Jörg Alt. Handelt!

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Mit diesem Beitrag verweise ich auf einen engagierten jesuitischen Theologen und Sympathisanten der FridaysForFuture-Bewegung in Nürnberg: Jörg Alt. Dort haben Jesuiten ein Bildungszentrum (Öffnet in neuem Fenster) für interkulturelle Begegnung und Bildung aufgebaut. Sehr interessant…

Seine Bücher sind die Frucht jahrelangen gewaltfreien Widerstands. Und spiegeln Begründungen (Theorie) und aktivistische Verfahren (Praxis) des Widerstands gegen die Übermacht der globalen Verbrennerlobby…

Er knüpft an bei einem Schatz katholischer Theologie, der sogenannten katholischen Soziallehre: Was ist das entscheidende Argument der Katholische Soziallehre im Blick auf die Klimakatastrophe. Jörg Alt verarbeitet sie in seinem Buch "Handelt! Ein Appell an Christen und Kirchen, die Zukunft zu retten als einen wesentlichen Beitrag zur Transformation der Gesellschaft wie wir sie neoliberal gestaltet haben.

Auf Bitten von FridaysForFuture der Nürnberger Ortsgruppe hat sich der Jesuiten Pater und Studentenpfarrer, Jörg Alt, drangesetzt, wichtige Fragen der jungen Menschen zu beantworten:

1. Wie steht die Kirche den aktuellen „Megakrisen“ gegenüber und was kann sie dagegen tun? (Ich würde sie die „Metakrise (Öffnet in neuem Fenster)” nennen).

2. Haben wir als Gesellschaft alles, was wir brauchen, um die Wende noch rechtzeitig zu bekommen? (Ich bin hier schon desillusionierter und erwarte nur noch die beste aller Katastrophen zu erzeugen wie es dieses Flow-Chart (Öffnet in neuem Fenster) lehrt).

3. Welche Rolle spielt Ziviler Ungehorsam und Widerstand, um Gesellschaft und Politik ins entschiedenere Handeln zu bekommen? Das Ergebnis auf diese drei Fragen sind diese drei Bücher.

Die Katholische Soziallehre (Öffnet in neuem Fenster) bietet tatsächlich ein starkes Fundament, um auf die Klimakatastrophe zu reagieren. Ihre zentralen Prinzipien wie die Menschenwürde, das Gemeinwohl, die Solidarität und die Subsidiarität liefern wesentliche Argumente für eine Transformation der Gesellschaft hin zu einer ökologisch und sozial gerechteren Ordnung.

Entscheidende Argumente der Katholischen Soziallehre:

1. Bewahrung der Schöpfung: In der katholischen Tradition wird die Welt als Gottes Schöpfung betrachtet, die der Mensch nicht ausbeuten, sondern verantwortungsvoll bewahren soll. Papst Franziskus betont dies in seiner Enzyklika Laudato si’ (Öffnet in neuem Fenster) (2015), in der er dazu aufruft, den „Schrei der Erde“ und den „Schrei der Armen“ zu hören.

2. Gemeinwohl und ökologische Gerechtigkeit: Die Katholische Soziallehre sieht das Gemeinwohl nicht nur in Bezug auf die menschliche Gesellschaft, sondern auch im Einklang mit der Natur. Der Wohlstand einer Generation darf nicht auf Kosten zukünftiger Generationen erzielt werden.

3. Option für die Armen: Die Auswirkungen der Klimakatastrophe treffen die ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen am härtesten. Die Katholische Soziallehre fordert Gerechtigkeit und Solidarität mit diesen Menschen.

4. Verantwortungsethik: Der Mensch hat eine Verantwortung für die gesamte Schöpfung, nicht nur für seine eigenen Interessen. Diese Ethik steht im Gegensatz zur neoliberalen Logik, die oft kurzfristigen Profit über langfristige Verantwortung stellt.

Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation

Jörg Alt kritisiert in seinem Buch „Handelt” (Öffnet in neuem Fenster) die neoliberale Gestaltung der Gesellschaft, die oft auf Wachstum und Gewinnmaximierung fixiert ist. Er ruft Christen und Kirchen dazu auf, sich aktiv in den gesellschaftlichen Wandel einzubringen. Hierzu bietet die Katholische Soziallehre klare Ansätze:

1. Wirtschafts- und Umweltkritik: Die Soziallehre fordert eine Wirtschaft, die dem Menschen und der Schöpfung dient – nicht umgekehrt. Sie setzt sich für eine „integrale Ökologie“ ein, die Umwelt, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit verbindet.

2. Moralische Autorität der Kirche: Die Kirche hat die Möglichkeit, eine globale moralische Diskussion über den Klimawandel anzustoßen und politisches Handeln zu fördern. Papst Franziskus’ Engagement zeigt, wie dies geschehen kann.

3. Inspirierende Beispiele: Die Katholische Soziallehre kann konkrete Projekte und Initiativen inspirieren, die nachhaltige Lebensstile fördern – von ökologischen Gemeinschaften bis hin zu fairen Wirtschaftsmodellen.

Insgesamt bietet die Katholische Soziallehre eine kraftvolle Grundlage, um die neoliberale Gesellschaft kritisch zu hinterfragen und alternative, nachhaltigere Modelle zu fördern. Der Appell von Jörg Alt ergänzt diesen Ansatz durch eine dringende Handlungsaufforderung an Christen und Kirchen, ihre ethischen Prinzipien in praktisches Engagement zu übersetzen.

Vielleicht hast du mit diesem kurzen Teaser ja Lust, mehr von dieser Denkrichtung zu erforschen? Schreib mir oder antworte auf diese Mail, wenn du Ermutigung oder Fragen für mich hast.

Mein persönlicher Kontext †

P.S. Persönlich bin ich durch den Tod meiner lieben Frau Henriette gerade mit anderen Themen beschäftigt. Wir beide haben die letzten Wochen — oder sogar die letzten 18 Monate eher mit dem persönlichen Überleben angesichts einer Krankheit zum Tode, Krebs, gekämpft.

Auf diesem Weg war Henriette widerstandsfähig genug (Resilienz 3.0, also antifragil (Öffnet in neuem Fenster)genug!), aus jedem Tag noch Freude und das Beste herauszuholen. Ich selbst war ja auf diesem jahrelangen Weg seit 2015 und dann 2020 mit den Rezidiven des Brustkrebses ihr Begleiter. Viel habe ich von ihr gelernt: Ihre Trotzkraft war groß und doch stand am Ende ihr Tod am 9.2.2025.

Herzliche Einladung zum Videostream (Öffnet in neuem Fenster) oder live beim Gedenkgottesdienst und Begräbnis am 28.2.2025 ab 12.30 Uhr in der Kirche St. Pauli in Lemgo (Details hier).

Gerne darfst du mir oder besser ihr noch einen Gruß auf ihrer Gedenkseite hinterlassen (Öffnet in neuem Fenster). Ich würde mich sehr freuen.

Sie hatte sich sehnlichst gewünscht, ihre Coaching-Marke ANKERPUNKT (Öffnet in neuem Fenster)noch mit der Welt zu teilen, hatte sich jahrelang weitergebildet und wunderbare Seminarkonzepte entwickelt. So fanden im Juli 2023 und im Sommer 24 die ersten Werfttage statt… Es bleibt mir ein Geheimnis, was mit unserem hochkomplexen Geist passiert, wenn er dann körperlich an sein Ende gekommen ist. Auf jeden Fall ist es so schade, wenn all diese Komplexhirne plötzlich aufhören zu sein. Aber das wäre ein eigenes Thema. Ich bleibe da sicher dran.

Euer trauriger und auch durch tragende Gemeinschaft und Gebete getrösteter

Helge (mit der kreativen Henriette im Geist dabei)