Mit der Roten Liste von “Mach ich später” zu “Huch, schon fertig?!”
“Ich fange dieses Jahr nichts Neues mehr an!”
Das hatte ich mir im Jahr 2023 Mitte November ganz bewusst vorgenommen: Denn mein Stresslevel war gefährlich ungesund. Ich hatte so viele angefangene Projekte, die beendet werden wollten… So viele lose Enden, die ich ständig im Kopf hatte, und die mich kontinuierlich belasteten, weil ich nicht dazu kam, sie abzuschließen. So viele Aufgaben, die mir das Gefühl gaben, festzustecken und keinen Schritt vorwärts zu kommen.
Ich brauchte Fokus, Klarheit und neue Motivation, um diese Altlasten loszuwerden. Selbstverschuldete Altlasten wohlbemerkt, da ich ich einfach zu viele Projekte gleichzeitig gestartet hatte und nicht mehr hinterher kam.
Die erste Handlung also: Nichts Neues mehr, bis die ollen Kamellen kein Thema mehr sind.
Das klingt jetzt vielleicht leichter als es war… Es war kein schönes Gefühl, ich fühlte mich nicht im mindesten entlastet oder erleichtert. Denn ich brauche neue Dinge gefühlt so sehr wie die Luft zu Atmen.
Neue Dinge anzufangen, ist meine Art und Weise, mich zu motivieren, aber auch meine Art und Weise, Dinge, auf die ich keine Lust habe immer wieder aufzuschieben. Diese Notfallmaßnahme war also eher ein notwendiges Übel.
Eine Lösung musste her…
Ich starrte nun also komplett überfordert und demotiviert auf meinen Bildschirm – jeden Tag. Ich ärgerte mich darüber, dass ich meine wenigen Stunden so unproduktiv verplemperte. Denn nicht Neues mehr anzufangen löste das eigentlich Problem nicht.
Ich wusste genau, was zu tun war. Die Projekte waren bekannt, die Aufgaben klar. Von vorne bis hinten durchgeplant. Ich musste auf niemanden warten. Ich musste nur anfangen.
Und dann saß ich da… und scrollte stundenlang durch TikTok, anstatt an meinen sehr klaren Aufgaben zu arbeiten. Ich besprach die Situation mit meinem Mann, doch von dort kam nur liebevolles Unverständnis:
“Fang doch einfach mit der ersten Aufgabe auf deiner Liste an.”
”Mach doch mal einen Spaziergang, anstatt hier vor deinem Bildschirm zu hocken.”
Wenn es so einfach wäre, hätte ich kein Problem… Wenn ich mich vom Bildschirm wegbewege, verpasste ich vielleicht das “Produktivsein”. Also bekam ich nicht nur mir selbst gegenüber ein schlechtes Gewissen, sondern auch meinem Mann gegenüber, wenn er mich wieder am Handy anstatt beim Arbeiten “erwischte”. Um diese Kontrolle hatte ich gebeten, in der Hoffnung, dieser Druck von außen würde helfen – hat er nicht.
Ich war, gelinde gesagt, verzweifelt und sehr ratlos.
Wie macht man etwas Altes wieder neu?
Irgendwann hatte ich genug. Wenn es dafür keine nachzumachende Lösung gibt, mache ich mir eben selbst eine. Wenn ich mich dabei an diese Rahmenbedingungen halte, sollte es klappen:
Es muss Spaß machen, indem es zum Beispiel gut aussieht und/oder ich mit passenden Farben arbeite.
Es muss eine Herausforderung sein.
Die Schritte müssen so klein sein, dass ich jeden davon in zehn Minuten umsetzen kann.
Ich muss das Ergebnis sehen und am besten auch anfassen können.
Die Umsetzung darf nur minimale Zeit zum Planen beanspruchen und dieser Plan darf auch nicht zu detailliert sein oder zu weit in die Zukunft gehen.
Und raus kam eine Methode, die ich “Die Rote Liste” getauft habe.
Du willst die Methode kennenlernen? Dann ist mein 80-minütiger Selbstlernkurs genau das Richtige für dich.
Wie funktioniert die Rote Liste?
Ich lasse dir die groben Schritte hier, damit du gleich loslegen kannst. Ich empfehle jedoch den Kurs, da ich dort alles genau erkläre. Dort findest du umfangreiche Tipps, Vorlagen für verschiedene Situationen und ein extra Kapitel zu Stolpersteinen. Denn die folgenden Schritte klingen leichter als sie sind.
Schritt 1 - Überschrift & Aufgaben
Schreibe mit einem roten Stift die Aufgaben auf, die du schon fast peinlich lange aufschiebst.
Schritt 2 - Aufgabenpakete auf Intervalle aufteilen
Du teilst die großen Aufgaben in kleine Pakete auf und planst diese Pakte für ein paare Tage ein.
Schritt 3 - Reset
Du schaust dir an, was in den ersten Tagen gut geklappt hat, und was nicht funktioniert hat. Dann schaust du, was du optimieren kannst, oder ob genauso weiter machst.
Schritt 4 - Nächstes Intervall planen
Dann planst du wieder ein paar Pakete für die nächsten Tage.
Schritt 5 - Wiederholen
Dieses Vorgehen wiederholst du, bis zu zufrieden bist und wieder in den “normalen” Arbeitsalltag übergehen kannst.
Wie sieht das aus?
Als Vorlage sieht das dann zum Beispiel so aus. Im Kurs bekommst du diese Vorlage als ausfüllbare PDF oder zum Ausdrucken. Du kannst es dir aber auch einfach hier abschreiben.
Die Schritte sind einfach:
Setz eine deutliche Überschrift und erkenne die nervigen Aufgaben klar als solche an. Schreib die drängendsten Aufgaben auf und plane kleine, machbare Teilaufgaben in realistischen Intervallen. Sei vor allem selbst die Lösung und werde kreativ.
Nutze deinen Frust und deine Genervtheit über dich selbst und die Aufgaben als Startenergie.
Wenn es dir wie mir geht, dann ist es allein besonders schwer, deine unliebsamen Aufgaben anzugehen. Deswegen habe ich neben dem Kurs noch ein ganz besonderes Format ins Leben gerufen. Hier begleite ich dich persönlich dabei, mit Aufschieben aufzuhören.
Was hat mir die Rote Liste gebracht?
Ich habe die Methode ja quasi an mir selbst getestet. Was hat es mir also konkret in meiner Situation gebracht? Was hat sich für mich verändert?
Es hat sich endlich was bewegt, wenn auch nicht in dem Tempo, in dem ich es mir gewünscht habe (aber da habe ich eh immer etwas überzogene Erwartungen an mich selbst). Doch ich habe begonnen, Projekte endlich abzuschließen.
Ich habe mit anderen Menschen über die Aufgaben auf meiner Roten Liste gesprochen und unerwartete Lösungen gefunden.
Ich habe mir Hilfe geholt, wo es ging, auch wenn es nur eine kleine Entlastung war. Gefühlt hat sich alles geändert, weil ich nicht mehr allein an dieser großen aufgeschobenen Aufgabe saß.
Ich habe jetzt eine eigene Methode, die ich anderen zeigen kann. Wie außergewöhnlich ist das bitte? Denn das dabei eine universell nutzbare Methode rauskommt, ist wirklich nur ein Nebeneffekt gewesen, und war nicht der Zweck des Ganzen.
In drei “gescheiterten” und einem fast kompletten Durchgang habe ich es geschafft, alle Aufgaben bis auf eine (die größte Aufgabe) zu erledigen. Das heißt: In knapp 30 Tagen habe ich mir eine enorme Last genommen und mir gleichzeitig die Freiheit und den Raum für Neues geschaffen.
Ich habe mir aus eigener Kraft wieder ein leichteres Arbeiten geschaffen. Das ist ein unglaublicher Boost für meine Selbstwirksamkeit. Ich kann mit dem, was ich über mich gelernt habe, so viel bewirken. Ich kann meine eigenen Lösungen erschaffen!
Für mich mehr als nur eine Methode
Die "Rote Liste" ist meine persönliche Antwort auf den Druck, der durch zu viele unerledigte Projekte und aufgeschobene Aufgaben entsteht. Der Druck, der meine Unzufriedenheit langsam aber stetig immer größer hat werden lassen und mein Leben zu bestimmten drohte.
Auf einem Blatt Papier, bewaffnet mit einem roten Stift, entstand meine Methode, um wieder Fokus und vor allem Freude an meinen Aufgaben zu finden.
Insgesamt ziehe ich aus meiner Erfahrung, dass “Die Rote Liste" nicht nur eine Methode ist, um aufgeschobene Projekte endlich zu beenden, sondern auch ein Weg zu mehr Selbstwirksamkeit.
Ich ging gestärkt aus dieser Aufhol-Phase raus. Ich kam weg von diesem Gefühl, ich würde versagen und nichts auf die Reihe bekommen.
Weg von: “Zu faul und undiszipliniert, um erfolgreich zu sein.”
Ich fand zurück zu dem Gefühl, endlich wieder voranzukommen, zu wachsen und eine erfolgreiche Unternehmerin zu sein. Ich mache hier im Artikel schließlich Werbung für meine eigenen Produkte, für deren Umsetzung ich endlich Zeit hatte!
Wie geht es weiter?
Als Ergänzung zur Roten Liste erprobe ich gerade Die Grüne Liste und teste, wie beide Methoden im Wechselspiel funktionieren.
Bei der Grünen Liste geht es darum, sich bewusst Zeit für Projekte zu nehmen, bei denen es dir richtig in den Fingerspitzen kitzelt, diese endlich anzugehen. Diese Projekte und Ideen, die dich laut rufen, die du aber immer wieder zurückstellst, weil sie eigentlich keine Priorität haben.
Ich werde berichten, wie das läuft.
Ich habe das Gefühl, ich lege hier einen Grundstein für meinen ganz eigenen Weg zu weniger Verzetteln und hin zu bedeutungsvoller Produktivität, um meine Zeit für diejenigen Dinge zu nutzen, die mir wichtig sind.
Ich bin sehr dankbar, dass du mich auf dieser Reise begleitest, in dem du hier mitliest! 💛
✍️ Und? Schon eine Rote Liste erstellt? Zeige es mir doch mit einem Foto (z.B. bei Instagram @frauidee) oder schreib mir direkt eine E-Mail 💌 (Öffnet in neuem Fenster). Ich freue mich, von dir zu lesen.
Lass uns gemeinsam Platz machen für neue Projekte, und zu Unternehmerinnen werden, die mehr bewirken!
Danke für deine Zeit und Aufmerksamkeit 💛
Inspirierende Grüße
Antonia @frauidee (Öffnet in neuem Fenster)
Für diesen Artikel habe ich mir professionelle Unterstützung geholt. Deswegen – für alle die schreiben – eine Herzensempfehlung das auch mal auszuprobieren. Vielen Dank Katharina (Klick!) (Öffnet in neuem Fenster) für deinen geschulten Blick.