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How to ride Life on a Wheelchair and a Bike
von HotWheelRider

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Da ich bisher keine Konstruktion habe, um den Rollstuhl auf dem Motorrad zu befestigen, bin ich auf ein Begleitfahrzeug angewiesen. Helft mir bitte ohne Hilfe anderer fahren zu können.

Muss eine plötzliche Behinderung immer heißen, dass man auf ein spannendes, glückliches und erfüllendes Leben verzichten muss? 

Meine Antwort ist freilich ein ganz fettes NEIN! Selbstverständlich ist es ein Schock, wenn man aus dem gewohnten Leben gerissen wird. Wenn die einfachsten Dinge neu gelernt werden müssen. Wenn man plötzlich auf Hilfe angewiesen ist, obwohl man doch immer stolz auf die eigene Selbstständigkeit und die Freiheit war, die man sich erarbeitet hat. Und plötzlich ist das alles auf null gestellt. 

Nach meiner letzten Operation konnte ich zwei Jahre lang, nicht mehr aufstehen und musste die meiste Zeit im Bett verbringen. Meine großartige Frau "musste" mich versorgen und meine üble Laune aushalten. Dazu kamen die ganz alltäglichen Sorgen. Ich war selbstständig und darauf angewiesen frei im Land, Europa und auch weltweit meine Klienten zu besuchen. Wie sollte ich das schaffen, wenn ich noch nicht einmal das Bett verlassen konnte? 

Ich hatte Glück, dass ich phantastische Geschäftspartner hatte, die mir einen großen Teil der Arbeit abnahmen. Dennoch führte das freilich zu einem Einbruch. Das Geschäft war komplett auf mich ausgerichtet und nun fiel ich aus. 

Aufgeben ist für Feiglinge

In einer solchen Situation nicht den Mut zu verlieren ist eine sehr große Anstrengung. Doch ich wurde mit dem Leitsatz "aufgeben ist nur für Feiglinge" erzogen und auf diese Weise hatte ich auch mein bisheriges Leben geführt. 

Also, biss ich die Zähne zusammen und begann mit der wunderbaren Hilfe meiner Frau und meiner Kinder, zuerst in den Alltag zurückzufinden, und dann mit der Hilfe meiner Partner, zumindest in Teilzeit und vom Homeoffice aus, wieder in den Beruf einzusteigen. 

Das ultimative Symbol der Freiheit

                                                                Bild: Cycletrader

Mein größter Traum seit meiner Kindheit war es irgendwann einmal eine Harley Davidson Electra Glide zu besitzen. Als Kind hatte ich in den USA dieses Motorrad live gesehen und der Fahrer und die Sozia waren betagte Senioren, die ganz offensichtlich ihr Leben genossen. So wollte ich später auch mal sein. Doch mit der Krankheit war es unmöglich für mich geworden, auf zwei Rädern zu fahren. Alleine wieder Auto fahren zu können, hat mich zwei Jahre gekostet. Bis ich eines Tages eine Harley Davidson Triglide auf der Straße sah. Es handelt sich dabei um eine Harley Davidson Electra Glide Ultra, aber statt einem Rad, hat dieses Bike hinten zwei Räder. Ansonsten ist es eine vollwertige Harley Davidson. 

Die Frage, ob ich mich vom Rollstuhl aus auf das Motorrad ziehen könnte war schnell geklärt und nun bin ich schon seit drei Jahren von März bis Oktober auf drei Rädern unterwegs.

Wenn mir der Fahrtwind ins Gesicht bläst, dann merke ich nicht mehr, dass ich behindert bin - das ist Lebensfreude pur

Das Leben als Biker, hat mir unglaublich viel Lebensfreude zurückgegeben. Wenn ich erst einmal auf meiner TriGlide sitze, ist es als wäre ich gar nicht mehr behindert. Ich kann zur Musik von den Eagles über die Landstraßen cruisen und der Fahrtwind und die Sonne wecken meine Lebensgeister. Es gab Zeiten, da dachte ich, dass ich so etwas nie wieder spüren würde. 

Der neue Weg

Anfang 2019 zeichnete sich ab, dass meine Krankheit weiterhin progressiv war und ich über kurz oder lang in eine neue Phase treten würde. Deshalb begann ich "mich zu digitalisieren" und mein Home Office auf eine noch weniger mobile Lebensphase einzustellen. Ausserdem fing ich an, über eine publizistische Tätigkeit nachzudenken. So entstand mein Podcast DerBlaufuchs und der dazugehörige Blog BONUM ORBIS, die sich beide an Menschen aus der Zivilgesellschaft wenden. 

Der HotWheelRider

Nun habe ich den Blog Hotwheelrider ins Leben gerufen, auf dem ich von meinem Leben als rollstuhlfahrender Biker berichte und dafür werbe behinderte Menschen nicht auszugrenzen oder als Belastung zu sehen. 

Vielleicht macht es Euch ja Spaß davon zu hören. Wenn ja, dann unterstützt mich mit einem kleinen Betrag. 

Vielen herzlichen Dank 

Euer HotWheelRider