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MCP — Der Newsletter im Februar

Liebe Leser:innen,

in diesen rauen Zeiten …

Wir starten diesen Newsletter gleich mit etwas Freudigem:

Frisch erschienen

Vor wenigen Tagen ist eine weitere Anthologie erschienen, das mir ganz besonders am Herzen liegt: Eltern werden (Öffnet in neuem Fenster), herausgegeben von Kati Hertzsch im Diogenes Verlag. Diese 21 Texte erzählen so viel — aber eben auch genau die Sichtweisen, die in bisherigen Büchern zum Kinderhaben und Nichthaben oft (schmerzlich) fehlen. Kati Hertzsch schreibt dazu:

Mit der Anthologie Eltern werden haben sich die beiden größten Leidenschaften meines Lebens in einem Buch zusammengefunden: Mutterschaft und Literatur. Seit ich Mutter bin, versuche ich voller Faszination dieses so unglaublich vielfältige Thema zu begreifen. Kaum etwas im Leben wirft uns so nachhaltig auf uns zurück, stellt uns in Frage, macht uns ganz und kaputt – emotional, aber auch gesellschaftlich, sozial, finanziell. Eltern werden widmet sich den vielen Facetten von Elternschaft, die sich mit dem Kinderhaben nicht erschöpft. Einundzwanzig verschiedene Stimmen von Autorinnen und Autoren denken nach über Geburt und Kinderwunsch, über Vereinbarkeit, Pflegschaft, queere Elternschaft, über Kinder in interkulturellen Beziehungen, über Elternwaisen, Trennung mit Kindern, Schwangerschaftsabbruch und künstliche Befruchtung, Zwillinge und Mehrfacheltern. Es ist ein umwerfendes Buch geworden, voller Intensität, Klugheit, der nötigen Empörung und Wärme.“ Kati Hertzsch

Ich durfte mit Das Kirschenkind und ich einen Beitrag darin veröffentlichen, der mir wirklich aus der Seele direkt in die Tasten geflossen ist. Mitglieder meines Steady-Kanals können ihn auch hier lesen (Öffnet in neuem Fenster).

Für all die anderen großartigen Beiträge, wie zum Beispiel von meinen Freund:innen Clara Schaksmeier und Tobias Schiller, empfehle ich aber natürlich die gesamte Anthologie im Buchladen eures Vertrauens gleich stapelweise (sie eignet sich auch so gut zum Verschenken) zu erwerben.

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Im grauen Januar habe ich aus eher privaten Gründen viel Zeit unterwegs verbracht und dabei viele gute Dinge …

Gern gehört

Die fabelhafte ARD-Audiothek ist überhaupt ein schillerndes Schatzkästchen, wenn man literarische Inspiration für die Ohren sucht. Hier habe ich mit großer Freude das Deutschlandfunk Kultur Studiozeit Hörspiel Die Liebe ist eine Baustelle (Öffnet in neuem Fenster)von Walter van Rossum über Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre entdeckt. Eine gut unterhaltene Dreiviertelstunde, die meine aktuelle (und sich sicherlich noch länger hinziehende) Lektüre der tollen Neuübersetzung von Simone de Beauvoirs Die Mandarins von Paris (Öffnet in neuem Fenster) perfekt ergänzt. Neu übersetzt wurde der Klassiker von Amelie Thoma und Claudia Marquardt, und ist dadurch und durch das großartige und ausführliche Nachwort von Nicole Seifert in dieser schönen Hardcoverausgabe übrigens besonders lohnend.

Ich bin, sicherlich auch im Zuge des diesjährigen 150. Jubiläums, im Januar in ein ominöses Thomas-Mann-Kaninchenloch gefallen. Teile von mir werden vermutlich auch erst nach unbestimmter Zeit wieder daraus hervorkriechen. Mit einigen Details, der Skepsis, der möglichen Kritik, aber auch meiner großen Begeisterung für seine Sprache und der (nahezu bodenlosen) Überraschung seines Humors (ich hatte das aus Jugendjahren so ganz anders in Erinnerung) werde ich irgendwann an anderer Stelle aufwarten müssen, ich sortiere mich noch. Auf jeden Fall hatte ich neben viel Lektüre, auf die ich gerade riesige Lust habe, absolut keine, den Zauberberg noch mal zu lesen, und habe mit großem Gewinn der Nacherzählung von Meike Rötzer aus dem Erzählbuchverlag (Öffnet in neuem Fenster) gelauscht.

Im Dezember ist eine Folge der Hörbar Rust (Öffnet in neuem Fenster) mit Armin Mueller-Stahl erschienen. Ob es die Suche nach einer Buddenbrooks-Verfilmung (ja, auch das wollte ich nicht nochmal lesen) war, die hier den Algorithmus gefüttert hat? Egal. Denn Armin Mueller-Stahl erinnere ich vor allem im inspirierenden Sprechen über seine Malerei, als er im ocelot mal Der wien Vogel fliegen kann (Öffnet in neuem Fenster) vorgestellt hat. Im Gespräch mit Bettina Rust spricht er sehr berührend über die Grenzgänge seiner Kunst und seines Lebens, über Literatur und die Liebe — und natürlich Musik.

Der Kulturpodcast Orte und Worte vom rbb begleitet Schriftsteller:innen an besondere Locations und in immer kluge und intensive Gespräche über das Schreiben und das Leben. Ich habe ihn offen gestanden erst entdeckt, als mich die Journalistin Nadine Kreuzahler auf eine Pasta Carbonara zu meinem Lieblingsitaliener (Öffnet in neuem Fenster) in Berlin Mitte und einem Gespräch über die Anthologie Und ich — begleitet hat. Jetzt höre ich die bisherigen und neuesten Folgen mit großer Begeisterung nach und bin jedes mal so gern dabei. Zum Beispiel mit Marica Bodrožić im Garten der Diaspora (Öffnet in neuem Fenster) oder mit Julia Schoch im eigenen Zimmer (Öffnet in neuem Fenster).

Trotzdem ist es das Allerschönste, mit Ludwig Lohmann im eigenen Podcast über Bücher schwärmen zu dürfen. Im Januar haben wir uns für die bereits siebzigste Folge von blauschwarzberlin — Der Literaturpodcast (Öffnet in neuem Fenster) wieder in der Stabi getroffen.

Ich habe mich erstmal an einer Lyriksammlung getröstet: Ich richte mir ein Zimmer ein in der Luft (Öffnet in neuem Fenster), herausgegeben von Marie Bernhard, illustriert von Gerda Raidt kam gerade zur rechten Zeit.

Über Umlaufbahnen (Öffnet in neuem Fenster) von Samantha Harvey konnte ich nur gebannt staunen, über so viel Präzision und Poesie, über so viel Klarheit; so brillant und sicher ist auch die Übersetzung von Julia C. Wolf.

Rote Sonne (Öffnet in neuem Fenster) von Johanne Lykke Holm, aus dem Schwedischen unendlich geschmeidig und zart übersetzt von Hanna Granz, ist ebenfalls ein Buch, das noch lange, lange in mir nachhallt.

Zum Schluss habe ich mich am Witz und Einfallsreichtum von Judith Kellers Sprache begeistert die man jetzt in ihrer Kurzprosasammlung Ein Tag für alle (Öffnet in neuem Fenster) auch mal einfach so zwischendurch genießen kann.

Worüber Ludwig gesprochen hat, hört ihr am besten überall, wo ihr gern Podcasts hört, zum Beispiel auch bei YouTube (Öffnet in neuem Fenster), wo wir uns immer weiter über jedes Like freuen.

https://www.youtube.com/watch?v=mDcAVK7Cpgg (Öffnet in neuem Fenster)

Termine — vor allem im Februar

Mit schönsten Ankündigungen für unseren Podcast gehts direkt weiter. Nach der Februarfolge, die wir am 18.2. wieder als Livestream aus der Stabi senden, reisen wir in die Schweiz und sind am 9. März in Thun zu Besuch und freuen uns schon sehr auf eine Podcastfolge vor Publikum live beim Thuner Literaturfestival Literaare. Und wer gern mal in Berlin bei einem Podcast dabei sein will (und zwar auch hier nicht nur via Insta-Live, sondern vielleicht sogar mit gemeinsamem Anstoßen hinterher), merkt sich bitte schon mal den 4. April vor. Details hierzu folgen noch.

Mit der Anthologie Und ich — bin ich am 6. Februar für die Buchhandlung Taube in Marbach (Öffnet in neuem Fenster) eingeladen und lese im Humboldt-Saal des Deutschen Literaturarchivs. Es gibt noch Tickets und auch eine Abendkasse. Ich würde mich so freuen, viele von euch dort zu sehen, wenn es in eurer Nähe ist!

Falls Marbach nicht in eurer Nähe ist, gibt es am 17.2. einen digitalen Lesung- und Diskussionsabend zur Anthologie für die Volkshochschule Gießen (Öffnet in neuem Fenster). Schaltet euch doch gern dort dazu. (Diese Veranstaltung ist kostenfrei, Anmeldungen müssten aber bis 12.2. erfolgen.)

Am 12.2. um 20 Uhr spreche ich auf Instagram mit Rabea Edel über ihren neuen Roman Portrait meiner Mutter mit Geistern (Öffnet in neuem Fenster), der gerade im Verlag C.H. Beck erschienen ist.

Im Potsdamer Museum Das Minsk gibt es vom 1. Februar bis 10. August die Ausstellung Im Dialog. Sammlung Hasso Plattner: Kunst aus der DDR (Öffnet in neuem Fenster) zu sehen. Dieses spannende Thema wird von einer Lesereihe begleitet und ich freue mich so, so sehr, dass ich einige der dazu stattfindenden Abende moderieren werde. Den Anfang macht Charlotte Gneuß mit Gittersee am 20. Februar um 19:30 Uhr. Wer sich schon mal den nächsten Termin vormerken will: Am 6. März spreche ich dann in Potsdam mit Carolin Würfel über Drei Frauen träumten vom Sozialismus.

Am 26.6. um 20 Uhr spreche ich auf Instagram mit Rabea Weihser über: Wie wir so schön wurden. Eine Biografie des Gesichts (Öffnet in neuem Fenster). Das Buch erscheint genau an diesem Tag beim Diogenes Verlag.

Es ist jedes Mal ein Lieblingstag im Kalender, wenn ich zum Literaturfestival lesen.hören (Öffnet in neuem Fenster)nach Mannheim fahren darf. Am 28. Februar ist es wieder so weit, dann spreche ich einen Abend lang mit Verena Güntner und Clara Umbach vom Literaturkollektiv Liquid Center und mit Beate Absalon über die beiden Bücher wir kommen und Not giving a fuck.

Weitere Termine — und ich sage mal so, der März hat Großes vor — findet ihr immer zuerst auf meiner Website (Öffnet in neuem Fenster).

Zum Abschluss möchte ich euch noch — jenseits von Moderationen und Podcast — ein paar Bücher ans Herz legen, die in diesen Tagen erscheinen.

Schön und neu

Asal Dardan gehört für mich zu den klügsten und wichtigsten Stimmen überhaupt. Mit Traumaland (Öffnet in neuem Fenster)nimmt sie uns mit auf eine Spurensuche in deutscher Vergangenheit und Gegenwart.

Wenn Nicole Seifert ein Buch feiert, dann muss ich es auf jeden Fall auch lesen. Und die Übersetzerin nennt Die Kolonie (Öffnet in neuem Fenster) von Audrey Magee als ein Lieblingsbuch des Jahres.

Mit Wild nach einem wilden Traum (Öffnet in neuem Fenster) ist soeben Band drei der Biographie einer Frau von Julia Schoch erschienen, ich kann mir das Lesen gar nicht so lange einteilen, wie ich will, dass es andauert. Deshalb gibt es von Mitte Februar bis Mitte April dazu die 31. Leserunde in meinem Instagram Lesekreis (Öffnet in neuem Fenster).

Die Premiere von Kathrin Weßling habe ich leider (aus Gründen) verpasst und wenig so sehr bedauert in diesem noch jungen Jahr. Umso mehr freue ich mich jetzt, bei der Lektüre von Sonnenhang (Öffnet in neuem Fenster) gerade über dieses Buch, ich stecke nämlich schon mitten drin und werde an anderer Stelle nochmal ausgiebig schwärmen.

Yael van der Wouden hat mit ihrem Debüt In ihrem Haus (Öffnet in neuem Fenster), übersetzt von Stefanie Ochel, international bereits für große Begeisterung gesorgt. Ich glaube, ich schließe mich an. Bald auch konkreter.

Über Thomas Mann steht ja weiter oben schon einiges. Mit Deutsche Hörer (Öffnet in neuem Fenster) erscheinen nun auch seinen Radioreden aus dem Exil gegen das Naziregime, mit der klugen Einordnung von Melk Kiyak.

Die Wiederentdeckung Kallocain (Öffnet in neuem Fenster) von Karin Boye, übersetzt von Paul Berf, ist nun endlich auch im Taschenbuch erschienen. Die Autorin lebte von 1900 bis 1941 und hat eine feministische Dystopie geschrieben, die keinen Vergleich scheuen muss und bestürzend aktuell wirkt.

Schon seit ihrem großartigen Essay Offenheit (Öffnet in neuem Fenster), freue ich mich darauf, dass Jaqueline Scheiber ihren ersten Roman veröffentlicht. Dieser Tage ist es soweit: dreimeterdreißig (Öffnet in neuem Fenster) wird uns vermutlich nicht weniger als das Herz brechen — und es neu zusammenflicken.

Es gibt einen neuen Roman von Elfi Conrad. Nach Schneeflocken wie Feuer (Öffnet in neuem Fenster) geht sie in der Vergangenheit nochmal um einiges zurück und erzählt in Als sei alles leicht (Öffnet in neuem Fenster) die feministische Geschichte einer Flucht aus Niederschlesien.

Die Lieblingskünstlerin Kat Menschik hat gemeinsam mit Monika Helfer Der Bücherfreund (Öffnet in neuem Fenster) herausgebracht. Diese Geschichte eines bewegten Lebens und der Liebe zur Literatur, so unfassbar schön bebildert, wie es nur Kat kann — brauchen wir alle!

Und damit verabschiede ich mich. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Lasst uns lesen! Am besten etwas, das unsere Demokratie (Öffnet in neuem Fenster) stärkt. Denn sie ist, wofür es sich jetzt zu kämpfen lohnt. Lasst uns Menschen wählen und Parteien stärken, die dieses Land zu einem guten Ort für ALLE machen wollen.

Wenn ihr zudem auch etwas ausdrucken und ein Plakat (oder gern auch viele) aufhängen oder mit zu den Demos nehmen könnt: Bei Verlage gegen Rechts (Öffnet in neuem Fenster) gibt es Plakate zum Download.

Wir lesen uns an dieser Stelle am ersten Sonntag im März wieder.

Eure Maria

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