Geschichten vom Übergang
Liebe Leser:innen,
ich freue mich immer, wenn die Wochenauswahl nicht so belastend ausfällt, dass ich Sie in der Vorrede warnen muss. Wenn es bei Ihnen gerade genauso drückend schwül ist wie in Berlin, können Sie mit uns diese Woche wenigstens gedanklich in alle möglichen Richtungen schweifen.
Gleich die erste Empfehlung ist allerdings eines der Themen, die mich persönlich sehr bedrücken: Schwarze Männer, die in psychischen Notsituationen von der deutschen Polizei getötet werden. Der Spiegel zeigt Mouhamed Dramé, gestorben 2022 in Dortmund, dankenswerterweise durch die Augen der Menschen, die ihn am meisten liebten.
Wenn das gerade zu viel ist: Marie-Louise Timcke hat sich in einem berührenden und ehrlichen Text damit auseinandergesetzt, wie sehr Mutterschaft ihren Körper verändert hat – und wie schlecht sie darauf vorbereitet wurde. Und in die Ferne schweift mit Ihnen Karin Wenger, die durch den Panamakanal gesegelt ist und dieses Erlebnis mit einer ausgeruhten historischen Recherche verbindet.
Ein schönes Wochenende wünscht
Ihre
Margarethe Gallersdörfer
P.S.: Lesen zu anstrengend? Dann scrollen Sie einfach weiter bis zur neuen Folge unseres Podcasts mit der Reportageschule Reutlingen! Dieses Mal: Wie strukturiert man ein Dossier in der ZEIT, Malte Henk?
P.P.S.: Apropos Reportageschule Reutlingen: Neuer Jahrgang dringend gesucht! Wer tiefer recherchieren, eleganter schreiben, vielfältiger erzählen will, kann sich noch bis zum 15. Juli bewerben. Hier entlang! (Öffnet in neuem Fenster)
„Bete für mich, Mama, dass ich es schaffe“
Mouhamed Dramé war ein junger, Schwarzer Mann in einer psychischen Krise. Nun ist er tot und fünf Dortmunder Polizeibeamte stehen vor Gericht. Doch wer war er? Für seine Brüder, die aus dem Senegal anreisten, um den Prozess zu begleiten? Und für seine Mutter, der sie jeden Morgen versichern müssen, dass sie, anders als Mouhamed, noch am Leben sind?
Nachgeburt
Nach zwei Geburten muss Marie-Louise Timcke feststellen: Frauen wird selten die Wahrheit erzählt über das Ausmaß, in dem sich ihr Körper danach verändert haben wird – dauerhaft. Eine Spurensuche auf dem Weg zu mehr Ehrlichkeit.
Stau am Panamakanal
Wie ist es, mit dem Segelboot durch eines der wichtigsten Nadelöhre des Welthandels geschleust zu werden? Karin Wenger erzählt dieses Erlebnis wie einen Krimi – und verbindet es mit der packenden Geschichte der bedrohten Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik.
Karin Wenger · Reportagen (€) · 40 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)
Satz der Woche
»Unmittelbar nach der Geburt meiner Tochter fühlt sich mein Körper an wie eine aufgebrochene Verpackung.«
Mit dem Erstarken des Rechtspopulismus nehmen die Angriffe auf NS-Gedenkstätten zu. Malte Henk, Ressortleiter des ZEIT Dossier, ist deshalb nach Buchenwald gereist und der Frage nachgegangen, was aus der Gedenkstätte wird, wenn die AfD in Thüringen nach den Wahlen stärker wird. In der neuen Folge reporter:insights spricht er über seine Recherche und darüber, was es mit einer Fluss-Dramaturgie auf sich hat.
Folge 9: (Öffnet in neuem Fenster)„Wie strukturiert man ein Dossier in der ZEIT, Malte Henk? (Öffnet in neuem Fenster)“ · reporter:insights – Einblicke in große Recherchen (Öffnet in neuem Fenster)
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