The Return of the Prenzlette
Hallo Ihr Lieben!
Die PBN waren ewig in der Sommerpause, und alles, was ich euch mitgebracht habe, ist dieses Foto von Quallen aus dem Ozeaneum in Stralsund.
Kleiner Scherz. Natürlich steckt die erste Ausgabe dieses Newsletters in der neuen Saison voller Infos, Termine und schlechter Scherze (s. oben).
Bevor wir dazu kommen, möchte ich aber zunächst ein wenig aus dem redaktionellen Nähkästchen plaudern.
Die Prenzlauer Berg Nachrichten gibt es seit 2010. Seitdem hat sich die Welt, auch die Welt der Medien, stark gewandelt. Influencer:innen erreichen mittlerweile mehr Menschen als die New York Times, und viele Leute abonnieren lieber Spotify als die örtliche Lokalzeitung.
Jeder Dönerladen weiß, dass er besseren Döner machen muss, wenn die Kund:innen ausbleiben. Wir Journalist:innen hingegen beschimpfen die Leute und beharren auf unserem Angebot.
Es wird Zeit, das – und damit auch unser Produkt – zu ändern.
Im März haben wir uns gemeinsam mit euch auf die Reise begeben und in einem Labor die Prenzlauer Berg Nachrichten der Zukunft entwickelt.
Ab sofort brechen wir mit zwei zentralen Glaubenssätzen des Online-Journalismus:
Alle wollen mehr Reichweite. Wir zufriedene Leser:innen.
Um im Internet mit Inhalten Geld zu verdienen, setzen viele auf Masse. Hauptziel ist es, die Leute auf die eigene Seite zu locken, sie dort lange zu halten und ihnen möglichst viel Werbung anzuzeigen.
Dabei haben die allermeisten Leser:innen wenig Zeit und dank WhatsApp, TikTok und Apps, die per Push-Mitteilung an mehr Achtsamkeit erinnern, schon genug um die medialen Ohren.
Daher wollen wir euch schnell und bequem informieren – und euch dann mit dem guten Gefühl weiterziehen lassen, alles für euch Wichtige zu wissen.
Dafür setzen wir auf zwei neuartige Formate:
Kompakte Kurznachrichten mit den wichtigsten Infos auf einen Blick. Wir teasern nicht und machen erst recht kein Clickbait. Wer doch mehr wissen will, bekommt einen weiterführenden Link.
Also etwa so:
Wir strukturieren unsere Artikel nach Kategorien wie “Worum geht’s?”, “Warum ist das wichtig?” oder “Was sagen Betroffene” (so sieht das aus (Öffnet in neuem Fenster)). So kann sich jede:r möglichst schnell die Infos rausziehen, die ihn interessieren, und den Rest überscrollen.
Alle senden. Wir (also: wir und ihr) sind ein Info-Netzwerk, in dem die Redaktion den Nachrichtenfluss organisiert, strukturiert und ergänzt.
Bislang können Leser:innen bei Online-Medien vor allem eins beitragen: ihre Meinung in den Kommentarspalten. Das ist nicht nur nicht zeitgemäß, sondern eine verpasste Chance.
Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass die allerbesten Themen, Anregungen und Tipps von euch stammen. Höchste Zeit, dass wir Journalist:innen von unserem hohen Ross heruntersteigen und gemeinsam und auf Augenhöhe mit euch ein Angebot schaffen, das für alle besser wird.
Leider gibt es bislang keine Technik, mit der wir das, was wir vorhaben, realisieren können. Aber wir sind da dran und improvisieren in der Zwischenzeit. Unsere stets offenen Ohren (bzw. Augen) erreicht ihr unter redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de (Öffnet in neuem Fenster), (auch anonym) über unseren Themen-Briefkasten (Öffnet in neuem Fenster) sowie in Bälde regelmäßig bei persönlichen Treffen.
Im Journalismus geht ein Gespenst um. Es heißt News Avoidance. Menschen wenden sich bewusst von Nachrichten ab, weil es ihnen einfach zu viel, zu negativ, zu toxisch ist.
Aber nicht, weil es sie nicht interessiert.
Wir versuchen nun, ein Angebot zu machen, das dieses Problem löst.
In den vergangenen Wochen waren wir im Urlaub; wir arbeiten aber auch an einem kleinen Relaunch. Natürlich hätte ich gerne heute schon die neue Website vorgestellt (also mehr als den Screenshot oben), aber wir sind einfach noch nicht soweit. In Zukunft sollt ihr dort unsere Kompakt-News, Termine und Artikel finden. Auch den regelmäßigen Newsletter wird es weiterhin geben. Zudem Events und Gespräche – natürlich auch darüber, was ihr über all das denkt.
Wir erwähnten es oben: Die Prenzlauer Berg Nachrichten wollen im Spiel der Reichweitenorientierung nicht länger mitmachen. Zur Wahrheit gehört, dass wir dennoch unsere Miete bezahlen müssen. Das soll funktionieren über Werbekund:innen, die verstanden haben, dass der billige Klick ihnen nicht viel bringt. (Falls ihr euch angesprochen fühlt, ist Philipp unter schwoerbel@prenzlauerberg-nachrichten.de (Öffnet in neuem Fenster) euer Mann).
Und über euch, unsere Leser:innen. Seid dabei. Wir freuen uns!
Ihr seht, wir haben Großes vor. Und unser Versprechen, uns kurz und übersichtlich zu fassen, gleich mal spektakulär gerissen.
Dabei habe ich euch doch außerdem noch Infos und Termine mitgebracht! Jetzt aber schnell.
Wissen
Der Bezirk Pankow darf bis Ende des Jahres nur noch das Allernötigste ausgeben. Das hat Pankows Bürgermeisterin Cordelia Koch (Grüne) nun festgelegt. Dazu gehören das Aufrechterhalten des Betriebs (immerhin) und Fortführen schon laufender Bauprojekte, aber nichts Neues. Der Bezirk leidet unter einem massiven Geldproblem; jetzt soll die Finanzlage sortiert und verbessert werden, etwa durch Einsparungen im Kinder- und Jugendbereich. Die Opposition ärgert sich, dass Koch den Beschluss im Alleingang gefällt hat und kritisiert, wo Pankows Bürgermeisterin sparen will. (Quelle: Tagesspiegel (Öffnet in neuem Fenster))
Wer seine Meinung zu den Neubaupauplänen am Jahn-Sportpark äußern möchte, kann das noch bis zum 26.09. hier tun (Öffnet in neuem Fenster). Die Stimmen gegen den Abriss des Stadions werden derweil lauter. Anwohner:innen sammeln per Petition Unterschriften, und auch Pankows Bürgermeisterin und Architekt:innen sind dagegen. (Quellen: Petition (Öffnet in neuem Fenster), RBB (Öffnet in neuem Fenster), Tagesspiegel (Öffnet in neuem Fenster)).
Winsviertel, Bötzowkiez und Grüne Stadt sollen durch Kiezblocks verkehrsberuhigt werden. Dafür laufen noch bis Oktober Verkehrszählungen sowie Bürgerbefragungen, sowohl online (Öffnet in neuem Fenster) als auch offline, etwa am 24. und 25. September in der Bibliothek am Wasserturm. (Quelle/mehr Infos: BA Pankow (Öffnet in neuem Fenster))
Prenzlauer Berg hat einen neuen Bistro-Buchladen, der sich auch hervorragend als Instagram-Hintergrund eignet: Das Minoa Berlin in der Rykestraße ist die Berliner Schwester von Läden mit dem gleichen Konzept in der Türkei und serviert zwischen Romanen, Kinderbüchern und Englischsprachigem Avocado-Toast und Whiskey Sour. (Minoa bei Instagram (Öffnet in neuem Fenster))
Die Hagenauer Straße im Kollwitzkiez wird doch keine Klimastraße, weil dem Bezirk das Geld für neue Bäume und weniger Parkplätze fehlt. Gebaut werden nur ein paar neue Gehwegvorstreckungen und Fahrradbügel. (Quelle: Entwicklungsstadt Berlin (Öffnet in neuem Fenster))
Die Sanierung des Schwedter Stegs wurde von diesem Herbst auf das kommende Frühjahr verschoben. Dann wird die Brücke für ca. vier Monate gesperrt. (Quelle: Morgenpost (Öffnet in neuem Fenster))
Im Süden des Prenzlauer Bergs wurden auf zwei Friedhöfen Larven der Tigermücke entdeckt, die mit ihrem Stich Krankheiten wie Dengue- oder Zika-Virus verbreiten kann. (Quelle: BA Pankow (Öffnet in neuem Fenster))
Das Gymnasium am Europasportpark wird endlich saniert. Die Schüler:innen haben schon ihr Ausweichquartier im ehemaligen Umspannwerk in Wilhelmsruh bezogen. Zur feierlichen Eröffnung wurde die Schule in Gedenken an die Holocaust-Überlebende in Inge-Deutschkron-Gymnasium umbenannt. (Quelle: BA Pankow (Öffnet in neuem Fenster))
Machen
22.09., 11-18 Uhr: Kinderfest in der Kulturbrauerei (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).
22.09., 15 bis 19 Uhr: Die Winsstraße wird zwischen Immanuelkirch- und Raabestraße zur Spielstraße.
Bis 22.09.: Jüdische Kulturtage, u.a. auch mit Veranstaltungen in der Synagoge in der Rykestraße sowie im Kino in der Kulturbrauerei (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).
Bis 24.09: Die Prenzlauerbergiale zeigt Filme aus und über den Kiez im Filmtheater am Friedrichshain (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).
Bis 05.10.: Das Kiez-Labor des City Labs gastiert mit Workshops, Spaziergängen und Gesprächsrunden im Hof des Kultur- und Bildungszentrums Sebastian Haffner (mehr (Öffnet in neuem Fenster)).
Fragen? Anmerkungen? Infos? Schreibt an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.d (Öffnet in neuem Fenster)e.
Ich freue mich. Das wird gut!
Beste Grüße und bis bald,
Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten (hier zu sehen mit ihrem Das-wird-gut-Gesicht)