Malls, Erinnerungen, Kriegstraumata
Buongiorno, liebe Leserinnen und Leser,
die Mall of Berlin ist in der Hauptstadt ein Reizthema. Zugegeben, ich verirre mich selten an diesen unübersichtlichen und dunklen Ort, obwohl ich allein aus beruflichen Gründen recht oft zwischen Potsdamer Platz und Friedrichstraße unterwegs bin, meistens zu Fuß oder per E-Roller.
Überhaupt haben sich die Konsumtempel nicht so ganz von der Pandemie erholt, wie Christoph Papenhausen im ersten Text erzählt. Und als ob das nicht schon herausfordernd genug wäre, hat direkt gegenüber ein helleres, wenn auch kleineres Einkaufszentrum eröffnet. Schlechte Karten also für die Mall.
Wie finden wir hier bloß einen Übergang zur Fußball-EM? Italien ist ja bekanntlich nicht mehr im Rennen, Deutschland nach einer bemerkenswerten Turnierleistung auch raus. Dafür steigt am Sonntagabend, 21 Uhr, das große Finale. Die Fußballwelt blickt auf Berlin und zwei Männer: den dann 17-jährigen Lamine Yamal und den 21-jährigen Jude Bellingham.
Sei’s drum. Ich hoffe inständig, wir nehmen die völlig losgelöste Stimmung von den Fanmeilen, Wohnzimmern und Stadien mit in den Sommer. Bleiben Sie zuversichtlich!
Ihr
Gabriel Rinaldi
Mall ohne Berlin
58 der insgesamt 275 Verkaufsflächen in der Mall of Berlin stehen leer, mindestens acht weitere Geschäfte geben auf. Der Einzelhandel steckt in der Krise: Verkäufer klagen über zu viele Jugendliche, Touristen und zu wenige Berlinerinnen und Berliner. Ist das das Ende?
Christoph Papenhausen · Tagesspiegel (€) · 8 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)
Gedächtnis 4.0
KI, Augmented-Reality-Brillen, Mikrochips: Werden wir bald Erinnerungen löschen können oder aber moderne Technologien nutzen, um uns an alles und jeden zu erinnern? Die Autorin stellt sich einem Experiment – und ihr Gedächtnis wird tatsächlich manipuliert.
Eva Wolfangel · Reportagen (€) · 20 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)
Das alte Kriegstrauma
Weil die USA ein altes Flugfeld in Betrieb nehmen wollen, fühlen sich einige Menschen auf der Pazifikinsel Peleliu an düstere Zeiten erinnert. Damals, im Zweiten Weltkrieg, kämpften die Amerikaner gegen das faschistische Japan. Heute ist die Insel strategisch wichtig, heute heißt der Gegner China.
Patrick Zoll · NZZ (€) · 10 Minuten (Öffnet in neuem Fenster)
Das normale Volk ist wieder da. Von Friedrich Merz bis Sahra Wagenknecht erklären sich politisch Handelnde heute für die Stimme der „normalen Bevölkerung“. Aber auf welche Normalität berufen Sie sich dabei? In seinem Essay „Neue Normalisten“ findet Thorsten Holzhauser überraschende Antworten – jetzt kostenlos zu lesen im Newsletter der Kulturzeitschrift MERKUR. (Öffnet in neuem Fenster)
Satz der Woche
»Bitte machen Sie in diesem Artikel keinen Helden aus mir, sagt Spohr später. Er sei lediglich ein Arzt, dem das Leben immer ein bisschen wichtiger gewesen sei als die Wissenschaft.«
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(Öffnet in neuem Fenster)Haben die Medien im Fall Amanda Knox versagt, Khesrau Behroz?
2007 reist die damals 20-jährige Studentin Amanda Knox für ein Auslandssemester ins italienische Perugia. Kurz darauf wird ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher brutal ermordet. Knox wird zur Tatverdächtigen und gemeinsam mit ihrem damaligen Freund und einem Bar-Betreiber schuldig gesprochen. Die Nachricht verbreitet sich weltweit – die Medien stürzen sich auf die Geschichte der „schönen Studentin“, hinter deren makelloser Fassade angeblich eine Mörderin steckt. Heute, mehr als fünfzehn Jahre später, weiß man: Amanda Knox war unschuldig, ihre Verhaftung eine Verkettung von Behördenfehlern. Im neuen Podcast „Judging Amanda Knox“ geht Khesrau Behroz zusammen mit der Spiegel-Reporterin Alexandra Berlin diesem beispiellosen Justizskandal nach. In der neuen Folge von reporter:insights geht es darum, woher unsere Faszination für True Crime kommt, was sie mit uns macht und wo die journalistischen Grenzen liegen.
reporter:insights – Einblicke in große Recherchen (Öffnet in neuem Fenster)
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