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Von wegen produktiv: 10 Tipps, die mehr frustrieren als helfen

Unkontrolliertes Augenrollen und Kopfschütteln, das lösen einige vielzitierte Produktivitätstipps bei mir aus. Vor allem, da ich mich schon lange mit dem Thema beschäftige und einigen Unsinn – für mich persönlich – immer und immer wieder lese. Auf das Warum und mögliche Alternativen will ich hier eingehen.

Disclaimer

Ich bin ein grundsätzlich positiver Mensch. In diesem Artikel erlaube ich  mir aber mal, mir Luft zu machen, sarkastisch zu sein, zu überspitzen und spreche aus, was ich oft nur denke. Ich will die genannten Methoden nicht schlecht machen, denn das sind sie nicht. 

Aber ich will gern für eine differenzierte Betrachtung sorgen. Eine Gegenseite zum Hype, zu den Stimmen, die uns erzählen, wie toll dieses und jenes funktioniert und wie sehr sich ihr Leben verbessert hat, seit sie um 5AM aufstehen. 😜

Was ist eigentlich ein Tipp?

Ein Tipp wird als Ratschlag oder nützlicher Hinweis definiert. Also frage dich immer, wenn du einen Tipp bekommst oder liest, ob dieser Hinweis für dich persönlich nützlich ist. Oder halt etwas, das dir einfach um die Ohrengeratschlagen“ wird, ohne wirklich hilfreich zu sein. Auch wenn ein Tipp schön klingt, bleibt die Frage, hilft er dir wirklich? Manchmal muss man das einfach ausprobieren, oft kann man es schon vorher erahnen.

Für mich ist ein Tipp ein praktischer Hinweis, den ich idealerweise sofort umsetzen kann.

Mit Tipps ist es also wie mit Feedback: Du kannst sie dir anhören, aber du entscheidest dann selbst, ob du sie annimmst oder verwirfst. Denn du kennst dich selbst am besten. 

Nach dem Lesen dieses Artikels fühlst du dich vielleicht weniger oft schlecht, wenn eine neue Methode oder ein schnell gegebener Tipp bei dir nicht fruchtet! Mit dir ist nichts verkehrt! Es liegt am Tipp und es gibt genügend andere, die du ausprobieren kannst.

Du brauchst diesen einen hochgelobten Tipp nicht, du wirst einen anderen wirklich hilfreichen finden. 💛

Ein Experiment zum Einstieg

Machen wir mal ein Experiment mit ChatGPT. Hach, ich freu’ mich richtig drauf.

Prompt: Du bist Psychologe und Experte für Produktivität. Bitte erkläre mir die 3 effektivsten Methoden für mehr Produktivität.

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ChatGPT: Gerne! Hier sind drei der effektivsten Methoden, um die Produktivität zu steigern:

Tipp 1: Zeitmanagement-Techniken (z.B. Pomodoro-Technik)

Die Pomodoro-Technik ist eine weitverbreitete Methode, die dabei hilft, Ablenkungen zu minimieren und fokussiertes Arbeiten zu fördern. Diese Methode hilft, mentale Ermüdung zu reduzieren und die Konzentration aufrechtzuerhalten.

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Die Pomodoro-Technik ist ein enges Korsett, dass mir persönlich kaum Luft zum Atmen lässt. Vor allem die Fünf-Minuten-Pausen funktionieren für mich eher schlecht. Ich gebe zu: Es gibt eine einzige Situation, in der diese Technik mir manchmal hilft:

Wenn ich einen produktiven Tag habe, dann kann diese Technik mich dabei unterstützen, meine Produktivität zu managen und Pausen einzulegen. Ich tendiere nämlich dazu, diese zu vergessen. Aber selbst dann gilt, dass ich die Pause nicht so regelmäßig und häufig machen will (und vielleicht auch gar nicht sollte), weil sie mich aus einem sehr angenehmen Fokus/Flow-Zustand reißt. 

Lieber fließen lassen. Und wenn ich Schwierigkeiten habe, produktiv zu sein, hilft auch kein Timer.

Diese Methode hilft, mentale Ermüdung zu reduzieren und die Konzentration aufrechtzuerhalten.

Vielleicht stimmt das für  Menschen, bei denen Konzentration anders funktioniert als bei mir. Denn dieser Satz klingt in meinen Ohren doch sehr utopisch. Gibt es wirklich Menschen, die das mit einem "25-Minuten-Arbeiten-5-Minuten-Pause”-Rhythmus erreichen können? Ich gehöre nicht zu diesen Menschen, das weiß ich mit Sicherheit.

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Tipp 2: Eisenhower-Matrix (Prioritäten setzen)

Die Eisenhower-Matrix, auch bekannt als Dringend-Wichtig-Matrix, hilft dabei, Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit zu priorisieren. Die Matrix unterteilt Aufgaben in vier Kategorien:

  • Dringend und wichtig: Sofort erledigen.

  • Wichtig, aber nicht dringend: Terminieren und planen.

  • Dringend, aber nicht wichtig: Delegieren, wenn möglich.

  • Weder dringend noch wichtig: Eliminieren oder später erledigen.

Durch diese Priorisierung kannst du dich auf Aufgaben konzentrieren, die den größten Einfluss haben, und unwichtige Aktivitäten eliminieren.

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So die Theorie! Ich finde dieses Modell durchaus hilfreich. Ich weiß größtenteils auch, in welche Kategorie meine Aufgaben fallen. Das Wissen hilft mir in diesem Fall aber nicht beim Handeln.

Da kann eine Aufgabe noch so wichtig und dringend daherkommen, ich mach doch lieber die, die weder das eine noch das andere ist.

Und ein Tipp, der mich nicht ins Handeln bringt, sondern nur etwas schlauer macht, ist nicht wirklich hilfreich für mich.

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Tipp 3: GTD-Methode (Getting Things Done)

Die GTD-Methode, entwickelt von David Allen, ist ein umfassendes System zum Aufgaben- und Zeitmanagement.

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Herrlich! 🤣 Ich liebe es, als Tipp ein “umfassendes System” an die Hand zu bekommen. Für diesen Tipp musst du nämlich erst mal ein ganzes Buch lesen. Das ist sehr hilfreich, wenn du so richtig schön prokrastinieren willst und dich von deinen eigentlichen Aufgaben noch länger abhalten willst. Erstmal ein Buch lesen. Das bildet wenigstens und ist eine meiner bevorzugten Ablenkungen. Dieser Tipp ist quasi sogar ein Anti-Produktivitätstipp. 🤯

Das ist kein Tipp, das ist eine Fortbildungsmaßnahme, aus der viele für dich passende Tipps erwachsen können.

Wie dem auch sei, ich hab das Buch gelesen und es gibt einige echte Tipps darin, die ich seitdem dauerhaft anwende (vor allem was das E-Mail-Management anbelangt). Doch das ist ein Thema für einen anderen Artikel. Den ich hier verlinken werde, sobald er geschrieben ist.

3 Bonus-Tipps von ChatGPT

Aber ChatGPT hat noch mehr für uns und gibt uns noch drei zusätzliche Tipps mit an die Hand. Wo fange ich an? Diese Tipps sind so herrlich nutzlos.

Wenn ich die so einfach umsetzen könnte, dann hätt’ ich kein Problem!

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- Multitasking vermeiden: Konzentriere dich auf eine Aufgabe zur Zeit, um die Qualität der Arbeit zu verbessern.

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Das Thema ist so komplex, ich trau mich gar nicht recht, es hier in nur ein bis zwei Absätzen anzugehen.

Ja, sich auf nur eine Aufgabe zu fokussieren, ist sinnvoll. Das mit dem Fokussieren klappt aber bei mir manchmal nur, wenn nebenbei ein Film läuft, ich im Co-Working sitze und gleichzeitig was esse. (Wenn dem ein oder anderem hier jetzt das Thema ADHS in den Sinn kommt, ist er bestimmt nicht auf dem Holzweg. 🤫)

Fokus auf eine Aufgabe nach der anderen ist wichtig! Aber ist es okay, wenn ich nach fünf Minuten gleich zur nächsten Aufgabe hüpfe?

Ich mein, ich halt mich an die Regel, immer nur eine Sache – für ein paar Minuten zumindest.

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- Routinen etablieren: Feste Arbeitszeiten und -orte können helfen, produktiver zu sein.

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Ich hab mal kurz laut gelacht. Jedes Elternteil weiß, wie leicht das mit den Routinen geht und wie gern die Kinder so Routinedinge wie Schlafen, Anziehen und Zähneputzen machen. Ist ganz leicht!

Also wenn ich genauso lange brauche, um Routinen zu etablieren, wie es gedauert hat, bis das Zähneputzen eine selbstständige (ohne Hilfe der Eltern) Routine bei Kindern wird… Ist dieser hier ein sehr langfristig angelegter Tipp.

Abgesehen davon sind Routinen zwar was Tolles, klingen nach Stabilität, Konsistenz und Struktur. Sie sind aber noch was: sehr schnell langweilig. 🥱 

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- Gesundheit und Wohlbefinden: Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind essentiell für hohe Produktivität.

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Da fehlen mir ein bisschen die Worte… Die Aussage ist natürlich wahr. Ich stelle jedoch mal eine genauso wahre dagegen:

Mental Load und Perfektionismus: Ausreichend innere Kritik, ein gesunder Imposter und regelmäßige Fahrten im Gedankenkarussell sind essenzielle Bestandteile meiner Realität.

Lass ich jetzt einfach mal so stehen. Sonst wird mir die zu ziehende Bilanz zu traurig. Denn ich weiß, dass ich mich um alle genannten Bereiche besser kümmern sollte, aber es einfach aktuell nicht schaffe.

Dieser Tipp ist für mich persönlich nicht nur nicht hilfreich, sondern führt mir mein Versagen in diesem Bereich vor Augen und hinterlässt einen ganz schalen Beigeschmack.

Experiment Teil 2

Die gleiche Frage habe ich ChatGPT gestellt in einem Chat, in dem wir ein paar  Stunden (Ja, Stunden - Insgesamt vier.) über meine Zielgruppe gesprochen haben:

[Spoiler: Ich fürchte, ich konnte die Komplexität und manchmal auch die ambivalenten Merkmale meiner Zielgruppe ChatGPT nicht vollständig nahebringen]

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Tipp 1: Time Blocking

Time Blocking ist eine Methode, bei der du deinen Tag in spezifische Zeitblöcke unterteilst und jedem Block eine bestimmte Aufgabe oder Aktivität zuweist. Dies hilft dir, konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten, ohne ständig zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuspringen.

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Ja, herzlichen Dank! Genau diese – immerhin sehr konkrete –  Methode nehme ich als Beispiel her, warum ich mich so oft und so lang als faule und undisziplinierte Versagerin gefühlt habe. 

Klingt einfach, klingt logisch – hab ich hoffnungsvoll mehrfach versucht. Funktionierte nie 🙅. Nur weil da ein Block irgendwo geplant ist, hör ich doch nicht auf, zwischen Aufgaben hin und her zu springen oder bin auf einmal auf wundersame Weise hoch fokussiert. 🤷‍♂️

Ich frag mich selbst, warum ich überhaupt geglaubt hab, das könnte für mich klappen. Aber hey, ich bleibe immer offen und probiere gern neue Dinge aus. Ausnahmen bestätigen die Regeln und man kann ja nie wissen.

Weil es einer meiner  Lieblingstipps ist, gehen wir mal tiefer rein:

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Warum es funktioniert:

Fokus: Indem du dich nur auf eine Aufgabe pro Block konzentrierst, kannst du tiefer in die Arbeit eintauchen und produktiver sein.

Struktur: Diese Methode gibt deinem Tag eine klare Struktur und hilft, Ablenkungen zu minimieren.

Verpflichtung: Wenn du einen bestimmten Block für eine Aufgabe reservierst, bist du eher geneigt, diese auch zu erledigen.

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Warum genau klappt das auf einmal mit dem Fokus, nur weil ich mir einen Block geplant habe? Wenn ich mich an die geplante Struktur halten würde, würde das mehr Struktur bedeuten, das stimmt. Aber meistens kommt es in meinem ersten Block schon direkt anders, als ich eingeplant hatte. Mit der ersten Abweichung ist die Struktur dahin und der Selbstwert wieder im Keller, weil ich mich an so einen einfachen Plan schon wieder nicht halten konnte.

Tatsächlich bin ich bei so einem strengen Plan eher geneigt, es genau anders zu machen als geplant.

Ich halte mich ungern an Pläne, das betrifft auch und vor allem meine eigenen.

Mich selbst in die Verpflichtung zu nehmen, klappt vor allem bei Aufgaben, auf die ich eh schon keine Lust habe, so überhaupt nicht.

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Die 2-Minuten-Regel

Beschreibung: Diese Methode, die von David Allen in seinem Buch "Getting Things Done" populär gemacht wurde, besagt, dass du jede Aufgabe, die weniger als 2 Minuten in Anspruch nimmt, sofort erledigen solltest, anstatt sie zu planen oder aufzuschieben.

Warum es funktioniert:

  • Vermeidung von Prokrastination: Kleinere Aufgaben sofort zu erledigen, verhindert, dass sie sich ansammeln und später überwältigend wirken.

  • Effizienz: Du sparst Zeit, die du sonst für das Planen und Verwalten dieser kleinen Aufgaben aufwenden würdest.

  • Schnelle Erfolge: Die sofortige Erledigung kleiner Aufgaben gibt dir ein Gefühl der Erfüllung und kann deine Motivation steigern.

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JA! Endlich. Diesem Tipp kann ich nur voll zustimmen. 💯 Ich setze ihn täglich um. Mit diesem Tipp ist es sogar ordentlicher bei mir zu Hause geworden und auch beim E-Mail Management hilft er sehr. Doch leider hilft er nicht bei den großen Aufgaben, bei denen ich die Produktivität so dringend brauche.

Als dritter Tipp...

… kam dann nochmal die Pomodoro-Technik… Applaus! 👏 Das haben wir oben schon geklärt - der Tipp scheint so gut zu sein, dass die Zielgruppe keinen Unterschied macht.

Aber da gibt es ja noch mehr.

Ich hab nicht nur ChatGPT gefragt, sondern auch selbst einen Blick in ein paar Artikel und Posts auf Social Media geworfen. Ich musste allerdings relativ schnell aufhören, um meinen Nacken zu schonen. Das ständige Kopfschütteln ist recht anstrengend und der Puls stieg auch regelmäßig an. 

Genauso wie diese leise Stimme, die mir immer noch erzählte: “Schau, für wie viele Menschen das funktioniert, nur du bekommst es nicht hin. Das kann doch nur heißen, dass mit dir was nicht stimmt. Reiß dich einfach mal zusammen. Du kannst halt nicht immer den leichten Weg gehen.”

Eine Auswahl von 5 Artikeln, die mehr oder weniger deutlich zeigen, warum ich diesen Artikel hier schreibe:

Was diese und andere Artikel gemein haben, sind die Oberthemen, und die lassen wir uns auch mal auf der Zunge zergehen: 

  • Prioritäten & Ziele, 

  • Ablenkung & Fokus,

  • Gesundheit, Entspannung, Achtsamkeit & Sport

Tipps der Kategorie “Setzen von klaren Prioritäten & Zielen”

Prioritäten sind der Renner bei allen gesammelten Tipps.

Haste Prioritäten, haste ein erfülltes Leben. So einfach ist das. Und wenn du Ziele hast, dann hast du einen Plan, der nicht scheitern kann.

In diese Kategorie fällt auch der Tipp: “Lernen Sie, „Nein“ zu sagen”.

Warum ich es nicht mehr hören kann:

Die große Frage, wenn ich diese Tipps lese, ist: Ja, aber wie? Hinter diesem Tipp steckt so viel mehr, dass es verboten gehört, ihn ohne Kontext zu geben. Wie Miriam von mosa IQ Coaching (Öffnet in neuem Fenster) es so schön formuliert hat: “Die Prioritätensetzung ist ein Teil der Umsetzungskompetenz.

Prioritätensetzen ist kein Tipp, sondern eine Kompetenz, die man erwerben kann.

Für mich wird hier ein Problem mit einem neuen Problem beantwortet. Prioritätensetzen klingt einfach - ist es aber für mich nicht. Deswegen mutet dieser Tipp schon fast wie ein Scherz an. Denn wenn ich Prioritätensetzen als Tipp verpacke, suggeriert es eine Einfachheit, die nicht gegeben ist.

Mal ganz abgesehen hiervon:

Selbst wenn ich klare Prioritäten und Ziele habe, ist bei mir persönlich die Produktivität damit nicht garantiert.

Mein alternativer Tipp

Es hilft auf jeden Fall, wenn du dich mehr mit dir selbst beschäftigst. Dafür musst du nicht gleich glasklare Prioritäten aus dem Hut zaubern oder genau wissen, was deine Ziele sind.

Du kannst mit diesen drei Säulen starten. Ich sage dir aber nicht, dass es einfach wird. An diesen drei Säulen arbeite ich mit meinen Klienten regelmäßig in zwölf Wochen Coaching, denn es ist unglaublich herausfordernd, sich die Zeit, um über sich selbst nachzudenken, einfach mal so zu nehmen.

Die drei Säulen:

Deine Werte bewusst machen: Ein guter Anfang ist eine umfangreiche Werteliste. Schreib mir gern eine E-Mail 💌 (Öffnet in neuem Fenster), dann kann ich dir meine Liste mit ein paar Hinweisen zum Ausfüllen zuschicken (Zeitaufwand ca. 2 Stunden).

Deine Persönlichkeit und Stärken kennen: Ein guter Anfang ist der 16personality Test (Klick!) (Öffnet in neuem Fenster) (Zeitaufwand ca. 15 Minuten). Zusätzlicher Tipp: Lass den Test auch von anderen ausfüllen, die dann die Fragen über dich beantworten, dann weißt du nicht nur, wie du dich siehst, sondern auch, wie andere dich sehen. Schreib mir gern eine E-Mail 💌 (Öffnet in neuem Fenster), dann kann ich dir eine ausführlichere Auswertung für dein Ergebnis zeigen (Zeitaufwand ca. 30 Minuten).

Deine Vision schärfen: Wo soll es für dich hingehen? Die große Frage lautet: Was willst du vom Leben? Ein guter Anfang ist hier eine kleine Übung:

Du stellst dir vor, du hast neben diesem Leben noch ein anderes, in einer Art Paralleluniversum. Wer bist du in diesem Leben? Was machst du darin? Ich persönlich habe gleich über fünf verschiedene Leben sinniert. Dann schaust du auf alle Alternativen und suchst nach Ähnlichkeiten. Was verbindet diese alternativen Leben? Was wiederholt sich? Das kann ein erster Hinweis darauf sein, was du vom Leben willst.

Tipps der Kategorie “Ablenkungen vermeiden und Fokus halten”

Hier fallen viele Tipps aus dem Zeit- und Selbstmanagement rein:

  • Eat the frog

  • Pomodoro-Technik

  • Eisenhower-Prinzip

  • Pareto-Prinzip

  • Vermeidung von Multitasking

  • uvm.

Wirklich hilfreich, finde ich den Tipp, herauszufinden, wann man besonders produktiv – oder eben auch nicht – ist (z.B. eher am Morgen oder eher am Abend) und danach die eigenen Aufgaben zu planen.

Hier fällt auch das Thema der Routinen mit rein. Doch das Fass mache ich jetzt lieber nicht auf. Routinen haben es in sich. Der Ratschlag – sich Routinen aufzubauen – ist ebenfalls schnell gegeben und scheitert dann in der Umsetzung meistens gnadenlos, jedenfalls bei mir.

Artikelempfehlung

Einen kleinen Geschmack warum das so ist kannst du dir hier holen: ”So leicht wie Zähneputzen? Journaling als Produktivitätsmethode ✍️” (Klick!) (Öffnet in neuem Fenster)

Mein alternativer Tipp

Die Tipps in dieser Kategorie sind zumindest zumeist sehr konkret. Das Tückische hierbei:

Was einfach klingt, ist selten auch einfach umzusetzen.

Mein Tipp an dich lautet: Probiere solche Tools, Werkzeuge und Methoden bewusst aus. Stell dir vorher und nachher Fragen:

  • Was willst du damit erreichen?

  • Hat es geklappt?

  • Was von der Methode passt für dich und nimmst du für dich mit?

  • Was passt für dich gar nicht und du kannst es getrost von deiner Liste streichen?

Dabei ist das Streichen von der Liste gar nicht so leicht. Du willst nicht wissen, wie oft ich mir immer noch einen Wochenplan mache, obwohl ich ganz genau weiß, dass das für mich nicht klappt. 🙄 Aber es wäre doch zu schön, wenn ich meine Woche genau planen könnte und ich mich auch noch an diesen Plan hielte. Ich hoffe, bei der nächsten Anwandlung, einen Wochenplan zu machen, kann ich mich direkt davon abhalten und stelle mir selbst die Frage, was ich erreichen will und ob ein Wochenplan mir dabei wirklich hilft.

Gibt es nicht etwas, das besser zu mir passt, mit dem ich mein Ziel auch wirklich erreiche?

Also nochmal zusammengefasst:

  1. Bleib offen für neue Methoden. Auch Methoden, die ich hier scheinbar verteufelt habe, können für dich ganz wunderbar funktionieren. 

  2. Stelle dir vor dem Ausprobieren die Frage, was du mit der Methode erreichen willst. Und überprüfe danach ganz objektiv, wie gut das geklappt hat.

Tipps der Kategorie “Gesundheit, Entspannung, Achtsamkeit & Sport”

Ich traue mich schon gar nicht, Tipps aus der nächsten Kategorie zu zitieren. Ich nehme einfach meinen Favoriten:

“Schlafen Sie genug.”

Ja. Vielen Dank für nichts. Machen Sie regelmäßig Sport. Trinken Sie genug und achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wenn Sie dann noch Zeit haben, dann meditieren Sie bitte noch und leben Sie ganz achtsam im Hier und Jetzt. Hast du alles mitgeschrieben?

Ich glaube, uns allen ist klar, dass Schlaf, Sport und mentale und physische Gesundheit sehr wichtige Faktoren sind, die sich ganz eventuell nicht damit erledigt haben, denn Tipp zu geben, darauf zu achten.

Ich weiß das! Hilft mir im Alltag aber herzlich wenig.

Mein alternativer Tipp:

Wir dürfen hier nicht vergessen, dass wir hier psychologisch in der Falle sitzen, denn für eine gesunde Ernährung, Sport und Maßnahmen, um auch mental auf der gesunden Seite zu bleiben, bekommen wir keine sofortige Belohnung.

Wir wissen, dass es langfristig sinnvoll ist, aber wir fühlen es nicht in dem Moment, in dem wir es bräuchten, um es auch umzusetzen.

Wenn wir das wissen und nicht vergessen, dann können wir langsam aber sicher nach Alternativen suchen. Wie sorge ich dafür, dass ich fast jeden Tag zwei Liter Wasser trinke und den Erfolg und das Glücksgefühl unmittelbar spüre?

In meinem Fall hat es geholfen, eine schöne große Zwei-Liter-Trinkflasche zu kaufen, auf der “Wasserstände” markiert sind, wohin der Wasserstand sinken muss bis 9 Uhr, 12 Uhr und so weiter. Außerdem bin ich absurderweise unheimlich stolz, wenn ich vor dem zu Bettgehen die letzten Schlucke aus der Flasche trinke und sie leer ist. Unmittelbare Belohnung! Ich könnte mir jetzt auch am Ende des Tages jeden Tag einen Euro auf ein Extra-Konto überweisen, als Belohnung. Was auch immer funktioniert!

Was ich sagen will: Sport, Gesundheit und Achtsamkeit sind wichtig und wir dürfen Maßnahmen treffen, damit uns das jeden Tag vor Augen geführt wird.

Mein Tipp: Finde konkrete Dinge (wie meine Riesenflasche), die dich unmittelbar für gesundes Verhalten belohnen, um es dir maximal schmackhaft zu machen! Um für Freude und Spaß zu sorgen und vertraue nicht auf deine Disziplin oder Motivation. Beide sind so unbeständig und unberechenbar, dass du dich nicht andauernd auf sie verlassen solltest. Sorge stattdessen für Freude!

Erinnerung: Du bist nicht undiszipliniert oder unfähig, wenn du es nicht immer schaffst. Unsere Hirne sind einfach nicht darauf ausgelegt, Belohnungen soweit in der Zukunft zu spüren und danach zu handeln

Trickse und Schummle, was das Zeug hält, um für unmittelbares Glück zu sorgen, was das wichtige Thema deiner langfristigen mentalen und physischen Gesundheit anbelangt.

Was sagst du?

✍️ Kannst du die Liste erweitern? Welchen Tipp für mehr Produktivität kannst du nicht mehr hören, weil er für dich nicht funktioniert? Kommentiere hier oder schreib mir direkt eine E-Mail 💌.✍️

Lass uns mit den zu uns passenden Tipps zu selbstbewussten Unternehmerinnen werden, die etwas bewirken!

Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit 💛

Inspirierende Grüße
Antonia @frauidee (Öffnet in neuem Fenster)

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In Zusammenarbeit

Für diesen Artikel habe ich mir professionelle Unterstützung geholt. Deswegen – für alle die schreiben – eine Herzensempfehlung das auch mal auszuprobieren. Vielen Dank Katharina (Klick!) (Öffnet in neuem Fenster) für deinen geschulten Blick auf meinen ersten Entwurf! Ich hoffe, bald reicht es auch für eine Endkontrolle.





Kategorie Produktivität