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Gewählt, diskriminiert, verfault

Liebe Leser:innen,

gestern feierten die Vereinten Staaten von Amerika zum 248. Mal ihren Unabhängigkeitstag. Viel zu jubeln gibt es aber – zumindest politisch – nicht: Joe Biden legt bei dem ersten TV-Duell einen so schockierenden Auftritt hin, dass sein Gegner Donald Trump Videoausschnitte davon direkt als Wahlkampfpromo für sich selbst nutzt. Trump wiederum lügt, bis kaum noch jemand weiß, was wahr ist.

Auch der Mainstream-Journalismus des Landes zeigt sich nicht unbedingt von seiner besten Seite: Die CNN-Moderator:innen fragten selten kritisch nach. Ein Faktencheck blieb während des Duells aus. Und der Großteil der Nachrichtenmagazine des Landes fährt eine gefährliche Strategie: Sie beschäftigen sich vornehmlich mit Bidens Gesundheitszustand, anstatt Trumps Kriminalität und autoritäre Absichten zu fokussieren.

Obwohl ich mir selbst vorgenommen habe, meinem Verstand zuliebe bei diesen Wahlen nicht mitzufiebern, hat das Medienspektakel doch eine fast hypnotisierende Wirkung. Dieser Newsletter hier kommt mir deshalb sehr gelegen, um mich thematisch herauszureißen. Denn: kein Text dieser Auswahl hat etwas mit den USA zu tun.

Dafür nehmen die Reportagen Sie mit nach Emden, der letzten SPD-Hochburg Deutschlands; nach Ghana, wo die LGBTQ-Community mit diskriminierenden Gesetzen kämpft und in einen Garten, in dem ein Nazi verfault ist. Klingt nach einer wilden Mischung, ist es auch.

Lassen Sie sich ebenfalls ablenken, empfiehlt

Ihre
Julia Belzig

Adé, SPD

26,3 Prozent fuhr die SPD in Emden in Ostfriesland ein, ihr deutschlandweit bestes Ergebnis. Die Autorin ist dort geboren und möchte dieser Zahl auf den Grund gehen. Vielmehr findet sie aber Argumente, warum sehr viele die SPD nicht mehr wählen.

Nele Sophie Karsten · Zeit (€) · 20 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Hass auf Queers als Paragraf

In Ghana wird die LGBTQ-Community heftig diskriminiert, durch ein im Februar verabschiedetes Gesetz drohen queeren Menschen mehrere Jahre Gefängnis. Trotzdem leisten Initiativen und Menschenrechtler:innen vor Ort Widerstand.

Jenaba Samura und Sarah Ulrich · Missy Magazin (€) · 15 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Der verfaulte Neonazi

Menschen mit Würmer-, Ratten- und Krabbeltierphobie nicht weiterlesen! Eigentlich geht es in dem Text um die Bemühungen der Autorin, einen eigenen Kompost in ihrer Wohnung zu kultivieren. Doch dann sind überall Würmer und der Nazi im Nachbargarten tot. Aufgegeben hat sie trotzdem nicht.

Stefanie de Velasco · Dummy · 10 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

Das normale Volk ist wieder da. Von Friedrich Merz bis Sahra Wagenknecht erklären sich politisch Handelnde heute für die Stimme der „normalen Bevölkerung“. Aber auf welche Normalität berufen Sie sich dabei? In seinem Essay „Neue Normalisten“ findet Thorsten Holzhauser überraschende Antworten – jetzt kostenlos zu lesen im Newsletter der Kultu (Öffnet in neuem Fenster)rzeitschrift MERKUR.

Satz der Woche

»Schreiend sprang ich auf mein Sofa, der scheinbar einzige Ort ohne Würmer.«

Stefanie de Velasco · Dummy · 10 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)

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Kategorie Wochenauswahlen

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