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Der einzige, der einen Dritten Weltkrieg provoziert, sitzt im Weißen Haus

Donald Trump hat einmal mehr bewiesen, auf wessen Seite er steht. Mit offener Verachtung begegnete er gestern dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, einem demokratisch gewählten Staatsoberhaupt, während er gleichzeitig Kreml-Propaganda über die Ukraine verbreitete. Wer noch Zweifel hatte, dass Trump längst zum strategischen Risiko für den Westen geworden ist, sollte jetzt aufwachen. Nicht Joe Biden, nicht die NATO, und schon gar nicht Selenskyi, sondern Trump selbst ist die größte Gefahr für einen dritten Weltkrieg.

In den letzten 40 Tagen haben die Alleingänge von Donald Trump und Elon Musk gezeigt, wie wenig politisches Urteilsvermögen mit Macht zu tun haben muss. Besonders absurd wurde es gestern im Weißen Haus. Trump demütigte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, brach ein Treffen abrupt ab und ließ die Presse vor einer leeren Bühne stehen – alles nur, weil Selenskyj sich nicht unterwürfig genug zeigte. Die Botschaft ist dabei klar, denn US-Hilfe gibt es nicht umsonst. Und Dankbarkeit ist keine Option, sondern Pflicht. Die öffentliche Demütigung des Opfers, die darauf abzielt, es zur Selbstbezichtigung zu zwingen, ist dabei zentrales Element jeder faschistischen Ideologie. In einem System, das auf der Zerstörung individueller Integrität und der Unterwerfung des Einzelnen ausgerichtet ist, wird das Opfer zum Werkzeug der eigenen Zerstörung. Diese Praxis zerstört nicht nur die soziale Ordnung, sondern entmenschlicht auch das Individuum, indem es in einem ständigen Zustand der Schuld und Scham gehalten wird. Faschismus lebt von der Verleugnung der eigenen Verantwortung und der Umkehrung von Schuld und Unschuld – eine manipulative Taktik, die darauf abzielt, den Widerstand zu brechen und die Opfer zur Komplizenschaft zu drängen.

Das hier sind keine harmlosen diplomatischen Verstimmungen. Wenn der US-Präsident und sein mächtigster Fanboy die Ukraine öffentlich herabwürdigen, ist das ein Signal – und zwar ein fatales. Russland, das längst auf jede Gelegenheit zur Destabilisierung Europas lauert, dürfte die Botschaft verstanden haben. Die USA wanken. Und wenn Washington seine Bündnistreue künftig nach Laune und Tagesform bemisst, wird aus einer Supermacht schnell ein unzuverlässiger Spielpartner.

Europa kann es sich nicht leisten, in dieser Gemengelage passiv zu bleiben. Die russische Invasion hat nicht nur die Ukraine, sondern das Fundament der europäischen Sicherheitsarchitektur erschüttert. Seitdem hat die EU Hilfe in Form von wirtschaftlicher, humanitärer und militärischer Hilfe bereitgestellt – eine Entscheidung, die weit über eine bloße Unterstützung hinausgeht. Es ist eine Investition in die Stabilität des Kontinents, die in Zeiten zunehmender globaler Unruhe von existenzieller Bedeutung ist. Die Ukraine steht heute nicht nur als Verbündeter, sondern als letzte Bastion gegen autoritäre Regime, die mit einer Umgestaltung der internationalen Ordnung drohen. Europas Reaktion darauf wird nicht nur in Kiew, sondern in der gesamten westlichen Welt vernommen.

Trump und Musk mögen sich in ihrer Selbstdarstellung gefallen, doch ihre jüngsten Auftritte haben tiefgreifende geopolitische Konsequenzen. Während sie auf den Bühnen ihrer Selbstinszenierung glänzen, müssen wir in Europa die Realität erkennen und entscheidend einen klaren Kurs halten, der die Ukraine unterstützt, demokratische Werte verteidigt und uns nicht von den Launen eines US-Präsidenten abhängig macht. Ob Merz in der Lage ist, einen solchen Kurs zu vertreten, bleibt fraglich. Derzeit zeigt er eher, dass er mit der kleinsten Kritik von älteren Damen in Talkshows kaum umgehen kann. Wenn ihn solche Kleinigkeiten aus der Fassung bringen, wie will er dann das Steuer inmitten echter geopolitischer Krisen festhalten?

Die Mäßigung der etablierten Medien ist kaum mehr zu ertragen. Der wahre Brandstifter sitzt nicht irgendwo im Hintergrund, sondern mitten im Zentrum der Macht. Der Präsident der Vereinigten Staaten, ein Mann, dessen Handlungen die Welt destabilisieren, und sein Milliardärs-Freund, dessen Ideologie eher einem religiösen Eifer als einer fundierten Analyse gleicht, treiben uns unaufhaltsam auf den Rand des Abgrunds. Wer noch von „Mäßigung“ spricht, hat den Ernst der Lage längst aus den Augen verloren.

Kategorie Aktuelles

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