Gattung möglich ist, die mit der Einführung von Grammophon und Radio verschwand.

Doch bevor das geschah, trat die Komponistin und Pianistin Cécile Chaminade in Frankreich auf. Und dann in der Schweiz, in Belgien und Holland, schließlich reiste sie mit ihrer Musik nach Großbritannien, wo sie von Queen Victoria in Windsor Castle untergebracht wurde. Das amerikanische Publikum lag ihr richtiggehend zu Füßen: “Um 1900 wurden Fanclubs in den USA gegründet, und 1908 spielte sie innerhalb von drei Monaten in zwölf US-Städten”, schreibt FemBio (Öffnet in neuem Fenster). Die Musik Francis Poulencs (Öffnet in neuem Fenster) ist beeinflusst von Chaminade, die über vierhundert Werke hinterließ, aber nach dem ersten Weltkrieg fast völlig in Vergessenheit geriet.

Ihre Musik hat Witz, klingt manchmal ungewöhnlich robust für die Zeit, ist reicht an melodischen Ideen und unerwarteten Wendungen. Ihre Musik ist Unterhaltungsmusik im besten Sinne, denn sie unterhält sehr gut. Es braucht keine zwei Minuten, um sich davon zu überzeugen: mit der ersten ihrer “Sechs Romanzen ohne Worte”. Sie heißt souvenance, “Erinnerung”, und ja, das ist ein bisschen schmalzig, aber die Musik ist viel besser als der Titel. Hört sie euch an:

https://www.youtube.com/watch?v=XinmCbNZ8iM (Öffnet in neuem Fenster)

Und hier noch die Links zum Streaming (Öffnet in neuem Fenster).

Schöne Grüße aus Berlin
Gabriel

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Kategorie Impressionismus

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