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Woher nehmen Journos die Ideen?

Hallo.

Das ist die zweite Ausgabe von „Newsgierig“, dem Newsletter zur Arbeit von Journalistinnen und Journalisten (kurz: Journos). In kleinen Häppchen bekommst Du bis Ende August 2024 direkten Einblick in die Welt der Medien.

Die Frage heute lautet: Wie finden Journos Themen?

Es ist ein bisschen wie mit diesem Newsletter. Das Projekt „Newsgierig“ ist entstanden, weil mir häufig die gleichen Fragen gestellt werden – zum Beispiel, wie ich eigentlich auf meine Themen komme.

Grundsätzlich:

Immer, wenn Menschen miteinander im Austausch sind, kann eine Idee abfallen. Manche Journos sagen, die Geschichten liegen auf der Straße.

Stelle Dir vor, Du stehst im Supermarkt an der Kasse. Die Leute vor Dir in der Schlange unterhalten sich darüber, wie sich ihr Viertel verändert hat. Sie finden: Nicht zum Guten. Ein paar Tage später im Bus bekommst Du den Ärger eines Paares darüber mit, dass Bäume in dem kleinen Park an der Ecke gefällt werden. Offenbar soll dort gebaut werden. Bei einer Geburtstagsfeier erzählt eine 67-Jährige, dass ihre Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt worden sei.

Wenn ich also regelmäßig erlebe, dass Menschen etwas umtreibt, sie etwas genauer wissen wollen, sich über etwas austauschen: Dann merke ich auf. Ich höre zu, worüber Leute streiten. Ich sehe, wenn Menschen ihre große Überraschung oder Freude teilen.

Insa van den Berg, Frau mit roten Haaren und Brille, lehnt mit einer Zeitung an einer Säule.

Im Alltag aufmerksam sein – das ist nur eine Möglichkeit, um Ideen zu sammeln. Ich lese außerdem viele Mails, Bücher, Beiträge in Foren und Online-Netzwerken und achte auf Ungereimtheiten.

Vielleicht ahnst Du jetzt schon: An Impulsen für Themen mangelt es mir nicht. (Eher an Zeit…. 😬)

Wenn eine Idee so richtig piekt, frage ich mich und fange an zu suchen: Ist das für Einzelne eine Besonderheit, eine Herausforderung? War es Zufall, dass ich sowohl im Supermarkt, im Bus als auch auf der Geburtstagsfeier was von einem Unwohlsein im Kiez mitbekommen habe? Oder betrifft das eine größere Gruppe von Menschen?

Eine Idee ist noch kein Thema

Wenn es mehrere Leute betrifft, mache ich mich an die weitere Arbeit. Aus der Idee soll ein Thema werden. Ich beschäftige mich dazu damit, was genau ich herausfinden will. Zum Beispiel: Was sind die Gründe für dieses Problem?

Mit einer solchen Leitfrage entwickele ich ein Thema. Das könnte sein: Warum sinkt die Lebensqualität in unserer Region?

Ob und wie ich es letztlich recherchiere, hängt von weiteren Punkten ab – dazu ein anderes Mal mehr.

Ich persönlich gehe überregional bedeutsamen Themen aus dem Feld Sozialpolitik nach. Es geht mir überwiegend um Gesundheit und Alter. Andere Journos haben sich auf Wirtschaft spezialisiert oder machen eher Beiträge aus Sport, Kultur. Und es gibt auch viele, die machen fast alles.

🤔Hast Du dazu noch Fragen?

Dann schreibe mir eine E-Mail (Öffnet in neuem Fenster) oder eine Nachricht bei dem Online-Netzwerk LinkedIn (Öffnet in neuem Fenster). Ich bin außerdem auch im Fediverse (Öffnet in neuem Fenster) unterwegs. (Kennst Du noch nicht? Ist eine Alternative zu Facebook. (Öffnet in neuem Fenster))

Ansonsten: Bis nächste Woche!

Viele Grüße von Insa

Wer hier schreibt?

Ich bin Insa van den Berg.
Journalistin, Seminarleiterin, Moderatorin, Sachbuch-Autorin.
Neugierig, stur, streng, aber zumeist freundlich im Ton.

Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren für verschiedene Medien und Medienkanäle, bin bei Zeitungen groß geworden, schreibe für Online-Magazine. Ich kenne eine Menge schwarzer Schafe in diesem Beruf und etliche brillante Kolleginnen und Kollegen.

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